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Thomashardt,
Gemeinde III. Kl. mit 439 Einw., Pfarr-Filial von Hegenlohe.


Das Dorf Thomashardt liegt auf dem Schlichter-Wald (s. Aichelberg), 2 Stunden südwestlich von Schorndorf, an der nach Kirchheim führenden Straße, jedoch ebener und höher, also auch freier und unbeschützter, als das nahe Hegenlohe, wohin der Ort eingepfarrt ist und mit welchem er auch mit dem Unterschiede alle Verhältnisse theilt, daß die Güter wegen der im Verhältniß zur Einwohnerzahl kleineren Markung besser cultivirt sind, als in Hegenlohe, obwohl der Nahrungsstand nicht besser ist. Nachdem die Gemeinde vom Staate 26 fl. 57 kr. Geld- und 27 Sch. 3 V. Frucht-Gilten für 1876 fl. 30 kr. abgelöst, hat derselbe nur noch wegen der Zehenten 22 fl. 41 kr. und 45 Sch. 5 S. Frucht zu erheben.

Die Markung begreift an Baufeld: 143/8 M. Gärten, 2256/8 M. Äcker, und 2186/8 M. Wiesen, etwa 1 M. auf den Kopf. (1702 zählte der Ort 24 Bürger, 1774 – 297, 1781 – 311, 1815 – 384 Einwohner.) Die Sterblichkeit ist verhältnißmäßig groß, s. S. 25. Von den 60 Wohn- und 14 Neben-Gebäuden ist nur das 1812 erbaute, zugleich als Rathhaus dienende Schulhaus und das 1838 auf Rechnung der Staatskasse erkaufte Forsthaus zu erwähnen, welches der Förster des Reviers Baiereck bewohnt. In einem Garten zunächst am Dorf steht ein schmuckloser Altar, an dem noch deutlich wahrzunehmen ist, daß derselbe mit der Rückseite an eine Wand angebaut war. Ohne Zweifel stand hier ehemals eine Kapelle, von der sich nur noch der Altar erhalten hat. Der Ort hat keine laufenden Brunnen. Die Rindviehzucht wird durch gute Farrenhaltung unterstützt.

Mit der 1812 errichteten Schule, an welcher ein Schulmeister steht, ist eine Industrie-Schule verbunden. Die Schule hat übrigens nur 17 fl. Schulfonds und eine Stiftungspflege ist nicht vorhanden. Auch das Gemeinde-Vermögen ist unbedeutend: 3 M. Grund-Eigenthum und 450 fl. Capitalien, worauf 500 fl. Schulden stehen, daher die nach Verhältniß sehr große Gemeinde-Umlage von 600 fl. jährlich.

Der ursprüngliche Name ist Dagemanzhard (1324 Nov. 18), Danmenzhart, Damasshart. Berechtigt waren allhier die Herren von Wildenau: in den Jahren 1322, 1324 und 1329 kamen aus Wildenauischem Besitz Antheile am Laien-Zehenten zu Thomashardt „auff Schlichten“ durch Kauf an Eberlin von Hochdorf, Bürger zu Eßlingen. Württemberg erkaufte im Jahr 1333 einen hiesigen Hof von Graf Albrecht von Aichelberg, i. J. 1405 Gilten von Hans von Gültlingen. Bombast von Hohenheim trug 1344 von Württemberg mit der halben Vogtei zu Ober-Eßlingen Güter in Dagmanshardt zu Lehen. (Sattler Gr. I. Beil. 104| IV. Beil. 61.) Kloster Adelberg kaufte i. J. 1367 den halben Zehenten von Walther Schwelher von Wielandstein, auch ertauschte er hiesige Zehenten i. J. 1442, März 21, von der Heiligen-Pflege und Gemeinde Baltmannsweiler. Im J. 1500 besaß das Kloster Adelberg, jedoch ohne Vogtei, 3 Lehen und die Kellerei 4 Güter. Für den kleinen Zehenten erhob Adelberg 3 Pfd. 5 Heller; am großen Zehenten war die Pfarrei Baltmannsweiler betheiligt.

Am 18. September 1786 brannte ein Haus ab, wobei zwei Frauen im Feuer den Tod fanden.



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