Blutarmuth und Bleichsucht (Die Gartenlaube 1886/39)

Textdaten
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Autor: Fr. Dornblüth
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Titel: Blutarmuth und Bleichsucht
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aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 690–692
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Blutarmuth und Bleichsucht.

Von Dr. Fr. Dornblüth in Rostock.

Bleiche Hautfarbe, blasse Lippen, eingesunkene, oft blaugeränderte Augen, schlaffe Haltung und meist kraftlose, immer wenig ausdauernde Bewegungen, die bald von Herzklopfen und Kurzathmigkeit begleitet oder gefolgt sind – diese Erscheinungen gelten mit Recht als Zeichen, daß das Blut, jener „besondere Saft“, der Wangen und Lippen färbt, entweder nicht in genügender Menge oder nicht in guter Beschaffenheit vorhanden ist.

Schon weniger Geübte vermögen vielfach an dem aus der Ader gelassenen Blute die gute oder mangelhafte Zusammensetzung desselben zu erkennen. Das Blut besteht bekanntlich aus einer Auflösung eiweißartiger Stoffe in Salzwasser, in welcher zahlreiche weiße Kügelchen und noch viel größere Mengen von rothen Scheibchen schwimmen. In dem aus der Ader gelassenen Blut werden diese Körperchen von einem gerinnenden Stoffe (dem Faserstoff) eingeschlossen und bilden mit ihm den Blutkuchen, der in dem gelblichen Blutwasser schwimmt.

Bei blutarmen Menschen ist nun der Blutkuchen kleiner, das Blutwasser dünner und weniger klebrig als bei gesunden, und was der Augenschein lehrt, das bestätigt die chemische und mikroskopische Untersuchung, daß nämlich in der That die eiweißartigen gelösten Stoffe und die rothen Blutkörperchen eine mehr oder weniger große Verminderung erfahren haben. Dieser fehlerhafte Zustand des Blutes ist von großer Bedeutung für den ganzen Körper und sein Wohlbefinden. Denn aus den Eiweißstoffen des Blutwassers beziehen alle Körpertheile das Material für ihre Ernährung, für ihr Wachsthum und ihre Leistungsfähigkeit im Körperhaushalte; die rothen Blutkörperchen aber bringen ihnen den in den Lungen aufgenommenen Sauerstoff, der für ihre Ernährung, ihr Wachsthum, ihre Kraftleistungen sowie für die Wärmebildung ganz unentbehrlich ist. Endlich ist die normale Füllung der Adern mit Blut nothwendig, um die verbrauchten Stoffe aus den Organen wegzuführen und zu den Ausscheidungswerkzeugen hinzutragen.

Der Bleichsucht liegen ähnliche Mängel zu Grunde, wie der Blutarmuth. Auch hier ist in der Regel die Menge des Blutes, stets aber und ganz besonders die Zahl der rothen Blutkörperchen vermindert; auch führen die letzteren weniger von dem rothen Stoffe, welcher den Sauerstoff aus den Lungen in die Organe trägt. Die Eiweißstoffe des Blutwassers finden sich dagegen in normaler Menge, manchmal sogar vermehrt.

[691] Aus diesen feststehenden Thatsachen erklären sich alle Erscheinungen der Blutarmuth und der Bleichsucht. Mangelhaftes Wachsthum und schwache Körperkräfte neben geringer Ausdauer kommen beiden zu: Blutarme sind oder werden in kurzer Zeit mager; Bleichsüchtige können, entsprechend dem reicheren Eiweißgehalt ihres Blutes, ziemlich wohlgenährt und sogar fettreich sein – beide aber entwickeln wenig Wärme und sind deßhalb zum Frieren geneigt und sehr empfindlich gegen Wärmeverluste. Ihre Muskelkräfte sind schwach und von geringer Ausdauer; werden die Kranken durch irgend eine Erregung (Angst, Zorn, Freude, Tanzlust) zu stärkeren Leistungen angespornt, so folgt auf dieselbe um so größere Ermattung und oft langdauernde Erschöpfung. Die geringe Füllung der Adern und die schwächere Färbung ihres Inhalts bedingen die blasse oder bleiche Färbung der Haut und der sichtbaren Schleimhäute. Treibt eine stärkere Erregung durch raschere und kräftigere Herzschläge stärkere Blutwellen in die Adern, so kehren Farbe und Glanz zurück und können bei zarter Haut und während der Dauer der Erregung einen trügerischen Schein blühender Gesundheit erwecken. Aber dieser Schein geht allemal rasch vorüber; Herzklopfen und Athemnoth mahnen die Kranken, daß die Anstrengungen ihre Kräfte übersteigen; wieder eingetretene Blässe, Erschlaffung und selbst Ohnmachten zeigen, daß die im Blute und den Organen vorräthigen Spannkräfte schnell verbraucht sind.

Auch das Gehirn und die Nerven sind bei diesen Kranken wohl für kurze Zeit ziemlicher Leistungen fähig, ermüden aber schnell und erholen sich langsam. Beim Lernen, beim Anhören und Ausüben der Musik, bei scharfem Denken und anderer Geistesarbeit stellt sich nach kurzer Erregung große Abspannung ein, die sich bald durch aufgeregte oder weinerliche Stimmung, bald durch Schlaflosigkeit, oft durch Kopfschmerzen und Todesmattigkeit zu erkennen giebt. Die auf dem Blutmangel beruhende schlechte Ernährung des gesammten Nervensystems äußert sich oft durch Schmerzen in den verschiedensten Körpertheilen, durch Ohrensausen, Verdunkelung des Gesichts, durch traumartige Ideenflucht und sogar Delirien, durch unstäte Muskelzuckungen und Krämpfe, wie Veitstanz und Hysterie mit fallsuchtartigen Zufällen, durch Verstimmungen des Gemüths und der Seelenthätigkeit, die zu förmlichen Geistesstörungen führen können.

Zu diesen Symptomen gesellen sich ferner Störungen der Verdauung. Die Kranken empfinden einen förmlichen Heißhunger, der sich plötzlich einstellt und ein gesteigertes Nahrungsbedürfniß anzeigt. Aber dieses kann in der Regel nicht befriedigt werden, denn bald darauf tritt das Gefühl der Uebersättigung ein. Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit, Widerwillen gegen kräftige Nahrung und sonderbare Gelüste nach sauren, scharfen, pikanten Speisen verrathen eine krankhafte Schwäche der Verdauungsorgane. Der Mangel an rothen Blutkörperchen verhindert endlich die genügende Aufnahme des belebenden Sauerstoffs.

Aus diesen Gründen ist die Stärkung der Kranken durch zweckmäßige Ernährung mit großen Schwierigkeiten verbunden und die Aussicht, auf natürlichem Wege zur Genesung zu gelangen, äußerst gering. Die Krankheit erschöpft sich nicht wie manche andere, sondern trägt in sich selbst die Ursachen ihrer Verschlimmerung. Außerdem sind die Blutarmen und Bleichsüchtigen wegen ihrer geringeren Widerstandskraft gegen schädliche Einflüsse vielen andern Krankheiten häufiger und mit größerer Gefahr ausgesetzt, als rüstige Menschen; und endlich verstecken sich oft unter dem Bilde der Blutarmuth und Bleichsucht die ersten Anfänge verderblicher Krankheiten.

Wir sehen ein Kind im ersten oder zweiten Lebensjahr vor uns, das vielleicht von Geburt an etwas schwächlich war, weil es von einer blutarmen Mutter herstammt, oder das erst schwächlich geworden ist, weil es aus der Mutterbrust keine kräftige Nahrung bekommen hat oder mit eiweißarmen Nahrungsmitteln gefüttert ist. Die Mehlsuppen, auch die aus den besten Kindermehlen bereiteten, die mit Zucker eingedickte Milch und sogar gute Kuhmilch liefern sämmtlich viel weniger Eiweißstoffe als gute Muttermilch. Kein Wunder also, daß Säuglinge, die aus diesen Nahrungsmitteln ihr Blut bilden und ihren Körper aufbauen sollen, schwächlich werden, daß Blässe und Magerkeit so wie geringes Wachsthum diese Kinder kennzeichnen. Die schwachen und spärlichen Verdauungssäfte sind nicht im Stande, die gebotenen Nahrungsstoffe ordentlich zu verdauen: theils gehen dieselben als weiße Klumpen unverdaut ab, theils bilden sich aus ihnen ungehörige Zersetzungen, die den Darm reizen und nur eines geringen Anstoßes, etwa beginnender Säurebildung in der Nahrung, bedürfen, um in verderbliche Durchfälle, oft mit Erbrechen verbunden, überzugehen. Rasche, bis zu den äußersten Graden zunehmende Blässe und Abmagernng kennzeichnen die Blutarmuth, welche nun ihrerseits wieder Unruhe, Geschrei, Schlaflosigkeit, Zuckungen und Krämpfe herbeiführt, bis der Tod den Leiden ein Ende macht. Viele von diesen schlechtgenährten Kindern erliegen nicht gerade der Blutarmuth und erschöpfenden Durchfällen, sondern einer andern Krankheit, namentlich einer Lungenentzündung, deren Ursachen und Wirkungen sie weniger zu widerstehen vermögen, als blutreiche, kräftige Kinder.

Oder ein Kind in den Schuljahren wird blaß und schlaff. Die Lehrer klagen über Unaufmerksamkeit; die häuslichen Arbeiten gerathen nicht so gut wie früher, obgleich der Schüler länger darüber hockt; auch zu häuslichen Beschäftigungen, zur Bewegung im Freien, zum Turnen und Spielen schwindet die Neigung. Das Kind sitzt oder liegt müßig umher, oder holt längst vergessene Spiele und Geschichten wieder hervor, mit denen es ohne Körper- und Geistesanstrengung die Zeit verbringt. Auch dieses Kind ist blutarm, und die Gründe seiner Erkrankung sind leicht zu finden. Das viele Sitzen in eingeschlossener, oft recht schlechter Luft in der Schule und zu Hause und die Anstrengungen der Schule, womöglich durch Privatstunden und vorzeitigen Musikunterricht gesteigert, kommen zunächst in Betracht. Oft auch untergraben die Gesundheit der Schuljugend gesellige Vergnügungen und Zerstreuungen, wie Tanzgesellschaften, Theater und Koncerte, wodurch Nerven und Hirn vollends erschöpft werden; endlich gesellt sich zu diesen schädlichen Einflüssen Mangel an Schlaf durch Spätzubettgehen, dumpfe ungelüftete Schlafstuben!

Mehr oder weniger rasch sich entwickelnde Blutarmuth, in den Entwickelungsjahren bei jungen Mädchen auch die eigentliche Bleichsucht, sind die nächsten Folgen dieser verkehrten Lebensweise, aus denen dann weiter mancherlei schon oben angedeutete krankhafte Zustände und Krankheiten sich herausbilden können. Diese Gefahren sind besonders groß in den ersten Schuljahren, vorzüglich wenn die Kinder zu früh, mit noch unkräftigem Körper und Geist in die Schule geschickt werden; ferner in den Jahren des raschen Wachsthums, wo die gesteigerten Anforderungen der Schule mit den ebenfalls gesteigerten Ansprüchen des Körpers in verhängnißvollen Widerstreit gerathen; und endlich in den Zeiten der Schulprüfungen, wo die Vorbereitungsarbeiten in Verbindung mit Angst und Sorge oder mit aufreibendem Ehrgeiz auf Kosten der Erholung durch Bewegung und Spiele im Freien, und nur zu oft auch auf Kosten des Schlafes, die Kräfte verzehren.

Zu den häufigsten Folgen dieser Blutarmuth der Heranwachsenden gehören mangelhafte Entwicklung der Knochen und Muskeln, wodurch Haltungsfehler, Verbiegungen des Rückgrats und der Rippen (Schiefheit, hohe Schulter und Hüfte) und Verkümmerung der Brustweitung entstehen. Und diese Erscheinungen sind nicht bloß Schönheitsfehler, sondern oft verderblich für die ganze körperliche und geistige Entwickelung, denn durch sie wird die Ausbildung zur Vollkraft gehemmt oder ausgeschlossen und sehr häufig der Lungenschwindsucht die Stätte bereitet. In dem durch schwaches Wachsthum der Rippen, besonders der oberen, flach und eng bleibenden Brustkasten können die Lungen sich nicht gehörig entwickeln und durch freie und tiefe Athemzüge sich ordentlich ausdehnen; die Lungenspitzen bleiben oder werden vor Allem schwach und welk und gewähren den Tuberkelbacillen, jenen zerstörenden Keimen der Schwindsucht, Sitz und Boden für ihr verderbliches Werk. Verfallen in Folge irgend einer äußern Ursache solche blutarme Knaben und Mädchen, Jünglinge und Jungfrauen in eine heftige Krankheit, so nehmen jene Schwächen und Fehler in der Regel einen rascheren und schlechteren Verlauf, und auch die Krankheiten selbst pflegen schlimmer und gefährlicher zu werden, als bei vollkräftigen, blutreichen Personen.

Eine recht häufige und böse Folge der Blutarmuth und Bleichsucht ist ferner das aus mangelhafter Bewegung des Blutes in kleinen Aederchen der Magenschleimhaut hervorgehende runde Magengeschwür, welches wegen seiner anfangs unbedeutenden oder wechselnden Erscheinungen nur zu oft für Magenkatarrh oder Magenkrampf gehalten wird, bis plötzlich eine lebensgefährliche Blutung den wahren Stand der Dinge enthüllt. Aehnliche Stockungen kommen bei Blutarmen wegen der Herzschwäche, die das Blut nicht überall in Fluß zu halten vermag, zuweilen auch in anderen Organen [692] vor, z. B. im Gehirn. Die Folgen derselben können manchmal so schlimm werden, daß benachbarte Gefäße bersten und hierdurch die als Schlagfluß bekannten Lähmungen und Bewußtseinsstörungen hervorgerufen werden.

Die Blutarmuth und noch mehr die Bleichsucht ist allerdings vorzugsweise eine Krankheit der jüngeren Jahre, besonders der Jahre des Wachsthums und der Entwickelung, aber sie verschont kein Lebensalter, kraft der mannigfaltigen Ursachen, welche ihre Entstehung begünstigen.

Die Blutarmuth kann angeerbt und angeboren, in mangelhafter Ausstattung des Kindes an Blut und blutbildenden Organen begründet sein. Oder sie ist Folge mangelhafter Nahrung und zu reichlicher Säfteverluste, übermäßiger Anstrengung des Körpers und Geistes, fieberhafter und anderer säfteverzehrender Krankheiten.

Mängel der Nahrung sind besonders für die Kindheit und Jugend von Bedeutung, wo ja der Körper nicht bloß auf seinem Bestande erhalten werden, sondern auch wachsen soll; und da das Wachsthum nur durch Anlagerung eiweißartiger Stoffe geschieht, die aus dem Blute entnommen werden, so ist Mangel der Nahrung an leicht verdaulichem Eiweiß für die Jahre des Wachsthums besonders verderblich. Mehlbrei und Mehlsuppen, Kartoffeln und selbst Brot können dem Bedarfe nicht genügen: dafür sind in den ersten Jahren hauptsächlich gute Milch, später Eier und Fleischspeisen unentbehrlich. Daneben sind allerdings auch leichtverdauliche Fette (Rahm, Butter) und Kohlehydrate (Zucker und Mehlstoffe) zur Bildung von Wärme und Bewegungskräften nothwendig.

Für eine gute Ernährung genügt es aber nicht, daß dem Magen gute und reichliche Nahrung zugeführt werde: die Nahrungsstoffe müssen auch verdaut, in Blut und Organbestandtheile verwandelt werden. Dazu sind Hautpflege und Körperbewegung unerläßlich, denn nur die thätigen Organe ziehen Nahrungsstoffe an und verleiben sie sich ein. Nur muß das Maß der Bewegung den Kräften und der Ernährung entsprechen. Mäßige Arbeit und genügende Ruhe, um die Ermüdung wieder auszugleichen, sind förderlich; Uebermaß der Arbeit und Mangel an Ruhe verzehren die Kräfte, das Blut und die Organe. Das ist wieder vorzugsweise für die heranwachsende Jugend und andererseits für das höhere Alter zu beachten.

Luft und Licht sind zum Gedeihen des Menschen nicht weniger nothwendig, als für die höheren Pflanzen und Thiere. Keller- und Hofwohnungen, enge Straßen, dumpfige Wohn- und Schlafzimmer (Alkoven) hindern die normale Bildung von Blut und Organen, und ebenso förderlich für Blutarmuth sind hohe Hitze- und Kältegrade: eine Mahnung, auch in Wohnung und Kleidung beides zu meiden, besonders für zarte Körper in früher Jugend und im höheren Greisenalter.

Die Verhütung sowohl wie die Heilung der Blutarmuth und Bleichsucht fordert demnach zunächst die Vermeidung ihrer Ursachen: also Vermeidung und rasche Stillung aller Blut- und Säfteverluste, frühzeitig richtige Behandlung und Pflege in Krankheiten, Schonung der Kräfte, Vermeidung schlechter Luft, sowie großer Wärme und Kälte; sodann Beförderung der Blutbildung durch gute, den Verdauungskräften angepaßte Nahrung, durch Luft und Licht, durch Aufenthalt und genügende Bewegung im Freien. Körperliche und geistige Arbeiten müssen den Kräften angepaßt werden; für Ruhe und Erholungspausen, zweckmäßige Verwendung der Sonntage und Ferien (Sommerfrischen) muß gesorgt werden. Waschen des Körpers, warme oder kühle Abreibungen und Bäder, Gymnastik und Massage sind sehr förderlich für die Blutbereitung und die Ausscheidung der verbrauchten Körperbestandtheile, müssen aber genau dem Kräftezustande angemessen und deßhalb ärztlich angeordnet und überwacht werden. Ebenso sind Arzneimittel nur vom Arzte zu verordnen, was namentlich auch für die Stahl- und Eisenmittel gilt, deren unpassende Verwendung oft Schaden stiftet, statt zu nützen. Ohnehin wird jeder, der die mannigfachen Ursachen und Erscheinungsformen dieser Krankheiten sich vergegenwärtigt, auch für deren diätetische Behandlung sorgsamen ärztlichen Beirathes nicht entbehren wollen.