1. Was singet und klinget so frisch und traut, von froher Begeistrung
getragen? Zum Herzen dringet der muntere Laut und läßt es freu=
diger schlagen. Von Mund zu Mund im ernsten Rund laß schmetternd
die Weise ertönen: Ein Lobgesang zu Preis und Dank, — — ia, von
deinen Söhnen.
2. Zu frischer, fröhlicher Burschenlust so kamen wir hergegangen, von
stürmischer Thatkraft geschwellt die Brust, das Herz voll kühnem Ver=
langen. Doch deine Macht soll voll Bedacht in richtige Bahnen uns
lenken, zu rechter Art erzogen ward all unser Handeln und Denken.
3. Was Edles und Schönes den Menschen schmückt, das wollen
wir lieben und achten, und was ihn an geistigen Gütern beglückt,
danach sollen eifrig wir trachten; ein frei Geschlecht, um gutes Recht
berufen zu ringen, zu streiten, voll Kraft und Mark, durch Einheit
stark, zu Bürgern des Staats uns bereiten.
4. Es treibt gar mächtig die eilende Zeit, die Welt immer neu zu
gestalten, doch was sie auch bringet an Lust und Leid, wir bleiben im
Herzen die Alten. Ein Sinn, ein Wort mag fort und fort uns innig
und einig verbinden, ein lichter Stern laß nah und fern stets gleiche
Wege uns finden.
5. Laß stürmen, laß brennen mit aller Macht, und stünde der
Erdball in Flammen, ob sonniger Himmel, ob dunkle Nacht, wir halten
wacker zusammen; — — ia, dir, dir schwören wir, dir sind wir treulich
ergeben, und Herz und Hand dem Vaterland, ihm gilt unser Leben
und Streben.
Aus Jena.