Textdaten
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Titel: Betender Mohammedaner
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aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 413, 420
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[413]

Betender Mohammedaner.
Nach einer Zeichnung von Max Rabes.

[420] Betender Mohammedaner. (Zu dem Bilde S. 413.) Man braucht nur in das Antlitz des ehrwürdigen Greises auf unserem Bilde zu schauen und man erkennt sofort, daß der Künstler uns einen Gottesfürchtigen vorführt, der in einer der Moscheen Kairos in Gebet versunken ist. Und der Alte ist zugleich strenggläubig; er betet genau nach den Vorschriften, welche der Prophet gegeben hat.

In den Satzungen der mohammedanischen Religion nimmt das Gebet eine wichtige Stellung ein. Der Bekenner des Propheten soll sein „Adan“ fünfmal am Tage verrichten: einige Zeit nach dem Sonnenuntergang, zur Zeit, wo es vollständig Nacht geworden ist, bei Tagesanbruch, zu Mittag und nachmittags etwa 11/2 Stunden vor Sonnenuntergang. Wie dies bei allen orientalischen Religionen der Fall, ist auch bei den Mohammedanern das Beten mit vielen äußerlichen Vorschriften verbunden.

Der Gläubige muß sich vor dem Gebet reinigen; er läßt sich nicht auf dem bloßen Erdboden nieder, sondern stellt sich vor Beginn der Andacht auf einen Teppich oder seinen eigenen Mantel; er ist barfuß und wendet sein Gesicht gegen Mekka. Die Worte des Gebetes muß er durch eiue Reihe von genau vorgeschriebenen Stellungen des Körpers, die sogenannten „Rekahs“, d. h. Neigungen, begleiten. Der Betende beginnt damit, daß er die Hände an die Ohrläppchen hält, dann etwas unter den Gürtel, hierauf läßt er sich auf die Knie nieder, wirft sich auf die Erde, steht wieder auf, erhebt die Hände etc. – So ist auch die Stellung des frommen Moslem auf unserem Bilde keine zufällige; sie entspricht einer der streng vorgeschriebenen Rekahs. *