Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden

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Autor: Diverse
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Titel: Brauerei zum Felsenkeller bei Dresden
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Brauerei zum Felsenkeller, Dresden-Plauen.


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Brauerei zum Felsenkeller
bei Dresden.

Das obengenannte Aktienunternehmen wurde im Jahre 1856 mit einem Kapitale von 300 000 Thalern gegründet.

Unweit des Eingangs des an Naturschönheiten so reichen Plauenschen Grundes ist es auf dem Areale gelegen, welches früher zu dem beliebten Ausflugsorte der Bewohner Dresdens, „Grassis Villa“, gehörte.

Die Gründer waren: Heinrich Bertram, T. Bienert, Carl Kaiser, Felix Kaskel, A. Kittler, Bernh. Klinger, Julius von Lindenau, Ernst Roßner, Carl Rudolph, Otto Seebe, August Weigel und Alexander Winkler.

Das Direktorium besteht gegenwärtig aus: Carl Krimpe, Königl. Sächs. Kommerzienrat, Vorsitzender, Dr. Eduard Wolf II, Rechtsanwalt, stellvertretender Vorsitzender, August Bürger, Kaufmann und A. Kühnscherf, Fabrikbesitzer und stellvertretendes Mitglied des Direktoriums, sämtlich in Dresden.

Die Brauerei erzeugt und zwar ausnahmslos aus Wasser, Malz und Hopfen, Lager-, Böhmisch-, Münchner-, Kulmbacher-, Einfach- und Bockbier. Während im Jahre 1857/58 die Verschrotung nur 4560 Eimer betrug, bezifferte sich die des letzten Betriebsjahres 1891/92 auf 124 203 Hektoliter.

Wenn auch die ursprüngliche Anlage für damalige Verhältnisse groß zu nennen war, so bedurfte es doch seitdem mancher Neubauten und Einrichtungen, um dem Unternehmen seine jetzige Größe, Leistungsfähigkeit und Sicherheit im Betriebe zu geben.

So wurde im Jahre 1866 das Kontor und eine neue Malztenne, 1868/69 der große Lagerkeller an der Restauration gebaut, 1870 die Buschmühle gekauft, in den Jahren 1872–1874 wurden 10 neue große Lagerkeller-Abteilungen und 3 neue Gär- und Eiskeller und im Jahre 1887 die 3. Malzdarre erbaut, ferner 1885 das 1. Wasserwerk im Cunnersdorfer Grunde und 1889 das 2. Wasserwerk ebendaselbst errichtet, ebenso 1889 das neue Stallgebäude erbaut und schließlich [Ξ] in den Jahren 1891 und 1892 Kühlhaus und Kühlanlage, Maschinenhaus, Kesselhaus, das 2. Sudhaus und die elektrische Beleuchtungsanlage neu errichtet und 3 80-pferdige Dampf­-Maschinen etc. aufgestellt. Zu der Brauerei gehört auch ein schöngelegenes Restaurationsgebäude mit großem, schattigem Garten.

Behufs Ausführung dieser verschiedenen, zumeist sehr kostspieligen Anlagen, sowie infolge der zu niedrigen Bemessung des Aktienkapitales, wurde 1859 eine Prioritäts-Anleihe von 100 000 Thalern, 1873 eine Prioritäts-Anleihe von 450 000 Mark und 1891 eine hypothekarische Anleihe von 600 000 Mark aufgenommen, deren erste von 1859 bereits im Jahre 1882 ganz zurückgezahlt und deren zweite vom Jahre 1873 bis auf 306 000 Mark durch jährliche Auslosung getilgt wurde, während zur Amortisation der letzten Anleihe bereits 50 000 Mark zurückgelegt worden sind.

Außerdem erreichten durch jährliche Rücklagen die Reserven des Unternehmens am 30. September 1892 die Höhe von 300 000 Mark auf Reservefonds-Conto, 100 000 Mark auf Spezialreservefonds-Conto, 108 819 Mark auf Böse Schuldenfonds-Conto und schließlich ist noch zu erwähnen, daß der von der Brauerei errichtete Unterstützungsfonds am 30. September 1892 bereits auf 96 904 Mark 94 Pf. angewachsen war.

Die Brauerei beschäftigt gegenwärtig einschließlich der Reisenden und Kontorbeamten 190 Personen und im Betriebe sind 3 80-pferdige Dampfmaschinen, 1 16-pferdige Dampfmaschine, 1 Expansions-Lokomobile, 1 6-pferdige Wand-Dampfmaschine, 1 4-pferdige Gaskraft-Maschine, 1 Dampfdynamo-Maschine, 1 Dynamo-Maschine für elektrische Beleuchtung. Ferner im Wasserwerk im Cunnersdorfer Grunde 1 Dampfpumpe mit Lachapelle-Kessel und 1 8-pferdige Dampf­-Maschine. Zusammen 8 Dampfkessel.

Dem vollziehenden Direktor Carl Krimpe, welcher bereits am 30. Januar 1887 das 25-jährige Amtsjubiläum beging, wurde am 22. April 1891 die Auszeichnung zuteil, von Sr. Majestät dem König zum Kommerzienrat ernannt zu werden.