« Kapitel B 28 Beschreibung des Oberamts Rottweil Kapitel B 30 »
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Täbingen,
mit Mühle,
Gemeinde III. Klasse mit 512 Einwohnern, worunter 3 Katholiken. a. Täbingen, Pfarrdorf, 504 Einwohner; b. Danneckershof, Hof, 8 Einwohner. Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Dautmergen eingepfarrt. 31/4 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Auf der zwischen den Thälern der Schlichem und des Schwarzenbachs sich ausbreitenden Liashochebene hat der Ort in einer ganz sanften Einteichung des Weiherbachs, der erst unterhalb des Orts eine etwas kräftigere Rinne erhält, eine hohe, freie, gesunde Lage. Der mit Obstbaumgärten freundlich umgebene, in die Länge gedehnte Ort ist mit breiten, gut unterhaltenen Straßen durchzogen, an denen in mäßigen Entfernungen die meist ansehnlichen ländlichen Gebäude stehen. Die Wohnhäuser mit den angebauten Scheunen sind durchaus mit Ziegeln gedeckt und zeigen tüchtiges Balkenwerk, das zum Theil braunroth angestrichen ist, was dem Ort den echten Charakter eines wohlhäbigen Bauerndorfs verleiht. Vicinalstraßen sind nach Gößlingen, Dautmergen und Leidringen angelegt.

Die im westlichen Theile des Ortes stehende Kirche wurde im Jahre 1834 in einfachem Stil mit Rundbogenfenstern neu erbaut. An ihrer gegen Osten gekehrten Schauseite sieht man über dem Eingang eine Tafel, worauf steht: Gebaut Anno 1834 unter Bau-Inspector Nieffer. Das mit Emporen besetzte Innere der Kirche ist von origineller Anlage und stellt ein Rechteck dar, wird durch zwei Reihen hoher hölzerner Säulen getheilt und diese tragen auf ihren ägyptisirenden Kapitellen, als Decke des Mittelschiffes, ein Tonnengewölbe. Der an der Nordseite, bei der Nordostecke stehende Thurm stammt aus romanischer Zeit und bildete mit seinem untern Geschosse den Chor der früheren Kirche; erhalten ist noch der alte halbrunde romanische Triumphbogen, der auf kräftigen, ganz einfachen, geschrägten Kämpfern ruht. Das oberste Geschoß des Thurmes ist von Holz, trägt ein unförmliches abgestumpftes Satteldach (mit Storchennest) und zwei Glocken, von denen die kleinere sehr alt ist, sie hat in beinahe lateinischen Majuskeln die Umschrift O. rex. glorie. criste. veni. cum. pace. sancta. maria. Die größere Glocke wurde gegossen von Heinrich Kurtz in Stuttgart 1815. Vom Thurm aus genießt man eine schöne Aussicht. Der Friedhof liegt um die Kirche und ist im Jahre 1834 erweitert worden.

Das hübsche zweistockige Pfarrhaus liegt östlich bei der Kirche| und wurde im J. 1838 umgebaut; es ist, wie auch die Kirche, von der Gemeinde zu unterhalten.

Das im Jahre 1838 einfach erbaute Schulhaus enthält ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath; ferner gehören der Gemeinde ein öffentliches Backhaus, mit dem ein Waschhaus vereinigt ist, und eine Zehentscheuer, die derzeit als Farrenstall und Aufbewahrungsort der Feuerspritze, Löschgeräthschaften etc. benützt wird. Das früher hier befindliche Schloß, das schon 1671 in Privathände überging, ist jetzt nicht mehr vorhanden.

Fünf laufende, 20 Pump- und 21 Schöpfbrunnen liefern gutes Trinkwasser, das jedoch in ganz trockenen Sommern zuweilen so spärlich fließt, daß der Wasserbedarf aus dem 1/4 Stunde vom Ort entfernten Moosbrunnen und aus dem Heusteigbrunnen herbeigeführt werden muß. Auch die Markung ist nicht reich an Quellen, es sind nur der Moosbrunnen, der Heusteigbrunnen, der Wildeckerbrunnen und der Schloßbrunnen vorhanden, von denen jedoch die beiden letzteren in trockenen Jahrszeiten versiegen. Durch den Ort fließt der Weiherbach, der früher am südlichen Ende des Dorfs zu einem Weiher geschwellt, in neuerer Zeit aber trocken gelegt wurde und nun als Wiesengrund benützt wird. Der Weiherbach vereinigt sich 1/8 Stunde unterhalb des Orts mit der in vielen Krümmungen die Markung durchfließenden Schlichem; letztere tritt bei starken Regengüssen und schnellen Schneeabgängen über ihr Bett und verursacht Schaden. Über die Schlichem führen 2 steinerne Brücken und ein hölzerner Steg, über den Weiherbach innerhalb des Orts 3 hölzerne Stege und außerhalb des Dorfs 2 steinerne Durchlaßdohlen.

Die körperlich gut gebauten, kräftigen Einwohner, von denen gegenwärtig 6 über 80 Jahre zählen, sind im allgemeinen geordnet und fleißig und treiben hauptsächlich Feldbau und Viehzucht, während sie sich weniger auf Handel und Industrie legen; es sind die gewöhnlichen Handwerker vorhanden, die meist nur für das örtliche Bedürfniß arbeiten. Linnen- und Wollspinnerei, wie auch Weberei wird getrieben und selbstgebleichte Leinwand kommt auf benachbarten Märkten theilweise zum Verkauf. Es bestehen 2 Schildwirthschaften, worunter eine mit Brauerei, und 3 Kramläden. Außerhalb des Orts liegt an der Schlichem die sog. Fischersmühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang. Von den Ortsbürgern, die sich im allgemeinen in guten Vermögensverhältnissen befinden, besitzt der wohlhabendste 55 Morgen Feld und 10 Morgen Wald, der mittelbegüterte 20 Morgen Feld und 2–3 Morgen Wald und die ärmere Klasse 2–3| Morgen Feld. Unterstützung von Seiten der Gemeinde erhalten gegenwärtig nur 2 Personen.

Die ziemlich große, von Südwest nach Nordost in die Länge gedehnte Markung hat, mit Ausnahme der nicht unbeträchtlichen Gehänge des Schlichem-Thals und der meist bewaldeten Berge Witthau und Schloßhau, eine ebene, leicht zu bebauende Lage und einen mittelfruchtbaren Boden, der auf der Ebene größtentheils aus den nicht tiefgründigen Zersetzungsprodukten des Liaskalks und Liassandsteins mit beigemengtem schwerem Lehm besteht. An den Thalabhängen aber machen sich die schwerthonigen Verwitterungen des Knollenmergels geltend und erzeugen dort, weil sie die Feuchtigkeit nicht durchlassen, häufig saures Futter; auch in den Thalwiesen ist saures Futter keine Seltenheit. Unter den Knollenmergeln treten die Zersetzungen des Stubensandsteins theilweise noch auf. Weniger fruchtbar sind die Zersetzungen der Turnerithone, Numismalismergel und der Amaltheenthone, die jedoch meist dem Waldbau dienen. Mehrere Liaskalksteinbrüche, ein Bruch im Stubensandstein und einer im Kalktuff sind vorhanden; früher wurde bei der Fischersmühle Porcellanerde für die Fabrik nach Schramberg gewonnen. Auch wurden Anfangs des Jahrhunderts erfolglose Versuche auf Steinkohlen im Stubensandstein gemacht. Das Klima ist ziemlich rauh und feinere Gewächse gedeihen nur selten, auch ist die Gegend wegen der hohen Lage den Winden sehr ausgesetzt und schädliche Fröste kommen im Frühjahr und im Herbst vor. Hagelschlag gehört zu den Seltenheiten.

Die Landwirthschaft wird gut betrieben und zur Steigerung des Bodenertrags kommen außer den gewöhnlichen, in gut angelegten Düngerstätten gesammelten Düngungsmitteln noch Gips, Kompost und Asche in Anwendung. Der verbesserte Wendepflug ist allgemein eingeführt und die eisernen Eggen, Feld- und Dreschwalzen haben Eingang gefunden. Man baut die gewöhnlichen Cerealien (vorherrschend Dinkel, Haber, Weizen), Kartoffeln, sehr viel Futterkräuter (dreibl. Klee, Luzerne, Esparsette und Wicken), Hanf und Flachs. Von den Getreidefrüchten können jährlich 1100 Scheff. Dinkel, 100 Scheff. Haber und 10 Scheff. Gerste auf der Fruchtschranne nach Rottweil abgesetzt werden. Der nicht ausgedehnte Wiesenbau liefert ein mittelmäßiges, theilweise saures Futter, das trotz des starken Futterkräuterbaus den Bedarf für den beträchtlichen Viehstand nicht deckt, und deshalb muß noch Futter von außen bezogen werden. Die Wiesen sind zweimähdig und haben keine Wässerung.

Die mäßig betriebene Obstzucht beschäftigt sich mit Luiken, Borsdorfer- und Fleineräpfeln, ferner mit Fäßles-, Grun-, Knaus-, Junkers- und Butzenbirnen; von Steinobst werden Zwetschgen und vorzugsweise| kleine Waldkirschen gezogen. Der Obstertrag wird im Ort verbraucht. Ein besonderer Baumwart ist aufgestellt und die Gemeindebaumschule liefert die Jungstämme.

Aus den vorhandenen 206 Morgen Gemeindewaldungen (Nadelholz) werden jährlich 88 Klafter und 3000 St. Wellen geschlagen und über Abzug des Pfarr-, Schul- und Rathhausholzes zu Gunsten der Gemeindekasse um 1000–1200 fl. verkauft. Überdieß bezieht die Gemeinde aus 40 Morgen eigentlicher Weide nebst der Brach- und Stoppelweide 7–800 fl., aus der Pferchnutzung 5–600 fl. und aus Allmanden, die an die Bürgerschaft verliehen sind, 384 fl.

Die Pferdezucht (Landschlag) ist nicht von Bedeutung und die Pferdehaltung beschränkt sich auf 40–50 Stück. In ganz gutem Zustande befindet sich die Rindviehzucht; sie beschäftigt sich mit einer Kreuzung der Simmenthaler- mit der Landrace und zur Veredlung des Rindviehstandes sind 3–4 Simmenthalerfarren aufgestellt. Das selbstgezüchtete Vieh kommt auf benachbarten Märkten zum Verkauf, wobei jährlich 10–15.000 fl. umgesetzt werden. Schafzucht treiben einige Ortsbürger, die den Sommer über 4–500 Stück Rauhbastarde laufen lassen und den Winter über im Stalle füttern. Die Wolle kommt nach Sulz und Tuttlingen zum Verkauf und der Abstoß der Schafe geschieht an Metzger und Schafhalter in der Umgegend. Ganz unbedeutend ist die eigentliche Schweinezucht und weitaus die meisten Ferkel (halbenglische Race) werden eingeführt und theils fürs Haus, theils in namhafter Ausdehnung zum Verkauf aufgemästet.

Das Fischrecht in der Schlichem hat die Gemeinde, es wird aber wegen Geringfügigkeit nicht ausgeübt.

Die öffentliche Stiftung hat 1500 fl. Kapital, darunter sind besondere Stiftungen von verschiedenen Personen mit 180 fl., deren Zinsen zu Armenbrot verwendet und jährlich zweimal an die 8 ärmsten Personen ausgetheilt werden. Ferner eine Stiftung von 38 fl. von Magister Kolb, deren Zinsen an die zwei ärmsten Personen in der Gemeinde in Geld ausbezahlt werden. Pfarrer Habelzhofer stiftete 75 fl. 12 kr. mit der Bestimmung, daß von den Zinsen Bibeln für die ärmsten Schüler angeschafft werden sollen. Hiezu kommt noch eine besondere Stiftung von der Herzogin Franziska von Württemberg, die vom K. Konsistorium verwaltet wird, zu einer Pfarrbibliothek.

Einige 100 Schritte südlich vom Ort zog die von Erlaheim herkommende Römerstraße vorüber, und etwa 1/4 St. nordöstlich von Täbingen stößt man zuweilen auf dem sog. „Fuchs“ auf Gebäudeschutt, der ohne Zweifel von einem römischen Wohnplatz herrührt. In dem Gemeindewald „Witthau“ befindet sich ein altgermanischer Grabhügel, der geöffnet wurde und in der Mitte ein mit einem| regelmäßigen Steinsatz umgebenes Schwert enthielt. Auch im Hardtwald und zunächst an demselben befinden sich einige Grabhügel. Unmittelbar (östlich) am Ort stand in den sog. Schloßgärten ein Schloß, von dem der Keller noch erhalten ist (s. oben).

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Der Ort, früher Tagauuinga, Taguingas (793. 797), Degewingen (1139), Dagewingen (1179), Tägwingen, Degwingen (14. 15. Jahrh.) geschrieben, wird zuerst in der öfters genannten St. Galler Urkunde vom 27. März 793, sowie in einer weiteren dieses Klosters vom 17. Nov. 797 genannt (Wirt. Urkb. 1, 44. 52). Dem Kloster St. Georgen bestätigten die Päbste Innocenz II. den 14. April 1139 und Alexander III. den 26. März 1179 hiesigen Besitz (eb. 2, 10. 198) und noch nach dem Landbuche von 1624 hatte dasselbe hier eine steinerne Mühle. – Der oben (S. 381) genannte Eberhard von Täbingen, wehrstein’scher Lehensmann, gehörte vielleicht einer hiesigen ortsadeligen Familie an. Gegen Ende des 13. und im 14. Jahrhundert hatten hier manche Adelige Besitz, der meistens an das Kl. Rottenmünster überging. So die Grafen von Zollern: Gr. Friedrich von Z. eignete im J. 1293 diesem Kloster Güter, welche im J. 1290 Rudolf und Heinrich von Erzingen als Lehen, der Rottweiler Bürger Trutwein Linkh als Afterlehen von Burkhard von Weitenbronnen besessen, der letztere aber genanntem Linkh geeignet hatte; Gr. Friedrich von Z., Herr zu Schalksburg, eignete im J. 1353 dem Rottweiler Bürger Burkhard Rüde ein hiesiges Gut. Aus der Sulzer Grafenfamilie that dasselbe Gr. Berthold im J. 1317 gegenüber dem Rottweiler Bürger Hermann Graf. Außerdem erscheinen hier Erkinger Aigelwart und Konrad von Falkenstein im J. 1326 begütert, Berthold von Balingen im J. 1292, sowie Berthold von Sinkingen in den J. 1302, 1303, 1320 als Schenker von hiesigem Grundbesitz und Konrad Boller im J. 1409, Hans Boller im J. 1424 als Verkäufer von solchem an das genannte Kloster. – Insbesondere aber führt die Aufzeichnung der Hohenberger Lehen aus dem 14. Jahrhundert den „Thail da die Burg inne stat als der Bach gat und das Gericht als der Bach gat ze Tägwingen“ als hohenbergisches Lehen Hermann Hagges auf, und ebenso wird der Ort in dem Gränzbeschrieb des Hohenberger Forsts aus dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts genannt (Schmid Urkb. 917 ff.), so daß er wenigstens theilweise und vorübergehend auch Bestandtheil dieser Grafschaft gewesen sein muß. Allein im Anfang des 16. Jahrhunderts jedenfalls war er württembergisch und bildete, bis er im J. 1810 dem Oberamt Rottweil einverleibt wurde, einen Bestandtheil des Amtes Rosenfeld. Nach der Nördlinger Schlacht schenkte K. Ferdinand II. mit diesem| Amt auch Täbingen dem Grafen Schlick, welcher es im J. 1635 in Besitz nahm, den 27. Juni 1640 einen Stählin von Stocksburg mit zwei hiesigen Höfen belehnte, dem Westphälischen Frieden zufolge diesen Besitz aber Württemberg zurückgeben mußte.

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Neben dem württembergischen Besitz am Ort befand sich jedoch längere Zeit hier ein adeliges, der Ritterschaft Kantons Neckar-Schwarzwald einverleibtes Gut, das uns zuerst in ehingenschem Besitz bekannt wird, wenn auch die obengenannte, dieser Familie angehörige h. Heilwig als hier wohnhaft urkundlich nicht beglaubigt ist. Nachdem schon den 14. Juni 1533 Erzherzog Ferdinand als Inhaber des Fürstenthums Württemberg und Georg von Ehingen sich über verschiedene Streitpunkte verglichen hatten, wurde das Rechtsverhältniß hinsichtlich des Ortes den 22. Febr. 1538 durch einen weiteren Vergleich zwischen Herzog Ulrich und Georg von Ehingen unter Aufhebung des älteren umfassender geordnet. Württemberg sollte die Malefiz und alle hohe Obrigkeit im Dorf und dessen Zwingen und Bännen zustehen, außer in dem freien und Edelmanns-Burgsäß und dessen zugehöriger Scheuer samt dem Vorhof daselbst, es sollte Vogt und Gericht wählen, ein- und entsetzen, sich hier wie an anderen Orten des Fürstenthums huldigen lassen, doch sollten Vogt und Gericht eidlich verbunden werden, den Ehingen die ihnen gebührende Hälfte an den Freveln, Bußen, Fällen, Abzügen, Umgeldern, Renten, Gülten und Frohndiensten dem alten Herkommen gemäß zu leisten, desgl. auf ihr Erfordern in dem ehingenschen Dörflein Zimmern auf der Ehingen und der Partheien Kosten Urtheil sprechen u. s. w. Aus dem ehingenschen Besitze kam dieses Gut mit Zimmern unter der Burg im J. 1549 in den der Familie von Landenberg, aus welcher sich verschiedene Mitglieder den 16. Sept. 1575, 28. Apr. 1585, 12. Juni 1618 mit der Gemeinde wegen Frohnen, Gülten, Rügungen, Waiderechten, Holzgerechtigkeiten, Steuern u. s. w. verglichen, bis Freiherr Johann Albert Vöhlin von Frickenhausen zu Illertissen als Gemahl der Maria Concordia von Preising, der nächsten Benefizialerbin von Johann Reinhard von Landenberg das Gut von dem letzteren erbte, beziehungsweise es von den landenbergischen Gläubigern kaufte. Allein den 14. Juli 1658 verkaufte es derselbe um 5325 fl. wieder mit allen Zugehörden an Christoph von Türckh zu Rosenfeld, und dieser letztere vertauschte es zugleich mit einem hiesigen Privathause den 14. Aug. 1666 an Herz. Eberhard III. von Württemberg gegen den Hof Ramstein (OA. Oberndorf), wozu ihm noch 300 fl. Leihkauf und seiner Frau und Kindern 40 Rthlr. gegeben wurden. Im J. 1671 jedoch wurde das Schloßgut um 3315 fl. an den Täbinger Bürger Martin Säman verkauft. Zur Zeit dieser Verkäufe wurden| das Schloß, Scheuern, Stallungen, Backküchen und Thurm, mehrentheils ringsum in Mauern umfangen, welches doch alles baufällig und ohne Reparirung nicht zu bewohnen, zu 2000 fl., mit den zum Schlosse gehörigen Gefällen, dem kleinen Zehenten aus dem hiesigen stählischen Hofgut, Fischenz, Gärten, Äckern, Wiesen, Wäldern u. s. w. zu 9766 fl. 24 kr. angeschlagen.

Der Ort war in alter Zeit Filial von Gößlingen (s. dieses), da die dortige Pfarrei jedoch katholisch blieb, während in T. die Reformation eingeführt wurde, später von Leidringen; seit 1711 waren ständige Pfarrverweser hier und im J. 1739 wurde eine Pfarrei errichtet (Binder 456).

Das Kl. Rottenmünster wird im J. 1292, das Kl. Alpirsbach am Ende des 14. und im 15. Jahrhundert als hier begütert genannt; den 25. August 1436 verglich sich der Rottweiler Schultheiß Hans Mäßlin mit dem Kloster dahin, daß er ihm in Zukunft 1 Mltr. Vesen und 2 Mltr. Haber aus dem hiesigen großen Zehenten entrichten wolle. Der Spital in Rottweil kaufte im J. 1515 von Peter Mäßlin zu Constanz den großen und kleinen Zehenten, schon längere Zeit in dessen Familie als württembergisches Lehen, und noch den 8. Mai 1845 wurde die Armenfondspflege Rottweil von Württemberg damit belehnt. Der sog. Lautenbachzehente allhier erscheint im 16. Jahrhundert als von Lupfen, im 17. als von Fürstenberg zu Lehen rührend.

Zu der Gemeinde gehört:

b. Danneckershof, beinahe eine Stunde vom Mutterort am nordwestlichen Ende der Markung gelegen.



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