Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 14

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14. Frauenthal,
Gemeinde III. Klasse mit 305 Einw., worunter 4 Kath. a. Frauenthal, Pfarrdorf, mit 219 Einw.; b. Fuchshof, Hof, mit 18 Einw.; c. Lohrhof, Weiler, mit 38 Einw.; d. Weidenhof, Weiler, mit 30 Einw. Die Kath. sind nach Laudenbach eingepfarrt.


Der Ort liegt auf dem linken Abhang des Steinachthals und streckt sich bis in das enge Thal selbst hinab, ist noch ummauert und hatte zwei Thore, das obere und das untere; außerdem stand an der Südwestseite des Orts schirmend eine Burg, wovon Wall und Graben noch deutlich sichtbar sind, dabei noch Vor- und Flankengräben; unterhalb der Burg fließt der „Ketterlesbrunnen“. Diese Burg liegt auf einem in das Thal | schroff hinaustretenden Vorsprung und nördlich von da auf einem niedrigern, im Dorf selbst gelegenen Vorsprung erheben sich die noch sehr umfangreichen Gebäulichkeiten des früheren Cisterzienserinnen-Klosters, eine dauerhafte und bedeutende Anlage.

Treten wir zunächst zu der im Süden stehenden Kirche; sie bildete nach dieser Seite ein lateinisches Kreuz, doch ist dieser Querbau, der höchst einfach gestaltet war, im Jahr 1879 abgerissen worden; er war aber ursprünglich und hatte gegen Osten eine schon vor mehreren hundert Jahren (1655) entfernte vieleckige Chornische, von der noch der Ansatz am eigentlichen Chor erhalten ist. Auf der andern Seite fehlt der Querarm, hier baut sich das Klostergebäude an. Außer diesem ist die im Jahr 1232 gegründete Kirche noch vollständig erhalten, ein großes, einst herrliches Gebäude, aus prächtigen Werkstücken aufgeführt im sog. Übergangsstil, und zwar so, daß der romanische Stil hier noch auftritt und weitergeführt ist bis zu ganz ausgesprochenen gothischen Formen. Die Kirche, wie alle Nonnenkirchen zweigeschossig, ist unten drei-, oben einschiffig, die untere ganz gewölbte Kirche hört beim Chore auf, während die obere mit diesem zusammen einen einzigen hohen mächtig ergreifenden, im Langhaus gerad gedeckten, im Chor gewölbten Raum bildet. Dieselbe dient jetzt leider als Scheune, soll aber in nächster Zeit wieder ausgeräumt und hergestellt werden.

Das Äußere im Ganzen schlicht, aber edel, hat eine Doppelreihe von ungefüllten Spitzbogenfenstern, die oberen streng und hoch, die unteren zierlich, tiefeingeschrägt und schmal; sie ziehen sich zu drei an der Westseite hin, über ihnen ein hohes stolzes Spitzbogenfenster, dies der einzige aber wirksame Schmuck der schlanken Giebelseite; der nach fünf Seiten des Zehnecks schließende mit dem Langhaus gleich hohe Chor hat wieder strenge ungefüllte Spitzbogenfenster, keine Strebepfeiler, unter den Dächern zieht sich als hübscher Abschluß um Schiff und Chor ein Schachbrett- und darunter ein Spitzbogenfries; man sieht die Bauart schwanken zwischen dem alten und dem neuen Stil, doch bricht letzterer stets siegreich hindurch. Ganz gothisch ist dann das reich gegliederte schöne Hauptportal an der Südwand des Schiffes.

Das Innere erscheint oben als ein mächtiger, einheitlicher, schlichtschöner und lichter Raum, im Schiffe flachgedeckt, im Chor übersprengt von hohem Steingewölbe. Wandsäulen vom Boden heraufsteigend, oder kürzer und von prächtigen Blätterkonsolen ausgehend, tragen auf ihren großen, herrlich gearbeiteten Blätter- | oder Vögelkapitellen starke halbrunde Rippen, die in zwei Schlußsteinen (mit Rosetten) zusammenlaufen. Die auf den Konsolen aufsitzenden Säulen haben Wirtel, die Basis der auf dem Boden beginnenden ist attisch-weich, mit hübschen Eckblättern. Überhaupt ist Ornamentik und Gliederung voll, fleischig, scharf und edel, mehr fränkisch als rheinisch, und wetteifert an Schönheit mit den trefflichsten Übergangsbauten, z. B. in Maulbronn. An der Nordwand des Chores sieht man ein beschädigtes spätgothisches Sakramenthäuschen, woran zwei Engel die Monstranz halten.

Die jetzt der Gemeinde als Kirche dienende Unterkirche hat schon ganz gothisches Gepräge und scheint zuletzt fertig geworden zu sein. Schlanke achteckige Pfeiler, auf denen die Kreuz- und Querrippen über leichten Kämpfern ansetzen, theilen den Raum in drei lange Schiffe; in den drei östlichen Gewölbefeldern erscheinen drei schöne Schlußsteine; auf dem mittleren sieht man das Lamm Gottes, auf denen zu Seiten umhergereihte Blätter. Dieser höchst ansprechende und anmuthige Raum ist jetzt weiß getüncht, enthält einige Grabplatten aus neuerer Zeit, ohne Bedeutung, und auf dem Altar ein Gemälde: neben einem älteren Christus am Kreuz sind unkünstlerisch gemalt Isaaks Opferung und die Erhörung durch die eherne Schlange, unten knieen zwei Stifter mit massenhaft Kindern, dabei liest man „Barbara Birnerin“. Neben dem Altar stehen zwei ziemlich altgothische, gute fast lebensgroße Holzfiguren, Madonna mit dem Kind und ein Bischof – ein weiterer, beschädigter hinten an der Westwand der Kirche.

Von den drei Glocken auf dem unschön dem Chor aufgesetzten hölzernen Dachreiter hat die größte die Umschrift: Umgegossen unter Friedrich M. z. B. 1750. Auf der zweiten steht: Was nur kann, stimme an, daß Jehovah werd erhöht. 1750. Auf der dritten 1831 von J. G. König in Langenburg umgegossenen Glocke steht ferner: Ehre sei Gott in der Höhe etc. und „zum ehrenden Andenken der königlichen Gnade“. – Die Kirche diente lange Zeit den Grafen von Hohenlohe-Brauneck als Familienbegräbnis; leider wurden ihre Grabmäler von einem würzburgischen Verwalter zu Anfang des 18. Jahrhunderts zerschlagen und verwendet. Im Jahr 1879 fand man in der Gruft drei wohlerhaltene mumificirte Leichen, doch erst aus dem Jahr 1677 stammend.

Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Stiftungspflege.

| Nördlich an die Kirche stößt, wie schon oben bemerkt, der noch erhaltene Ostflügel des ehemaligen Klosters, ein langes, mächtiges steinernes Gebäude, jetzt zu Scheunen etc. verwendet; gegen den früheren Kreuzgarten heraus ist an ihm noch ein vermauertes romanisches Portal sammt einigen Fensterarkaden zu bemerken.

Der Begräbnisplatz wurde 1868/69 außerhalb des Orts angelegt. Ein Pfarrhaus war nie vorhanden, der Pfarrer wohnt in Freudenbach. Das östlich von der Kirche stehende Schulhaus, mit dem das Rathhaus vereinigt ist, befindet sich im ehemaligen herrschaftlichen Schlosse.

Außerdem besteht noch ein jetzt in Privathände übergegangenes Schlößchen, ein Armenhaus und ein Schafhaus. Gegen Freudenbach hin stehen am Ort prächtige Lindenbäume.

Gutes, nur bei starkem Regen sich trübendes Trinkwasser spenden hinlänglich 2 laufende Brunnen, wovon einer 1 Kilometer weit hergeleitet wird, und 12 Ziehbrunnen. Eine Wette ist im Ort. Früher bestanden auf der Markung vier nun trocken gelegte Seen, je zwei im „sog. alten See“, zwischen hier und Freudenbach, und zwischen dem Lohrhof und Weidenhof. Die über die Markung fließende Steinach tritt zuweilen schadenbringend aus. Im Bronnenrain, in der Nähe des Orts, fließt eine starke Quelle.

Die Vizinalstraße von Creglingen nach Waldmannshofen geht über hier, dann eine solche von hier nach Freudenbach. Eine steinerne Brücke und zwei hölzerne Stege führen über die Steinach.

Die Vermögensverhältnisse der Einwohner gehören zu den besseren, der größte Grundbesitzer hat 170 Morgen, der Mittelmann 50 Morgen, die ärmere Klasse 1/2 Morgen; auf angrenzenden Markungen besitzen hiesige Bürger 45 Morgen. Die Erwerbsmittel sind Feldbau, Viehzucht, Obstbau und Gewerbe. Zwei Schildwirthschaften und eine Bierbrauerei, zwei Kaufläden, eine Ziegelei und zwei Mühlen, mit je zwei Mahlgängen und einem Gerbgang, bestehen.

Die ziemlich ausgedehnte Markung hat einen mittelfruchtbaren Boden; Kalksteinbrüche sind einige vorhanden. Das Klima gehört zu den mittleren, kühle Nächte, kalte Nebel, Stürme kommen öfter vor, Hagelschlag ist selten, Gewitter steigen häufig auf, werden aber vielfach von den nahen Wäldern abgewiesen.

| Die Landwirthschaft ist in gutem Zustand, verbesserte Ackergeräthe haben Eingang gefunden, Gips und Asche wird neben der Jauche, die theilweise sorgfältiger gesammelt werden dürfte, verwendet. Zum Anbau kommen Roggen, Weizen, Dinkel, Gerste, Haber, Kartoffeln, Klee und Angersen; Flachs und Hanf für den eigenen Bedarf. Der Weinbau hat seit 1876 ganz aufgehört; die Obstzucht ist beträchtlich und im Zunehmen; verschiedene Sorten von Steinobst, Zwetschgen und auch Kirschen gerathen nicht ungern. Der Wiesenbau ist ausgedehnt, die Wiesen sind zweimähdig, 40 Morgen können bewässert werden.

Weiden sind vorhanden, die sammt der Brach- und Stoppelweide von 13 Bürgern, denen das Weiderecht gehört, benützt werden. Die Gemeinde hat einige Grundstücke, die zur Farrenhaltung und zum Gänsetrieb benützt werden.

Die Rindviehzucht (Heilbronner) ist in gutem Zustand, ein Farre von der Gemeinde aufgestellt, gemästetes Vieh wird nach außen verkauft. Hiesige Bürger lassen 600 Stück Landschafe, die auch im Ort überwintern, auf der Markung laufen. Die Schweinezucht und Schweinemastung bedeutet nicht viel.

Von Stiftungen besteht die Geißendörferische Freischulstiftung, gestiftet im Jahr 1769 von Johann Friedr. Geißendörfer, Klosteramtlicher Bauer in Frauenthal, ursprünglich mit 100 Gulden, jetzt auf über 400 angewachsen; sie wird zu Schulbedürfnissen, namentlich für arme Kinder, verwendet.

In dem südwestlich vom Ort gelegenen Klosterwald findet sich eine schön ausgemauerte runde Wolfsgrube, etwa 10 Fuß tief und weit; eine ähnliche befindet sich auf Creglinger Markung im Walde Bockstall. Auf dem Grubenberg geht ein feuriger Mann.


Das Cisterzienser-Nonnenkloster Frauenthal (= Thal der hl. Maria s. 1247) ist, wie die wenige Jahre zuvor gestiftete Deutschordens-Kommende Mergentheim, eine Stiftung der Herren von Hohenlohe, die auch des Prämonstratenser-Frauenklosters Schäftersheim Schirmvögte und Wohlthäter waren. Die Brüder Gottfried und Konrad v. Hohenlohe gründeten 1232 das neue Kloster und statteten es aus mit Gütern bei Münster, sowie dem Widumsgute der dortigen Pfarrei, deren Erbpatrone sie waren. Es war dem Abt von Bronnbach zur Aufsicht unterstellt. (U. Fr. 13, 143.) 1247 kam das Kloster durch den genannten Gottfried in pfandrechtlichen Besitz zweier Höfe bei Sonderhofen (BA. Ochsenfurt); weiterhin besaß es für längere | oder kürzere Zeit, theilweise gleichfalls durch die Hohenlohe-Brauneck, bei welchen die Schirmvogtei des Klosters stand, deren mehrere auch das Gotteshaus zu ihrer Ruhestatt erwählten: ein Gut in Wallmersbach (BA. Uffenheim) Güter und Einkünfte in dem nahen Lohrhof, in Apfelbach, Adelhofen und Weigenheim (BA. Uffenheim) Freudenbach, Waldmannshofen etc. Als Äbtissen werden genannt: Jutta 1247, Margareta v. Brauneck 1342. Margareta v. Vestenberg 1413, Margareta v. Finsterlohe 1477. Mit der Herrschaft Brauneck (s. u.) gieng das Kloster 1448 an den Markgrafen Albrecht v. Brandenburg-Ansbach über. Im Bauernkrieg zerstört, war das Kloster fortan der Sitz eines Ansbachschen Amtmanns, einmal vorübergehend, 1700–1720, an Würzburg versetzt, und durch dessen Verwalter seiner alten vornehmlich Brauneckschen Grabdenkmäler beraubt (Ötter, Samml. versch. Nachr. 1749. I, 502.), bis auch Frauenthal das Schicksal der ehemaligen Ämter Brauneck und Creglingen ward: 1791 Preußisch, 1806 Bayerisch und 1810 Württembergisch zu werden.

In der Ansbachschen Zeit nach Equarhofen eingepfarrt, wurde Frauenthal 1810 Filial von Freudenbach.


1232 Oktober. Bischof Hermann v. Würzburg genehmigt die Errichtung des Cisterzienser-Nonnenklosters Frauenthal durch die Brüder Gottfried und Konrad v. Hohenlohe: Sie dürfen von der Pfarrei Münster, deren Patrone sie sind, das Kloster in der Weise ausstatten, daß sie dem Ortsgeistlichen, der unter bischöflichem Recht bleibt, die Kompetenz lassen und den Rest der Pfarreinkünfte dem Kloster zuwenden. Außerdem widmen die genannten Herren Güter in Enkerberge (ein abg. Ort Enkersbach bei Frauenthal. W. F. 8. 353.) und Münster dem Kloster als Eigenthum. U.B. 3, 313.

1247 Dez. 12. Mergentheim. Gottfried v. Hohenlohe und seine Gemahlin Richza geben der Äbtissin Jutta und dem ganzen collegium sanctimonialium in valle S. Marie Virginis (Vrowental auf dem Siegel) um 100 Mark Silbers auf Wiederlösung 2 Höfe zu Sonderhofen (bayr. BA. Ochsenfurt.) Hanß. 1, 578. Künftig im Wirt. Urk.-Buch.

Vor 1261. Die Klosterfrauen in Frauenthal verkaufen ein Gut in Wallmersbach (BA. Uffenheim) an Marquard Strezzen, Hohenlohischen Lehensmann. Reg. bo. 4, 758.

1264 s. unten Lohrhof.

1277 s. unten Lohrhof.

1277. Plebanus de Fr. Zeuge in einer Schäftersheimer Urk. Wib. 3, 44. Ötter, Samml. 1, 630.

1290 Jan. 5. Äbtissin und Konvent zu Frauenthal übergeben ihre Güter zu Adelhofen und Weigenheim (beide BA. Uffenheim) | mit Einwilligung des Abts von Kl. Bronnbach, dem Johanniterorden. Wib. 4, 21.

1295. Kloster Frauenthal kauft von Kl. Heilsbronn Güter und Gilten in Waldmannshofen um 112 Pfd. Hllr. St.A. Stieber, Brand. Onolzb. 893.

1300. Gebhard v. Brauneck wird im Kl. Frauenthal begraben. Wib. 1, 69. Ebenso

1318 Andreas v. Brauneck, 1354, 1367 und 1368 drei Gottfried, 1383 Konrad v. Brauneck. Ebendas.

1338. Kloster Frauenthal hat einen Morgen Weingarten in Burgerroth (BA. Ochsenfurt.) Mon. bo. 40, 192.

1342. Margareta v. Hohenlohe-Brauneck abbatissa in Fr. Wib. 1, 45.

1365 Septbr. Würzburg. Gottfried von Hohenlohe-Brauneck und seine Ehefrau Agnes geben dem Kl. Frauenthal den Zehnten zu ...... Wib. 4, 47.

1403. Der Schirm des Kl. Frauenthal geht an die Braunecksche Erbtochter Margareta über. Wib. 1, 146.

1413. Margareta v. Vestenberg (bayr. BA. Ansbach) Äbtissin v. Frauenthal Wib. 1, 70.

1437. Pabst Eugen IV. befiehlt in 2 Bullen dem Dechant zu Öhringen, dem Kl. Frauenthal zu dem ihm von Konrad v. Herten (? Herter v. Herteneck) u. A. abgenommenen Gütern zu verhelfen. Wib. 4, 65 f.

1477. Margareta v. Finsterlohe Äbtissin von Frauenthal. Wib. 1, 70.

1503 s. Freudenbach.

1525. Das Kloster wird von den aufständischen Bauern verbrannt. W. F. 7, 94.

1700–1720. Brandenburg-Bayreuth hat Amt und Kloster Frauenthal an Würzburg versetzt. St.A.

1759. Das Brandenburg-Bayreuthsche Klosteramt überläßt dem Deutschorden Geld- und Getreide-Gefälle in Apfelbach, Igersheim, Markelsheim, Neuseß gegen andere, die es zum Amt Neuhaus und zur Stiftung in Igersheim zu zahlen hat, sowie einige dem Klosteramt gelegenere in Gaurettersheim etc. (B.)


Der Fuchshof liegt eine Viertelstunde westlich vom Mutterort, malerisch im engen tiefeingeschnittenen Steinachthale.


Der Weiler Lohrhof liegt eine starke Viertelstunde nordöstlich von Frauenthal in einem kleinen gegen den Mutterort ziehenden Thälchen.

Lohrhof, alt Lara, Lare, was entweder Wohnsitz oder Öde, Weideplatz bedeutet (Förstemann, Namenbuch II. 2. Aufl. 973. Schmeller-Frommann 1, 1498.) ist unter den ältesten Orten des Bezirks, von welchen wir urkundliche Nachrichten | haben. Die wohl der Familie der Gollach- und Taubergaugrafen angehörigen Erkanbert, 835–854 Bischof von Freising, und seine Schwester Burcswind, sowie eine Reginswind, schenkten dem Kloster Fulda mit ihren übrigen Gütern im Gollachgau auch ihren Besitz in Lara und Lembersheim über der Steinach. Das Gleiche that ein Adelger vom Gollachgau. Anderes in Lare schenkten später, 1119, Gumbert v. Equarhofen und seine Gattin beim Eintritt ins Kloster den Benediktinern zu St. Stephan in Würzburg und 1264 Friedrich v. Archshofen dem Kloster Frauenthal. Das übrige war Reichslehen, welches die Hohenlohe trugen und gleichfalls dem Kloster Frauenthal abtraten 1277. Von da an theilte der Weiler des Letzteren Schicksale.

Zwischen 835 und 854. Bischof Erkanbert (v. Freising) und seine Schwester Burcsoint übergeben dem Kl. Fulda ihre Güter im Gollachgau, alles was sie in villa lara über dem Fluß Steinaha eigenthümlich besessen. . . Burcsvind übergibt demselben ihr Eigenthum in Lare et Lemberheim über der Steinaha . . Reginsvind gibt dem genannten Kloster ihre Güter in lara et steinbah mit Leuten, Äckern, Weinbergen und Gilten. Dronke, Trad. Fuld. 16. 20.

854. Adelger vom Gollachgau schenkt dem Kl. Fulda im Gollachgau in dem Ort qui dicitur Larehofen. Schannat, Trad. Fuld. 122.

1119. Gumbert v. Equarhofen und seine Ehefrau Christina vertauschen das weltliche mit dem geistlichen Gewand und schenken der Kirche zu St. Stephan in Würzburg ihre Güter in Lare u. a. Orten. W. F. 1850, S. 60.

1264. Friedrich v. Archshofen vermacht dem Kl. Frauenthal seine Güter in Lare. Reg. bo. 3, 229.

1277. Gottfried v. Brauneck verkauft seine villa Lare, die er als Reichslehen von K. Rudolf innehatte, um 300 Pfd. Hllr. an Kl. Frauenthal. Wib. 4, 17. Ötter 483.

1526. Am Donnerstag nach Exaudi (17. Mai) brandschatzen die Leute Adams von Thüngen in dessen Fehde mit der Stadt Rothenburg auch den Lohrhof. W. F. 8, 493.


Der Weiler Weidenhof liegt auf der Höhe eine halbe Stunde nordöstlich vom Mutterort.

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