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Salmbach,
Gemeinde III. Kl. mit 241 Einw.; Pfarr-Filial von Langenbrand.


In dem nördlichen Theile des Plateaus zwischen der Enz und der Nagold liegt frei und hoch der weitläufig in die Länge gezogene, nur eine Straße bildende Ort, der mit seinen ländlichen, beinahe durchgängig verschindelten Wohnungen das ächte Gepräge eines | Gebirgsdorfes trägt. An der westlichen Seite des reinlich gehaltenen Orts zieht sich eine wiesenreiche Mulde hin, während sich an der Ostseite desselben Baumgärten anlehnen und zur Freundlichkeit des Dorfs wesentlich beitragen; überdieß erlaubt der Punkt eine schöne Aussicht in das Rheinthal und an die Vogesen.

In der Mitte des Orts steht das ansehnliche, im Jahr 1828 neu erbaute Schulhaus, mit Thürmchen, Glocke und Uhr; es enthält ein Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath.

Der Ort wird durch 5 laufende und 3 Schöpfbrunnen mit Trinkwasser versehen, das jedoch in ganz trockenen Jahrgängen, wie z. B. im Jahr 1842 ausgeht, so daß das Wasser in einer Entfernung von 1/4 Stunde geholt werden muß.

Die Einwohner haben im Allgemeinen einen gesunden, kräftigen Körperbau und epidemische Krankheiten kommen selten vor: dennoch gibt es nur wenig Leute von hohem Alter. Bei einfacher Lebensweise suchen sie durch Feldbau, Viehzucht, Holzhandel, Arbeiten in den Waldungen, Köhlerei etc. ihr Auskommen zu sichern; etwa 40 Personen arbeiten in den Fabriken zu Pforzheim. Von den Gewerben ist nur eine ansehnliche Schildwirthschaft zu nennen. In Folge der Mißjahre sind die Einwohner in ihren ökonomischen Verhältnissen sehr zurückgekommen, übrigens beginnen dieselben sich in neuester Zeit wieder zu verbessern. Der ausgedehnteste Güterbesitz beträgt 40 Morgen Felder und 20 Morgen Waldungen, der mittlere 15 Morgen Felder, und der geringste 2–3 Morgen.

Die kleine Markung, von der überdieß etwa die Hälfte mit Wald bestockt ist, hat eine meist ebene Lage und einen minder fruchtbaren, etwas schweren, kalten, thonigen Sandboden, dem durch kräftige Düngung nachgeholfen werden muß. Die Luft ist gesund, aber rauh und Frühlingsfröste schaden nicht selten den Wintersaaten und der Obstblüthe, dagegen kommt Hagelschlag nur wenig vor.

Die Landwirthschaft befindet sich in mittelmäßigem Zustande, indem vielen Einwohnern der nöthige Viehstand und auch das Streumaterial mangelt, so daß nur Vermöglichere durch kräftige Düngung ihren Gütern einen besseren Ertrag abgewinnen können. Als Düngungsmittel benützt man, außer dem gewöhnlichen Stalldünger, Asche, Gyps, auch ist das Brennen der Felder, besonders bei dem Rübenbau noch üblich. Bei eingeführter Wechselwirthschaft beschränkt sich der Anbau hauptsächlich auf Roggen, Hafer, in neuerer Zeit etwas Dinkel mit ziemlich gutem Erfolg, Kartoffeln, Futterkräuter, Rüben, Kraut, Hanf und Flachs; letzterer gedeiht sehr gut. Bei einer Aussaat | von 9 Sri. Hafer und 4 Sri. Roggen beläuft sich der durchschnittliche Ertrag auf 4–41/2 Scheffel Hafer und 3 Scheffel Roggen pr. Morgen, Die Preise eines Morgens bewegen sich von 40 bis 80 fl. Brodfrüchte werden noch ziemlich von Außen aufgekauft.

Die durchgängig 2mähdigen Wiesen, denen nur wenig Wässerung zukommt, sind bei kräftiger Düngung ergiebig und ertragen durchschnittlich 25–30 Centner Heu und 12–15 Centner Öhmd; ihre Preise bewegen sich von 100–200 fl. pr. Morgen.

Die Obstzucht ist von keinem Belang und beschäftigt sich nur mit gewöhnlichen Mostsorten; das Obst, welches übrigens nicht gerne geräth, wird im Ort selbst verbraucht.

Die Rindviehzucht ist nicht so ausgedehnt, als für den landwirthschaftlichen Betrieb nöthig wäre; das vorhandene Vieh, ein kräftiger, milchergiebiger Landschlag, wird durch einen Zuchtstier, den ein Bürger Namens der Gemeinde gegen jährliche 45 fl. und der Nutzung von einem Morgen Wiese hält, nachgezüchtet. Einzelne Landwirthe haben einen schönen Viehstand, wie denn die Viehzucht für viele eine besondere Erwerbsquelle bildet, indem sie einen lebhaften Handel mit Vieh nach Baden treiben. Die Stallfütterung ist allgemein eingeführt. Von ganz geringem Belang ist die Schafzucht, wie auch die Zucht der Schweine, der Ziegen und des Geflügels. Die Bienenzucht wird nur von einem Ortsbürger mit Glück betrieben.

Bau- und Werksteine bezieht man von den in den Wäldern los herumliegenden Trümmergesteinen; auch bestand früher 1/4 Stunde westlich vom Ort, im sog. Eisenwald, eine Erzgrube auf Eisen.

Vicinalstraßen führen nach dem 1/2 Stunde südwestlich gelegenen Mutterort, nach Engelsbrand, nach Büchenbronn, im Großherzogthum Baden, nach Grunbach und Kapfenhardt. Die Entfernung von der Oberamtsstadt beträgt 11/2 Stunden, und die von Pforzheim 21/4 Stunden.

Die Gemeinde besitzt etwa 400 Morgen Waldungen, die jährlich 134 Klafter abwerfen; das Holz wird verkauft und der Erlös zu Gemeindezwecken verwendet; jedoch erhalten die Bürger nicht nur das Abholz aus den Gemeindewaldungen, sondern auch aus den Staatswaldungen. Über das Vermögen der Gemeinde- und Stiftungspflege s. Tab. III. Zur Anschaffung von Schreibmaterialien und anderem Schulbedarf ist eine besondere Stiftung vorhanden.

Der Ort Salmbach kam mit Neuenbürg an Württemberg.

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