Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 27
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Still und friedlich in reichen Obstgärten liegt im grünen Nassauer Thal der sehr freundliche Ort, meist mit Vorgärtchen vor seinen sauberen Häusern. Derselbe war mit einem Wassergraben umgeben und hatte zwei Thore, das obere und das untere.
Von den drei Glocken stammt die größte aus dem Jahr 1802, die zweite ist sehr alt und hat in lateinischen Majuskeln die Umschrift: Vox ego sum vite. voco vos. orare venite.
Die dritte ebenso gearbeitete, und auch aus dem 13. Jahrhundert stammende Glocke ist inschriftlos. – Die Kirche war Allen Heiligen geweiht und vor der Reformation eine vielbesuchte Wallfahrt. Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Gemeinde. Der Begräbnisplatz ist seit 1617 außerhalb des Ortes angelegt.
Das sehr stattliche, steinerne 1838 von der Patronatsherrschaft erbaute Pfarr- und Schulhaus ist unter einem Dach und mit dem Hohenlohischen Wappen geschmückt; es enthält auch die Wohnungen des Schullehrers und des etwaigen Lehrgehilfen; das Pfarrhaus ist vom Staat zu unterhalten. Eine Winterabendschule und Mädchenarbeitsschule ist verbunden mit der Volksschule. An der Schule unterrichtet gegenwärtig ein Lehrer. Das Rathhaus wurde vor 80–100 Jahren erbaut, an ihm ein altes Steinkreuz; ein Armenhaus und ein Schafhaus besteht.
Gutes Trinkwasser liefern reichlich 2 laufende und 38 Pumpbrunnen; von guten Quellen auf der Markung sind zu nennen: der Krautbrunnen unterhalb des Orts, der Veitsbrunnen gegen Oberhausen hin und die Louisgarder Bachquellen im Louisgarder Grund. Oberhalb des Orts sind zwei künstlich angelegte Weiher, der eine 1/2, der andere 3/4 Morgen groß, die abgelassen werden können. Früher bestand der gegen 4 Morgen große Forellensee im Louisgarder Grund, er ist längst trocken gelegt und zu Wiesengrund benützt. Außerdem gehen über die Markung der Louisgarder und der Stalldorfer Bach, die sich oberhalb des Ortes zum Nassauer Bach vereinigen.
| Vizinalstraßen führen von hier nach Bernsfelden, Schäftersheim, Louisgarde und Stalldorf im Bayrischen; 6 steinerne und 4 hölzerne Brücken gehen über den Nassauer Bach.Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind gut; der vermöglichste Bauer besitzt 125 Morgen Feld und 100 Morgen Wald, der Mittelmann (Häckersbauer) 30, die ärmere Klasse (Hacker) 4 bis 8 Morgen Feld. Die Haupterwerbsquellen sind Feldbau und Viehzucht; zwei Ziegeleien bestehen im Ort mit gutem Erfolg, dann 4 Wirthschaften, wovon eine mit Bierbrauerei verbunden ist, und 2 Kramläden. Die Handwerker sind alle vertreten und arbeiten viel für die Nachbarschaft. Spinnen und Linnenweben wird für den eigenen Bedarf und um Lohn betrieben.
Hohenlohe-Langenburg besitzt außer der Domäne Louisgarde (s. u.) auf der Markung noch gegen 900 Morgen Wald, auch wohnt ein fürstlicher Revierjäger in einem der Herrschaft gehörenden Gebäude im Ort.
Die ausgedehnte Markung hat einen mittelfruchtbaren, leichten, hitzigen, wenig tiefgründigen und ziemlich steinigen Boden. Von den Thalwiesen erzeugen etwa 20 Morgen saures Futter. Drei unbedeutende Kalksteinbrüche sind vorhanden und im „Häfnersgrund“ Lehm- und Töpferthongruben.
Das Klima ist im Ganzen mild, die Nächte sind den Sommer über kühl wegen des Thalwindes, schädliche Frühlingsfröste kommen öfters vor; Hagelschlag und Gewitter sind selten. Das Neusemer Teich (ein Wald) und die Neusemer Höhe bilden die Wetterscheide zwischen dem Tauber- und Maingrund.
Die Landwirthschaft wird fleißig und gut betrieben; mit Rath und Beispiel geht stets der Pächter des Hofes Louisgarde voran, der alle neuen Maschinen eingeführt hat; im Orte selbst sind neben einer viel benützten Dampfdreschmaschine etwa 10 andere Dreschmaschinen, 25 Futterschneidmaschinen, 3 eiserne Eggen und Walzen eingeführt. Von den Getreidefrüchten gedeihen am besten Roggen, Dinkel, Weizen, Gerste, weniger Haber, und können 500 Schffl. Weizen, 600 Schffl. Gerste, 100 Schffl. Roggen, 200 Schffl. Dinkel und 100 Schffl. Haber jährlich nach außen verkauft werden. Als Futterkräuter werden rother und blauer Klee und Angersen in ziemlichem Umfang gebaut; ebenso von Handelsgewächsen Flachs.
Auch der Wiesenbau ist ziemlich ausgedehnt, die Wiesen sind zweimähdig, 40 Morgen davon bewässerbar, doch steht der | Durchführung der Bewässerung das Wasserrecht des Scheinhardsmüller entgegen; es wird noch Futter zugekauft.Der Weinbau (Gutedel und Östreicher) umfaßt nur 80 Morgen; der Wein ist mittelmäßig, ein Morgen, auf den 1300 bis 1400 Stöcke kommen, trägt 3 Eimer. Die Preise gehen von 35–70 Mark; die beste Lage ist auf der Westseite des Thals. Viele Weinberge sind eingegangen.
Die Obstzucht ist gering, aber im Zunehmen; das Obst geräth nicht besonders gern, gebaut werden vorzugsweise Luiken.
Die Gemeinde bezieht aus ihren Waldungen jährlich 1200 bis 1400 Mark, aus der Brach- und Stoppelweide 1800, aus der Pferchnutzung 2500 Mark, überdies aus Gemeindegütern 200 Mark.
Pferde werden ziemlich viele gehalten, weil der Pflug meist mit solchen bespannt wird, gegenwärtig sind 48 Stück im Ort. Die Rindviehzucht wird ziemlich stark betrieben und sind zwei Farren vom Heilbronner Schlag von der Gemeinde aufgestellt.
Privatleute lassen jährlich 600–700 Stück Bastardschafe auf der Markung laufen.
Schweine werden aufgemästet und 1/3 davon nach außen verkauft; Gänse, Hühner und Enten viel gezüchtet und nach Würzburg abgesetzt. Die Bienenzucht, mit 50 Stöcken, ist im Abnehmen.
Die Gemeinde besitzt folgende Stiftungen. Die sogenannte „allgemeine Stiftung“ umfaßt die einzelnen Stiftungen mit 2571 Mark, dann der Kirchenbaufonds (Neubaukapital) mit 3147 Mark, das Unterhaltungskapital mit 1974 Mark, das Kultablösungskapital mit 206 Mark und der Orgelfonds mit 199 Mark. Von den einzelnen Stiftungen können namhaft gemacht werden: Hans Hauf mit 100 fl., Peter Stephan mit 100 fl., Michael Hörner mit 150 fl., David Röhrig mit 100 fl., Graf Karl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim mit 280 fl. (als Antheil an der Karolinischen Stiftung). Ferner die sog. Pistoriussche Stiftung mit ursprünglich 3800, jetzt 4600 Gulden, gestiftet von Dorothea Sophia, Witwe des fürstl. Kanzleiraths Pistorius, zur Erziehung ehrlicher Handwerker. Endlich die an die Ortsarmenbehörde abgetretenen Stiftungen der Susanna Wucherer mit 200 und die von Regine Streng mit 100 Gulden, zur Anschaffung von Kleidern für Arme.
Die alte Burg Nassau stand eine Viertelstunde nordöstlich vom Ort auf einem Bergvorsprung auf der linken Seite des | Stalldorfer Baches; man findet dort noch viele Bausteine. Östlich vom Ort, auf dem Wartberg, findet man noch Reste eines Wartthurmes. Auf der Markung liegt der öde Weiler Niederhausen; „Scheinhof,“ „Spechtshof,“ „Schüleshof,“ „Poppelsbronner Hof“ sind Namen abgegangener Höfe. Im Niederhauser Grund, wo es spuken soll, wurde das Gerippe eines Reiters samt Roß ausgegraben. Nicht unwichtige Namen mögen sein: Schelmenklinge, Osterberg, in der Kirch, Kappelholz.
Nassau, alt Nassaha, Nassa, Nassach etc., im Volksmund noch heute Nassich, = Ort am Wasser (aha, ach) das die Umgebung durch Austreten etc. naß macht; erscheint erstmals im Beginn des 12. Jahrhunderts unter den Besitzungen, welche durch die von Röttingen, wohl nur vorübergehend, an das Kloster Hirschau kamen. Seit dem 13. Jahrhundert sind, neben einem selten erwähnten Ortsadel unter Würzburgischer Lehensherrschaft, die Hohenlohe im Besitz des Orts. Einzelnes hatten zeitweilig Kloster Bronnbach (1298) und Konrad v. Weinsberg, der Gatte der Hohenlohe-Brauneck’schen Erbtochter, welcher seinen Besitz vorübergehend an Mainz, Würzburg und die Pfalz verpfändete (1422 f.). Auch den Zehnten, welcher, nach verschiedenen Belehnungen durch Würzburg, im 15. Jahrhundert an das Kloster Tückelhausen zwischen Ochsenfurt und Würzburg kam, erwarb im 16. Hohenlohe.
1103. Kloster Hirschau hat Gefälle in Nasaha und Ebendaselbst Anwartschaft auf eine Hube Diemars, des Sohnes Erkinberts von Röttingen, deren lebenslängliche Nutznießung einem gewissen Richolff zukommt. Cod. hirs. 44.
1261. Conradus miles de Nazza Zeuge in einer Kloster Schäftersheimschen Urkunde. Hanßelm. 1, 420.
1265. Als Kraft und Konrad v. Hohenlohe Burgmannen des Hochstifts Würzburg werden, versprechen sie, von ihrem Eigenthum ersterer in Nazza, letzterer in Bolzhausen (bei Ochsenfurt) je 10 Mark Einkünfte zu Lehen aufzutragen, auch mit 30 Pferden und 10 Schützen zu dienen. Reg. bo. 3, 247. St. 2, 568.
1293. Cunradus plebanus in Nassah. Wib. 2, 122. (? Derselbe mit Cunradus miles de Nazza im 13. Jahrhundert. Wib. 4, 105.)
1298. Vela, Boppos v. Düren (Walldürn) Witwe, schenkt Güter in Nazzaha dem Kloster Bronnbach. W. F. 8, 197.
c. 1303. Heinrich Lesch trägt den (einen?) Zehnten in Nazzach von Würzburg zu Lehen. Arch. d. h. V. v. U.Fr. XXIV, 1, 84.
1360. Kraft und Anna v. Hohenlohe mit ihrem Sohn Kraft und ihrer Tochter, Frau Irmgart v. Nassau, stellen ihren Geistlichen, darunter dem Pfarrer in Nazzach, einen Schutz- und Schirmbrief für Leib und Gut aus. Wib. 2, 303.
1368. Der Pfarrer Pfützinger in Nassau erhält von Graf Kraft v. Hohenlohe die Erlaubnis, mit dem Kaplan der Kapelle zum Heiligen Blut in Weikersheim die Pfründe (oder bloß Güter?) zu vertauschen Wib. 3, 51.
1377. Die Pfleger des Altars Unserer Lieben Frauen in Nassau kaufen von Hans v. Schopfloch eine Wiese in der Markung Rettersheim, der Thiergarten genannt. Wib. 4, 105.
1395. Sifridus de Nazzach stirbt. Nekrologium der Dominikaner in Mergentheim. W. F. 5, 399.
1403 f. Der von Konrad v. Weinsberg und seiner Gemahlin Anna v. Hohenlohe-Brauneck gestifteten Bruderschaft (s. Weikersheim) gehören auch der Pfarrer und der Frühmesser von Nassau an. Wib. 2, 342.
1405. Bischof Johann v. Würzburg gibt dem Hans v. Seldeneck zum Bartenstein und seinen Erben den ganzen Zehnten zu Nassau, wie ihn bisher das Stift Würzburg besessen, zu Lehen. W. F. 6, 497.
1406. Friedrich Wyser Notarius publicus und Pfarrer, Syfried N. N. Frühmesser in Nassau. Wib. 4, 106.
| 1408. Hans v. Seldeneck verkauft mit Einwilligung des Bischofs v. Würzburg den Zehnten in Nassau an das Kloster Tückelhausen (bayr. BA. Ochsenfurt), nachdem er zuvor einen Theil an Fritz Reichlin, Bürger zu Rothenburg, veräußert hatte, der seinerseits wieder ihn an das genannte Kloster um 840 fl. Gold verkaufte. W. F. 6, 497.1411. Kloster Schäftersheim verleiht den Schafhof zwischen Nassau und Bernsfelden.
1414. Friedrich, Pfarrer zu Nassach. Wib. 2, 240.
1416. Hans Örlacher, gesessen zu Neubronn, und Anna Zuckleder, seine Schwester, gesessen zu Nassau, verkaufen dem Kloster Tückelhausen ihren Zehnten zu Nassau, wie ihn der veste Heinrich und Hans v. Oesfeld (BA. Ochsenfurt), ihre Oheime selig, innegehabt und gebraucht, um 170 fl. W. F. 6, 497.
1420. Jost Byrmann Pfarrer in Nassau. Wib. 4, 106.
1422. Konrad v. Weinsberg verpfändet, mit anderen Orten der Gegend, Nassau an den Erzbischof Konrad v. Mainz und den Bischof Johann v. Würzburg. Ludewig, Rel. msc. 12, 615.
1423. Konrad v. Weinsberg verkauft sein Viertel der Vogtei in Nassau und andern Orten an den Pfalzgrafen Otto unter Vorbehalt des Rückkaufs. O.R. 9, 434.
1443. Ein Streit um den Zehnten zwischen dem Pfarrer von Nassau und dem Kloster Tückelhausen wird durch Junker Kunrad v. Hohenriedt in Weikersheim u. A. beigelegt. Wib. 1, 167. W. F, 6, 497. Ähnliche Streitigkeiten, welche von Weikersheim aus zu schlichten sind, 1459, 1472. Ebend.
1517. Graf Albrecht v. Hohenlohe kauft von Kloster Tückelhausen den Wein- und Frucht-Zehnten in Nassau. Wib. 4, 109.
1526 Jan. 10. In Rothenburg wird Georg Hirt von Nassau wegen Raubs enthauptet. Baumann, Quell, z. Gesch. d. Bauernkriegs aus Rotenb. 611.
1545. Ein seit 1541 währender Streit wegen der Pfarrei und Frühmesse in Nassau mit dem Stift Neumünster in Würzburg, welches die Reformation durch Graf Wolfgang v. Hohenlohe hindern wollte, wird gütlich beigelegt. Der Graf schreibt an den Bischof v. Würzburg unter Anderem, es sei nicht wahr, daß er einen reisigen Knecht auf die Frühmeß gesetzt, wohl aber habe er mit Mühe Pfarrverseher gen Nassau und Schäftersheim gebracht. Damals war Pfarrer Bernhard Keßmann, welcher zu gleicher Zeit der Gemeinde Nassau evangelischen, der Gemeinde Bernsfelden katholischen Gottesdienst hielt. Wib. 1, 167. 342. 3, 332.
1554 u. 1587. Die dem Zwölfboten St. Bartholomäus geweihte Kirche, Thurm und Langhaus, welche, weils etlichemal darein geschlagen, ganz bös und baufällig geworden, muß hergestellt werden. W. F. 6 498.
1556. Der Pfarrer wird um 1 Reichsthlr. gestraft, weil er ein Rebhuhn mit einem Strick gefangen. Ebend.
1556. Die v. Rosenberg fallen bewaffnet in Neuhaus ein. W. F. 7, 492.
1673. Franzosen von Turenne’s Heer berauben den Ort und namentlich die Kirche, (Pfr. Hartmann.)
1826. Große Überschwemmung.
| Der Hof Louisgarde, 3/4 Stunden nordwestlich von Nassau gelegen, Hohenlohe-Langenburg gehörig, umfaßt außer den Wohn- und Ökonomiegebäuden 277 Morgen Feld und einige Morgen Wald.Lochgarten, d. h. Garten im Wald, seit den Zeiten des Grafen Karl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim (1674–1756), welcher dort ein Jagdhaus mit Schweizerei erbaute, Louisgarde genannt, wurde 1144 von zwei Chorherrn zu Lorch im Remsthal, Konstantin und Giselbert, gestiftet und durch Bischof Embricho von Würzburg mit Prämonstratenserinnen bepflanzt, welche in dem benachbarten Kloster Tückelhausen bei Ochsenfurt unter einem Dache mit den Mönchen gewohnt hatten. Im neuen Kloster behielten die Nonnen die Verbindlichkeit, zur Seelsorge und zum Gottesdienst Geistliche aus Kloster Tückelhausen, dessen Abt die Oberaufsicht vorbehalten blieb, zu beziehen. Die Vogtei gehörte den Hohenstaufen, zinspflichtig war das Kloster dem Stift Lorch. Schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts scheint es dem Kloster Schäftersheim einverleibt worden zu sein (s. unten 1324). 1528 kam der ganze Besitz an Hohenlohe, das vorher schon Einzelnes innegehabt und in der Folge ein Hofgut daraus machte.
1144. König Konrad III. bestätigt die von Constantin und Giselbert, Angehörigen des Klosters Lorch, beschlossene Stiftung eines Gotteshauses für Augustinerinnen auf ihrem väterlichen Gut in Locarden. Dasselbe soll dem Stift Lorch zinspflichtig sein und jährlich 12 Denare Würzburger Währung dahin entrichten, seine Regel und Einrichtung aber vom Kloster St. Lambrecht (bei Neustadt a. d. H.) erhalten. U.B. 2, 32.
c. 1150. Bischof Gebharb v. Würzburg bestätigt die unter seinem Vorgänger Embrico († 1146) geschehene Versetzung der Nonnen zu Tückelhausen (BA. Ochsenfurt) nach Kloster Lochgarden und die Übereinkunft über die Aufhebung ihrer früheren Vermögensgemeinschaft mit den Brüdern des Klosters Tückelhausen. U.B. 2, 54.
1155 Okt. 29. Würzburg. Kaiser Friedrich I. nimmt das Kloster Lovkharthen, dessen Vogtei bisher Friedrich v. Bilrieth (OA. Hall) zu Lehen besessen, in seinen unmittelbaren Schutz. U.B. 2, 94.
c. 1192–97. Bischof Heinrich v. Würzburg bestätigt die Beilegung eines Streites zwischen den Brüdern in Tückelhausen und den Schwestern in Lochgarden wegen eines dem Kloster Tückelhausen vermachten Waldes. U.B. 2, 273.
1324. Die Meisterin und die Sammlung des Klosters Schäftersheim verschreiben sich, für 2 Frauen wöchentlich eine Messe in der Kapelle zu Lochgarten lesen zu lassen. Wib. 2, 269.
| 1367. Dem Kloster Schäftersheim wird der ruhige Besitz seiner Güter und Gilten in Lochgarten und Umgegend versichert (von Hohenlohe?) Wib. 1, 91.1528. Kloster Schäftersheim verkauft seinen Theil am Hof in Lochgarten und alle Zugehör an Hohenlohe. Wib. 1, 91. 2, 242.
1561. Lochgarten wird theilweise umgebaut und für die Ökonomie neu eingerichtet. Letztere wird durch Bestandbauern, nachher durch bezahlte herrschaftliche Hofbauern betrieben. W. F. 6, 496.
1569. Das alte Thorhäuslein wird abgebrochen;
1570 wird ein See in der Nähe gegraben. Ebend.
Vom dem abgegangenen Weiler Niederhausen ist Folgendes bekannt.
1251. Kloster Schäftersheim verspricht Konrad v. Freyberg und seiner Wirtin Margareta eine Jahrszeit zu halten für eine Hellergilt auf Hausen bei Nassau. (Öhr. Arch.)
1517. Niederhausen, früher in die Cent Gelchsheim gehörend, ist noch bewohnt;
1530 wird es zu den wüsten Weilern gezählt und die Güter, 120 Morgen, fallen als Hohenlohische Lehen an die Nachbarorte. W. F. 6, 496.
Über den gleichfalls abgegangenen Scheinhof erfahren wir nur dies:
1540. Ein Achtel vom Hof, dessen meiste Güter im Besitz von Nassauern sind, wird (von Hohenlohe?) um 440 fl. verkauft. W. F. 6, 396.
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