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Titel: C. G. Hellqvist
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aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 456
Herausgeber: Ernst Ziel
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Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[456] C. G. Hellqvist. Dieser Name des in seinem Vaterlande sehr berühmten schwedischen Malers ist auch den Lesern der „Gartenlaube“ wohl bekannt, da wir schon mehrmals Gelegenheit hatten, unser Blatt mit Holzschnittreproductionen seiner trefflichen geschichtlichen Gemälde zu schmücken. Wir erinnern hier nur an das fesselnde Bild „Die Strafe der Prälaten“ (Jahrg. 1880 S. 692 und 693), welches den schimpflichen Einzug des Bischofs Sunanwäder und des Propstes Kunt in Stockholm im September 1526 darstellt und welches sich jetzt im Musenm zu New-York befindet. Indem wir heute unsern Lesern ein anderes hervorragendes Werk des Künstlers (vergl. Seite 448 und 449) vorführen, das ebenfalls der schwedischen Geschichte entnommen ist und den im Hauptblatte ausführlich geschilderten tragischen Tod des Reichsverwesers Sten Sture des Jüngeren auf dem Eise des Mälarsees zur Anschauung bringt, glauben wir, durch die Veröffentlichung nachstehender biographischer Notizen nur einen schon lange gehegten Wunsch der Freunde unseres Blattes zu erfüllen.

Carl Gustav Hellqvist wurde im December des Jahres 1851 zu Kungsör, einem kleinen Dorfe an der Südwestspitze des Mälarsees, geboren. Schon früh zeigte sich in dem lebhaften Knaben die Neigung, alles, was er sah, nachzuzeichnen und Holzfiguren zu schnitzen. Um diesen rohen Gebilden seiner kindlichen Phantasie Leben zu geben, suchte er sich auf alle möglichen Weisen Farbstoffe zu verschaffen, mit denen er seine Producte bemalte. Dies veranlaßte wohl den Vater Hellqvist’s, den inzwischen zwölf Jahre alt gewordenen Jungen zu einem Stockholmer Maler in die Lehre zu geben.

Damit begann für den Künstler die harte Schule des Lebens, in welcher schließlich das Talent des Jünglings alle Hindernisse besiegte. Nach vollendeter Tagesarbeit zeichnete er bis spät in die Nacht hinein und lieferte Illustrationen für mehrere Zeitschriften, um sich die Mittel zum Besuch der Stockholmer Kunstakademie zu verschaffen.

Dieses Ziel zu erreichen, gelang ihm schon mit seinem sechszehnten Lebensjahre, und bald hierauf malte er ein Bild „Auffindung der Leiche Gustav Adolph’s“, das im Holzschnitte reproducirt wurde und die Kunstakademie veranlaßte, den strebsamen und talentvollen Künstler durch Stipendien zu unterstützen. Im Jahre 1875 errang er sich mit dem Bilde „König Gustav Wasa tritt in die Versammlung der sich gegen ihn verschwörenden Bischöfe“ den höchsten Preis der Akademie, und erhielt später das große Stipendium des schwedischen Staates.

Nach einem längeren Aufenthalte in Paris kehrte Hellqvist 1877 nach Stockholm zurück und ging noch in demselben Jahre nach München, wo er sich bis jetzt aufhält. Hier entstanden auch seine in der „Gartenlaube“ reproducirten Bilder.

Das neueste große Gemälde Hellqvist’s: „Die Brandschatzung der Stadt Wisby aus der Insel Gotland“ ist gegenwärtig auf der internationalen Kunstausstellung zu Wien ausgestellt.