Textdaten
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Autor: Ottmar Schönhuth
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Titel: Blumenfeld
Untertitel: Ein Seitenstück zur Weinsberger Weibertreu
aus: Badisches Sagen-Buch I, S. 108
Herausgeber: August Schnezler
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1846
Verlag: Creuzbauer und Kasper
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons und Google
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[108]
Blumenfeld.
Ein Seitenstück zur Weinsberger Weibertreu.

Es war zu Ende des 15. Jahrhunderts, als die Eidgenossen auch am Schwabenlande ihr Müthchen kühlen wollten. Das zunächst liegende Hegau war der Haupttummelplatz ihrer Ausgelassenheit. 12,000 Eidgenossen zogen durch dasselbe sengend und brennend, so daß binnen einer Woche zehn Dörfer, Flecken und Schlösser im Schutt lagen. Dies Loos sollte auch das Städtlein Blumenfeld treffen und die Schweizer rückten vor dessen Mauern. Ritterlich wehrten sich die Einwohner, mußten aber endlich doch der Uebermacht weichen und sich zur Uebergabe verstehen. Vor Allem war es den Schweizern um den Freiherrn von Thengen zu thun, der im Schlosse daselbst mit seiner Gemahlin, einer Gebornen von Roseneck, Hof hielt. Zufolge der Uebergabs-Bedingungen sollte gerade Dieser in ihre Hände geliefert werden, während den Bürgern erlaubt würde, frei abzuziehen. Auch der Burgherrin wurde freier Abzug bewilligt und ihr noch überdies gestattet, ihre besten Kleinodien mit sich zu nehmen. Siehe da, während die Schweizer der Ausziehenden harrten, erschien die Burgfran am Thore, angethan mit ihrem festlichsten Schmucke, und auf dem Rücken tragend ihren – Ehegemahl. Das gefiel den Schweizer-Hauptleuten so wohl, daß sie der edlen Schwabenfrau lautes Lob zollten und sie mit ihrem Schatze ungefährdet abziehen ließen, ja sogar, als ein gemeiner Soldat die Hand nach ihrer Halszierde ausstreckte, um sie abzureißen, nahe daran waren, ihm das Haupt um dieses Frevels Willen abzuschlagen.

(Vergl. Schönhuth’s: „Die Ritterburgen des Hegau’s.“ 2. Heft S. 66 ff.)