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IV. Wohnorte.
1. Orte.
A. Zahl, Gattung und Areal.

Der Bezirk zählt im Ganzen 45 Wohnplätze, nämlich 3 Städte, 17 Pfarrdörfer, worunter 3 mit Marktrecht, 1 Dorf, 1 Pfarrweiler, 3 Weiler, 2 Höfe, 18 Mühlen und andere einzelne Wohnplätze. Der Flächenraum, welchen sämmtliche Gebäude mit Hofstätten einnehmen, beträgt 2875/8 Morgen.

B. Lage, Größe und Beschaffenheit.
Die meisten Orte liegen in den Thälern und sind, nach dem Flußlaufe aufgezählt: in dem Enz-Thale Mühlhausen, Roßwaag, Vaihingen, Enzweihingen, Ober-Riexingen, Unter-Riexingen und Untermberg; in dem Metter-Thale Horrheim, Sersheim und Klein-Sachsenheim; im Kirrbach-Thale Mittel-Haslach, Nieder-Haslach und Rechentshofen; im Strudelbach-Thale Weissach, Eberdingen und Rieth; im Grenzbach-Thale Iptingen und Aurich; und in einem Seiten-Thale desselben Groß-Glattbach. Auf der Hochfläche liegen: Nußdorf, Hochdorf, Groß-Sachsenheim und Klein-Glattbach. An dem Fuß des Höhenzugs zwischen Metter und Schmie liegt Ensingen, und auf einem Vorsprung des Strombergs Hohen-Haslach. Die Lage der Wohnorte ist meist gesund und mit wenigen Ausnahmen | angenehm. Der höchstgelegene Wohnplatz ist Nußdorf 1247,5, und der tiefst gelegene Untermberg 640,5 württ. Fuß über dem Meere. Die größten Dörfer sind Enzweihingen und Horrheim, die kleinsten Rieth und Untermberg. Die Orte sind in geschlossenen Räumen meist etwas eng gebaut, übrigens im Allgemeinen ziemlich gut aussehend und meist mit gut unterhaltenen Ortsstraßen versehen.


A. Anzahl und Gattung.

Nach dem neuesten Brand-Versicherungs-Kataster zählt der Bezirk:

Haupt- und Wohngebäude  3585
Nebengebäude 2526
6111

Auf ein Wohnhaus kommen im Durchschnitt 6,60 Menschen. Am dichtesten wohnt die Bevölkerung in Mühlhausen, wo 9,17 Angehörige auf 1 Hauptgebäude kommen; die geringste Anhäufung herrscht in Rieth mit 5,44 Einwohnern per Wohngebäude (s. Tabelle I.)

Der Gebäudewerth ist in der unter Abschn. V. folgenden Vermögensberechnung angegeben.


B. Bauart und Material.
Die Bauart ist im Allgemeinen die gewöhnliche ländliche der altwürttembergischen unterländischen Ortschaften; dagegen findet man in den Städten und zum Theil auch in den Dörfern nicht selten ansehnliche, im städtischen Styl erbaute Gebäude. Im ganzen Bezirk, selbst die Städte nicht ausgenommen, ist der Holzbau vorherrschend, und zwar besteht dieser meist aus Tannenholz, welches den Flößen entnommen wird, die in großer Zahl auf der Enz aus dem Schwarzwald den Bezirk durchziehen. Ganz steinerne Gebäude sind, die Kirchen und einzelne Schlösser ausgenommen, auf dem Lande nur wenige vorhanden, dagegen trifft man nicht selten steinerne Unterstöcke, welche in dem nördlichen Theile des Bezirks entweder aus grobkörnigem Keupersandstein oder aus Keuperwerkstein, in der Mitte und in dem größeren Theile des Bezirks aber aus Lettenkohlensandstein und Muschelkalk aufgeführt sind, während sie in dem südlichen und südwestlichen Theile desselben häufig aus Muschelkalk bestehen. Die Wohnungen in den Dörfern sind meistens klein, nur aus einem Stockwerk über dem Erdgeschoß bestehend, doch trifft man auch manche zweistöckige, ansehnliche Bauernhäuser, die als erfreuliche Zeugen der Wohlhäbigkeit eine | Zierde der Orte bilden. Die Bedachung der Gebäude besteht meist aus Ziegelplatten, welche die früher üblichen Hohlziegel immer mehr verdrängen. Als größere ansehnliche Gebäude zeichnen sich die Schlösser zu Groß-Sachsenheim, Unter-Riexingen, Vaihingen, Hochdorf, Mühlhausen, Nußdorf etc. aus; in architektonischer Beziehung aber verdienen die Kirchen zu Vaihingen, zu Groß-Sachsenheim, zu Enzweihingen, die Gottesackerkirche zu Nußdorf, die Ruine der Frauenkirche bei Unter-Riexingen, und der Haspelthurm zu Vaihingen genannt zu werden.


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