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Schwarzenberg,
Gemeinde III. Kl. mit 232 evang. Einw.; Pfarr-Filial von Schömberg.


Das Dorf Schwarzenberg hat 1/2 Stunde östlich von dem Mutterort an einem südlichen Abhange gegen ein wiesenreiches Thälchen, das sich gegen das Reichenbach-Thal hinzieht, eine angenehme, gesunde Lage und bietet mit seinen zum Theil ansehnlichen, unregelmäßig stehenden, hinter Obstbäumen versteckten Gebäuden eine freundliche Ansicht. Das im nördlichen Theile des Orts gelegene Schulhaus enthält ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und ein Zimmer für den Gemeinderath.

Gutes Trinkwasser liefern 3 laufende und 2 Schöpfbrunnen, die jedoch in ganz trockenen Sommern und sehr kalten Wintern ihren Dienst versagen, so daß das Wasser in Schömberg oder im Thal bei der Sägmühle geholt werden muß.

Die im Allgemeinen fleißigen Einwohner befinden sich nicht in den besten Vermögensumständen und sind in den letzten Jahren zurückgekommen, übrigens beginnen dieselben sich wieder zu heben. Der ausgedehnteste Güterbesitz beträgt 40 Morgen Felder und 30 Morgen Waldungen, der mittlere 20 Morgen Felder und 10 Morgen Waldungen; die Ärmeren besitzen theils gar keine Güter, theils 2–5 Morgen; dermalen werden etwa 6 Familien den Winter über von Seiten der Gemeinde unterstützt. Die Erwerbsquellen sind Feldbau, Viehzucht, Holzhandel; auch suchen viele Einwohner sich durch Holzmachen und Taglohnarbeiten ihr spärliches Auskommen zu sichern.

Die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse sind mit Ausnahme des etwas ergiebigeren Bodens die gleichen wie in dem Mutterort. Die mit einer gewöhnlichen Landrace sich beschäftigende Rindviehzucht nimmt in neuester Zeit wieder zu und erlaubt einen ziemlich lebhaften Handel auf benachbarten Märkten und in das Badische. Zur Nachzucht wird ein Landfarren von einem Bürger gegen 20 fl. jährlich und Nutznießung von 5/4 Morgen Wiesen gehalten. Die Schafzucht beschränkt sich auf etwa 60 Stück Landschafe, welche von einzelnen Bürgern gehalten werden. Die Zucht der Schweine und Ziegen ist wie in Schömberg.

Von den Gewerben sind nur eine Schildwirthschaft und die 1/2 Stunde nördlich vom Ort im Reichenbachthal gelegene zur Gemeinde gehörige Sägmühle zu nennen. Vicinalstraßen führen nach Bieselsberg, Liebenzell und Schömberg.

Die Gemeinde besitzt kein Kapitalvermögen, dagegen 130 Morgen | Gemeindewaldungen, deren jährlicher Ertrag mit 40 Klaftern verkauft und der Erlös zu Gemeindezwecken verwendet wird. Eine Holzgerechtigkeit, welche früher bestand, ist abgelöst und für die erhaltene Summe sind Waldungen angekauft worden. Das Abholz aus den Gemeindewaldungen erhalten die Einwohner unentgeldlich; auch wird das Vieh noch in die Waldungen getrieben. (Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. auch Tabelle III.)

Schwarzenberg gelangte an Württemberg im J. 1603 mit Liebenzell.

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