« Kapitel B 40 Beschreibung des Oberamts Riedlingen Kapitel B 42 »
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41. Tiefenbach mit Streitberg.

a. Tiefenbach, ein kath. Dorf, am Federsee, 41/4 St. von Riedlingen, Fil. von Seekirch, 319 Einw. C. A. Ochsenhausen, F. A. Altdorf. Die Zehnten bezieht der Staat; von dem Zehnten von Futterkräutern wurde die Gemeinde 1809 frey gesprochen.

Gefälle beziehen: der Staat 370 fl. 44 kr., 327/8 Sch. D., 523/8 Sch. 11/2 V. H., 162/8 Sch. 1/2 V. glatte Fr.; Fabrikpflege 13/8 Sch. H., 15/8 Sch. Roggen.

Der Ort hat eine eigene Schule und eine Kapelle, worin wöchentlich eine Messe gelesen wird, und 1 Schildw. Die Geschichte des Orts ist schon bey Oggelshausen abgehandelt. Der dort erwähnte Maierhof des Stifts Buchau fiel bey| Auflösung des Stifts unter den Östr. Sequester und ist jetzt im Besitz des Staats. Auch Tiefenbach hatte einen adeligen Sitz und einst seinen Edelmann; nach Hans von Pflummern Metam. arcium, hat 1277 Burkh. von Tiefenbach zu Biberach gewohnt.
b. Streitberg,

2 Bauernhöfe auf der äußersten östl. Grenze des Oberamts, 3/4 St. von Tiefenbach mit 11 Einw. Fil. von Stafflangen. Die Zehnten gehören dem Staat. Eben derselbe bezieht an Gefällen 22 fl. 24 kr. und 26/8 Sch. 1 V. D., 127/8 Sch. 2 V. H., 111/8 Sch. Roggen.

In älterer Zeit gab es eigene Herrn von Streitberg, von deren Burg noch Spuren vorhanden sind. Rudolph von Streitberg ist Zeuge in einer Schussenrieder Urkunde von 1280. In der Folge ist der Besitz in den Händen der Biberacher Familien Gräter und Felber, die auch Stafflangen besaßen. Von den Felber wurde er 1567 an die von Hornstein für 5450 fl. verkauft, und 1699 endlich kam er an die Besitzer von Warthausen, welche ihn 1702 an das Stift Buchau vertauschten. S. Oggelshausen. Durch Östr. Epavisirung kam Streitberg an den Staat.