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aus: Christliche Symbolik
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Acht.

Diese Zahl war schon den Heiden heilig, als die erste cubische Zahl, gleichsam als das in sich ruhende Grundfeste die geeinte Ordnung, also auch die Weltordnung überhaupt bezeichnend. Dann auch als die höhere Einheit der sieben vorangegangenen Zahlen (die Erde mit den sieben Planeten). So nahmen auch die christlichen Gnostiker eine heilige Uracht (πρώτη ὀγδοὰς) als Mutter der sieben höchsten Weltkräfte an. Vgl. Neander, gnostische Systeme 234. — Acht Seelen waren in der Arche Noä und achtfach ist nach späterer christliche Vorstellung die Seligkeit.

Wenn die ältesten byzantinischen Taufsteine, Tribunen, Baptisterien, Thürme, Kapellen und ganze Kirchen achtseitig waren, so kann man an eine gnostische Symbolik denken, die Vieles aus der heidnischen Mystik in’s Christenthum hinübernahm, oder an die achteckigen Thürme der alten Gallier. Vgl. Wiener Jahrbücher VI. 160. und Büsching, wöchent. Nachrichten III. 225. 287. Wahrscheinlicher ist aber, dass da Achteck nur die Kreuzform umschliesst, und eigentlich als ein Kreis aufzufassen ist, sofern das Kreuz im Kreise die Herrschaft des Christenthums in der Welt bezeichnet.

Das grösste [19] Octogon dieser Art war die berühmte, später zerstörte Kirche zu Antiochia. Dieselbe Form hat die berühmte Kirche S. Vitale zu Ravenna und hatte auch die von Karl dem Grossen gebaute Kirche in Aachen. In der Mitte des Octogons war des Kaisers Grab. – Aus der byzantinischen Baukunst nahm die muhamedanische hauptsächlich hohe achteckige Thürme auf, die im Orient häufig und in grosser Zierlichkeit vorkommen; die gothische aber nahm das Octogon zunächst nur für den Chor auf. Die oft vorkommenden fünfseitigen Chornischen, z. B. an der Frauenkirche in Trier (auch an dem im Titurel beschriebenen Graaltempel), bilden nur fünf Seiten des Achtecks‚ indem drei nach vorn offen sind. Ferner legt die gothische Baukunst das Achteck der Säule oder dem Pfeiler zu Grunde, wenn auch in noch so vielfacher Versetzung. Heideloff, Bauhütte S. 15. Ueberhaupt wurde der sogenannte Achtort, ein aus zwei übereck gestellten Vierecken gebildeten Achteck, die Grundform, aus der die gothische Baukunst viele Constructionen in unendlicher Abwechslung entwickelt hat. – Derselben Symbolik gehört der auf alten Bildern immer achteckig gebildete Stern an, der den drei Weisen aus Morgenland leuchtet. Auch das Kreuz der Maltheserritter hat acht Spitzen. Vgl. von der Hagen, Reise II. 211.