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aus: Christliche Symbolik
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Familie, die heilige.

Auf unzähligen Bildern erblicken wir die heilige Jungfrau mit dem Kinde, dem heiligen Joseph, häufig in Gesellschaft der heiligen Anna, der heiligen Elisabeth und des jungen Täufers Johannes im häuslichen Kreise, in der Wohn- und Kinderstube oder in Josephs Werkstatt, oder im Grünen, einem rein menschlichen Familienkreis, in heiterer Traulichkeit mit dem Kinde und zuweilen zugleich mit einer Arbeit beschäftigt. Altdeutsche und niederländische Maler haben sich dabei allerdings oft einer zu derben Naivetät, und italienische einer zu modernen Sentimentalität hingegeben. Allein wenn man hier das zu Gemeine, dort das zu Anspruchsvolle und Kokette verwerfen muss, so haben diese rein menschlichen Familiengemälde doch eine kirchliche Berechtigung und bedeutungsvolle Symbolik; denn sie bezwecken, die Gläubigen an die menschliche Natur des Heilands zu erinnern und sie von der gnostischen Verirrung abzulenken, die in Christo nur einen Aeon, einen übermenschlichen Dämon sehen wollte.

Als nicht schicklich sind die häuslichen Wäschereien, das Christkind auf einem Steckenpferdchen (Fiorillo II. 86.) und ähnliche Holländereien zu bezeichnen. Eben so die dem Christkind angekünstelten kleinen Unarten, wie er z. B. dem kleinen Johannes einen Vogel verweigert (Kolloff, Paris S. 27), dem alten Joseph die Brille von der Nase zieht (Passeri, Leben der Maler 1780, S. 360). Sodann auch das empfindsame Hervorheben der Nebenparthien, z. B. die grossmütterliche Freude Anna’s, ihres Todes im Familienkreise (auf einem Bilde von Sacchi, Füssli, Kupferst. I. 242.). Nicht minder die kleinen Kindereien zu Füssen oder auf dem Schooss der thronenden Maria. Die königliche Erhabenheit schliesst das kleinbürgerliche Element aus. Auch die zudringlichen Portraits der Stifter, welche die Maler auf [269] Bildern der heiligen Familie anbringen müssen, stören die Illusion.

Erlaubt dagegen sind die Liebkosungen und Huldigungen, die dem heiligen Kinde in der Familie gewidmet werden, die zärtliche Sorge um dasselbe. Ferner die sinnige Beschäftigung des heiligen Kindes mit den Personen und Gegenständen, die sich ihm darbieten, insbesondere seine Huld gegen den kleinen Täufer, oder die Betrachtung, die er einem Geschenke widmet. Dabei ist es immer würdiger, eine symbolische Beziehung anzubringen, als blos an ein gewöhnliches kindisches Vergnügen zu denken. Das Spiel mit dem Apfel, der Taube, dem Lämmchen z. B. ist schicklicher, weil es symbolisch ist, als das Langen nach einer hellrothen Kirsche oder Nelke.

Das Verhalten des Christkinds allein, seine spezielle Beziehung zur Mutter, ferner die Symbolik, die sich an seine Geburt, an die Flucht nach Aegypten und an die Ruhe in Aegypten knüpft, erfordern besondere Artikel.