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Advent.

Der erste Adventssonntag folgt dem letzten Sonntage nach Trinitatis am Schlusse des November im Beginne der strengen Winterzeit, und heisst dominica principalis, weil mit ihm überhaupt das Kirchenjahr anfängt. Mit ihm beginnt die Vorfeier der noch zukünftigen und erst am Christtage erfüllten Ankunft (adventus) des Herrn. Das kirchliche Winterhalbjahr vom ersten Advent bis Ostern stellt aber überhaupt [35] die Zeit der Vorbereitung und des Kampfes, das kirchliche Sommerhalbjahr von Ostern ab dagegen die Zeit der Erfüllung und des Sieges dar. Wie das Jahr erst im Schatten, dann im Lichte steht, so die Kirche erst in der Trübsal, dann in der Wonne. Im Winter wird Gott zum Menschen erniedrigt, im Sommer der Mensch zu Gott erhoben. In der griechischen Kirche begann die Adventszeit mit strengem vierzigtägigen Fasten, das von der römischen Kirche aufgegeben wurde. Doch hat sich in den wilden und grobsinnlichen Martinsgelagen auch im Abendlande die Erinnerung an den letzten Tag im Kirchenjahre erhalten, an dem man sich vordem gütlich zu thun pflegte, ehe man die lange Fasten antrat.

Das Evangelium des ersten Sonntags im Advent (in der evangelischen Kirche) ist das vom Einzuge des Heilands in Jerusalem. Der Heiland zog aber in diese Stadt ein, nachdem er ihre baldige Zerstörung vorausgesagt hatte. Sein Einzug ist daher mystisch gedeutet worden auf die Incarnation oder Menschwerdung Gottes überhaupt, auf das Eingehen des ewigen Geistes in’s vergängliche Fleisch. Vgl. Strauss, Kirchenjahr S. 83. Das entspricht der Bedeutung der Winterhälfte des Kirchenjahrs. Aber die subjektive Auffassung, die nur an die Ankunft Christi im menschlichen Herzen und an dessen Kämpfe bis zum Durchbruch der Gnade denkt, die überhaupt alle Beziehungen auf die Offenbarung Gottes in der Natur, der gesammten Menschheit und Weltgeschichte bei Seite lässt und lediglich Christum in das Ich des einzelnen Christen bannt, scheint mir hier so wenig als überhaupt zulässig. Der einzelne Mensch soll sich nicht anmassen, Gott in sich allein verschlingen zu wollen.