Beschreibung des Oberamts Mergentheim/Kapitel B 11

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11. Edelfingen,
mit Eisenbahnstation.
Gemeinde II. Klasse mit 1164 Einw., worunter 94 Katholiken und 143 Israeliten mit Synagoge. Evang. Pfarrei, die Kath. sind nach Mergentheim eingepfarrt.


Der ansehnliche Ort liegt angenehm auf der rechten Seite des hier weit gewordenen Tauberthals, in das hohe, schroff abfallende Berghöhen ernst und bedeutsam herabschauen. Der Ort war früher mit Mauern und Graben umgeben, letzterer zum Theil noch sichtbar, und hatte Thore. Die sehr alte Kirche wurde im Jahr 1872, nachdem der Thurm, ein alter Ostthurm, zusammengestürzt war, in vortheilhafter Weise erneuert und ziemlich erweitert, und macht jetzt einen ganz freundlichen Eindruck. | Erneuert wurde sie auch früher zu verschiedenen Zeiten, so im Jahr 1655, 1674 und 1796.

Die Unterhaltung des Schiffes der Kirche ruht auf der Stiftung, von Thurm, Uhr und Glocken auf der Gemeinde. Der Friedhof liegt schon seit alter Zeit außerhalb des Ortes. Das Pfarrhaus, das von der Stiftung zu unterhalten ist, stammt aus dem Jahr 1681 und wurde laut einer im Haus angebrachten blechernen Tafel von Graf Johann Friedrich von Hohenlohe Senior etc. erbaut. Eine katholische Kapelle wurde größtentheils durch milde Beiträge 1851–54 errichtet; die Synagoge ist schon alt. In dem außerhalb des Ortes gelegenen ummauerten Friedhof steht ein großes steinernes Krucifix mit der Jahreszahl 1580.

In dem, 1868 zur Hälfte neu erbauten Schulhaus befinden sich zwei Lehrzimmer und die Wohnung des ersten Schulmeisters; im Ganzen unterrichten hier zwei ständige evangelische Lehrer und ein israelitischer.

Das Rathhaus enthält auch zwei Armenzimmer.

Auf der links der Tauber gelegenen Anhöhe „Heineburg“ stehen die Ruinen der alten Wallfahrtskirche Sankt Theobald, noch ist der ganze westliche Giebel erhalten. Man hat von hier aus einen ganz reizenden Blick ins Tauberthal bis weit über Königshofen hinaus; auf der andern Seite auf das thurmreiche Mergentheim (s. W. F. IV. H. I. S. 140 ff.).

Gutes Trinkwasser liefern hinreichend 10 Pumpbrunnen; die Markung ist quellenarm; im Hetzenberg sind „Hungerbrunnen.“ Die Tauber fließt hart am Ort vorbei, und durchzieht die ganze Markung von Süden nach Norden, schwillt bei schnellem Schneegang oder starkem Regen mächtig an und verursacht dadurch, daß sie beim Austreten das ganze Thal überschwemmt, oft bedeutenden Schaden. Eine Regulirung des Tauberbetts wäre sehr zu wünschen.

Die Staatsstraße von Mergentheim nach Bischofsheim führt östlich am Ort vorbei; Vizinalstraßen gehen nach Reckersthal und Harthausen, eine hölzerne Brücke und ein hölzerner Steg über die Tauber, beide von der Gemeinde zu unterhalten.

Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind ziemlich gut; es gibt weder besonders reiche, noch besonders arme Leute hier; der vermöglichste Bauer besitzt 30 Morg. Feld, 6 Morg. Weinberg und 3 Morg. Wald, der Mittelmann 10–12 Morg. Feld und 2 Morg. Weinberg, die ärmere Klasse 3 Morg. Feld und | 1/2 Morg. Weinberg. Etwa 200 Morgen, die hiesigen Bürgern gehören, liegen auf Mergentheimer Markung.

Die Erwerbsmittel bestehen in Feldbau, Viehzucht und den nothwendigsten Gewerben. Drei Schildwirthschaften und drei Bierbrauereien, zwei Kaufläden und ein Kramladen sind im Ort, dann eine Ziegelei und eine Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang. Weber und Schuhmacher arbeiten zuweilen auch nach außen; zu erwähnen ist eine Farbfabrik, die aus Heidelbeeren und Holderbeeren Rothfarbe bereitet.

Die im Verhältnis zur Einwohnerzahl nicht große Markung hat einen fruchtbaren mehr leichten als schweren Boden; das Ackerland ist meist tiefgründig, die Weinberge ohne tiefen Grund. Nasse Wiesen gibt es einige Morgen. Ein Kalksteinbruch, Lehm-, Töpferthon-, Sand- und Kiesgruben sind vorhanden. Das Klima ist mild, zuweilen aber kommen Frühlingsfröste vor, die großen Schaden verursachen. Starke Winde und Hagelschlag sind selten, Gewitter häufig. Eine die Gewitter zum Theil abtreibende Wetterscheide erhebt sich südwestlich vom Ort.

Der Zustand der Landwirthschaft ist gut, leider ist die Markung klein, Kompost und Gips und sorgfältig gesammelte Jauche kommt in Anwendung; die sog. Schlitzerpflüge und die Walzen sind eingeführt. Man pflanzt besonders Gerste, dann Roggen, Weizen, Dinkel und Haber, Kartoffeln, Angersen und Futterkräuter (die beiden Klee und Esparsette). Gerste, Kartoffeln und Futterkräuter gedeihen am besten. Der Hopfenbau ist im Aufschwung und liefert in guten Jahren einen Ertrag von 200 Centnern. Nach außen können verkauft werden 400 Schffl. Gerste, 200 Schffl. Dinkel und Weizen, 50 Schffl. Haber. Der Wiesenbau ist nicht ausgedehnt, das Futter gut; die Wiesen sind zweimähdig und können nicht bewässert werden. Der Gemüsebau ist nicht unbeträchtlich und läßt auch einen Absatz nach außen zu. Der Weinbau ist ausgedehnt und bildet die Lieblingsbeschäftigung der Edelfinger; leider ist der Grund und Boden dazu nicht tiefgründig; man pflegt hauptsächlich Gutedel und Sylvaner, 3200 Stöcke auf den Morgen, die den Winter über bezogen werden. Der höchste Ertrag eines Morgens ist 41/2 Eimer, die Preise gehen von 30–88 Gulden. Der hiesige Wein zeichnet sich aus durch Feinheit und Lieblichkeit, aufs Lager taugt er nicht, weil er zu fett ist, derselbe wird ins In- und Ausland verführt.

| Die Obstzucht wird mit Liebe und Erfolg gepflegt, man zieht Luiken, Leder-, Borsdorfer und sog. Rothäpfel, dann Reinhards- und Bratbirnen, von Steinobst Zwetschgen. Einige Bürger haben Baumschulen, ein Baumwart ist aufgestellt. In guten Jahren kann bis 2500 Simri Obst nach außen verkauft werden.

Die Gemeinde besitzt 440 Morg. Laubwald, welcher ihr eine jährliche Einnahme von 3–5000 Gulden sichert; außerdem werden jährlich 8000 Unterholzwellen als Bürgergaben vertheilt. – Die Brach- und Stoppelweide trägt jährlich 600 Gulden.

Die Rindviehzucht (meist Simmenthaler) ist in ziemlich gutem Zustand, drei Farren von Simmenthaler und Neckarschlag sind von der Gemeinde aufgestellt; der Viehhandel ist nicht unbeträchtlich, auch Milchverkauf findet statt. Ein fremder Schäfer läßt im Sommer 150, im Winter 300 Stück Schafe auf der Markung laufen. – Schweinezucht wird in größerer Ausdehnung betrieben, man hat die norddeutsche, japanesische und Schweinfurter Race. Ferkel werden viele nach außen abgesetzt, die Schweine weniger zum Verkauf als zum eigenen Bedarf aufgemästet. Das Fischwasser in der Tauber (Weißfische, Barben, Aale) gehört dem Staat und wird für 20 Mark verpachtet.

Die evang. Stiftungspflege und die Almosenpflege besitzen zusammen 12.000 Mark.

Der Berg, nordwestlich vom Ort, links der Tauber heißt „Heineburg“, in der Nähe „Osterthal“. Eine Viertelstunde östlich vom Ort „Heergrube“; auf dem Birkisberg, westlich vom Ort, ein Grabhügel; über das hier gefundene Reihengrab s. o. S. 313.


Edelfingen alt Uotelf-Otelfingen, noch im 18. Jahrhundert Öttelfingen = Ort der Angehörigen eines gewissen Uotolf, Otolf – hatte im 13. Jahrhundert eigenen dem Bisthum Würzburg lehenspflichtigen Ortsadel, der im 14. bereits in Mergentheim bürgerlich geworden ist. Von dieser Zeit an kaufte der Deutschorden fortwährend Güter, Rechte und Leute im Ort, erhielt auch allerlei Schenkungen. Daneben erwarb von Würzburg 1460 Wilhelm v. Dittenheim (BA. Uffenheim) den Zehnten und Fronhof, welche 1469 an Wilhelm v. Rechberg, 1503 an die v. Adelsheim übergiengen, so daß fortan der Orden 5, Hohenlohe außer dem Patronat der Kirche 2, Adelsheim 1 Achtel des Ganerben-Dorfs inne hatten, in diesem Verhältnis das | Gericht besetzten und die Bußen vertheilten, auch jede Herrschaft ihren besondern Schultheiß, Adelsheim überdies einen Amtmann hatte, während die Cent gemeinschaftlich war (1604). Adelsheim besaß auf der ganzen Markung den Frucht- und Weinzehnten. Einzelnen Besitz in Edelfingen hatten außerdem vorübergehend: die Johanniter (1341. 66. 68.) Geyer v. Giebelstadt (1341), die Mertin (1370. 98. 1426. 29.) von ihnen durch Heirat die Adelsheim (vgl. 1426) die Gans v. Ötzberg (1383), die v. Schüpf (1383, vgl. auch W. F. 8, 161). Stetten (1318), die v. Dottenheim[ER 1] (1388. 1526.), die von Finsterlohe (1414), der Spital in Mergentheim (1443. 65. 1534.), die Truchseß v. Baldersheim (1455. 1665.), eine Familie Hofmann (1416. 81.), die Neunkircher Klause und deren Rechtsnachfolger Kloster Heidingsfeld (vgl. 1534), die v. Rosenberg (1563), v. Hatzfeld (1639). Im 18. Jahrhundert wünschten die Herren von Adelsheim wegen schlechter Wirthschaft ihrer Beamten ihren Antheil an Edelfingen zu veräußern. Deutschorden bot 100.000 fl. und mehr, aber Würzburg verweigerte den Lehensherrlichen Konsens. Jene verhandelten mit den Fürsten v. Hohenlohe, Neuensteiner Linie, aber die Sache scheiterte daran, daß kein Schloß, sondern nur ein großes Amthaus vorhanden, daß die Würzburgische Lehensherrlichkeit, die Steuerbarkeit zum Ritterkanton Odenwald und Adelsheim streitig war etc. Bei den großen Gebietsveränderungen in Folge der Napoleonischen Kriege im Anfang unseres Jahrhunderts kam das Adelsheimische Achtel an das Großherzogthum Baden, der übrige Theil des Orts an Württemberg; 40 Jahre währte dieses Kondominat, bis 1846 „ein Staatsvertrag zur Beseitigung der Mißstände, welche mit der zwischen beiden Staaten in Ansehung der Gemeinden Widdern und Edelfingen bestandenen Hoheitsgemeinschaft verbunden waren“, diese Orte ganz an Württemberg brachte gegen andere, welche dieses an Baden abtrat.

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Kirchliches. Ein Dekan von Edelfingen wird 1222, ein Pfarrer erstmals 1360 erwähnt, 1491 Matthäus Hunger, 1492 Adolf Schmidt. Die Reformation brachte vielleicht, wenn nicht schon Hohenlohe reformirt hatte, um 1560, wie in so manchen Orten der Gegend, der gebietreichste Ritter derselben, Albrecht v. Rosenberg. 1628 drohte der evangelischen Gemeinde der Untergang, als der Bischof v. Würzburg den Unkatholischen im Fürstenthum einen letzten Termin zur Umkehr setzte, nach welchem ihre Güter versteigert, der Erlös nach Abzug dessen, | was sie zu zahlen hätten, ihnen gereicht und der fernere Aufenthalt im Lande untersagt werden sollte. Sechs Wochen nach diesem Erlaß, 1. April 1628, wurden die evangelischen Pfarrer von Oberbalbach und Edelfingen unter militärischer Begleitung abgeführt und durch zwei katholische Priester ersetzt. Die evangelische Ritterschaft erwirkte gegen diese und ähnliche Gewaltschritte ein dem Bischof ungünstiges Reichskammergerichts-Urtheil, und unter der schwedischen Herrschaft fand das evangelische Bekenntnis neuen Schutz, aber es wurde nach dem Krieg nur in Edelfingen, und zwar durch die Bemühungen der Grafen v. Hohenlohe, noch ferner erlaubt. (Vierordt, Gesch. d. ev. Ki. in Baden 2, 190). Evang. Pfarrer: Leonh. Wust c. 1620. M. Joh. Hieber 1629. Hiskias Eleasar Heyland 1648, Kasp. Hermann 1649. Joh. Phil. Heyland 1654. Joh. Heyland 1684. Leonh. Herm. Gruber von Weikersheim 1696–1734. Ernst Gotthilf Arn. Weiler 1734. Friedr. Eberh. Baunach 1743. Ge. Fried. Seybold 1751. Christi. Schmidt von Weikersheim 1752. Cranz 1786. Fried. Schnell 1814. Ottm. Schönhuth 1854. Karl Schäffer 1864. Gustav Feuchter 1877.

Für die Aufsicht über Kirche und Schule erkannte Württemberg das Kondominatsverhältnis niemals an.

Geboren ist in Edelfingen, als Sohn des Amtmanns, 7. Mai 1797, Ludwig Oettinger, gestorben als Professor der Mathematik an der Universität Freiburg 10. Oktober 1869. Anerkannt bleibenden Werth haben seine fleißigen und scharfsinnigen Untersuchungen über gewisse Glücksspiele und über Staatsanlehen, sowie überhaupt seine Arbeiten über politische Arithmetik. (Badische Biographien, herausg. von v. Weech. II, 114.).


1207. 1219. Růdegerus de Uotelfingen, Oteluingen Zeuge in Würzburgischen Urkunden. U.B. 2, 365. 3, 98. (Würzburgisches in Otelvingen im 13. Jahrh. auch Abh. d. hist. Kl. d. Münch. Ak. XIII 3, 35. 107.)

1222. Wernherus decanus de Otilfingen. U.B. 3, 318.

13. Jahrh. Geyrlinus, janitor im Deutschen Haus zu Mergentheim, vermacht der Kapelle desselben Gilten in Oteluingen. W. F. 6, 88. Raban de Otelfingen et Husa uxor stiften einen Jahrstag in die Dominikanerkirche zu Mergentheim. W. F. 5, 397. (Eine andere Stiftung ebendahin, bestehend in einer Gilt von 1 Pfd., in Ottelfingen ebend. 398.)

1306. Wernher v. Tannenberg, Kantor und Archidiakonus in Würzburg, vermacht seine Pfandschuld in Oteluingen dem Stift Neumünster. Mon. bo. 38, 363.

| 1312. Heinrich v. Ottelfingen Bürger zu Mergentheim. W. F. 4, 234.

1318. Die von Stetten, gen. v. Gabelstein verkaufen an DO. in Mergentheim ihre leibeigenen Leute zu Öttelfingen etc. W. F. 4, 196.

1341. Dietrich Geyer v. Giebelstatt und Frau verkaufen 31/4 M. Weingärten zu Edelfingen an DO. um 37 Pfd. 6 Schill. St.A.

c. 1350. DO. in Mergentheim hat als Jahrtags-Stiftungen: von Jutta genannt Engelrin 1 Pfd. Hllr., von dem Hof Heinrichs gen. Morstat in Otelvingen und von Johannes v. Görliz (?), ehedem Scholar in Mergentheim, 1 Fuder Wein von 3 Morgen Weinberg in Otelvingen, auf dem Berg, welcher Ryngolfestal ob dem Brünnelin genannt wird. W. F. 6, 86. 87.

1360. Kraft v. Hohenlohe und seine Gemahlin Anna stellen ihren Geistlichen, darunter dem Pfarrer von Edelfingen, einen Schutz- und Schirmbrief für Leib und Gut aus. Wib. 2, 302.

1365. s. Mergentheim.

1366. Die Johanniter-Kommende zu Mergentheim hat Einkünfte in Edelfingen. W. F. 8, 280.

1370. Eitel Mertin erhält vom DO. die Burglehen geliehen.

1376. Konrad v. Wittstatt und Frau verkaufen an Deutschorden ihre Gilten und Güter auf deren v. Berchtheim Hof zu Edelfingen. St.A.

1379. Gottfried v. Hohenlohe verkauft an Weiprecht Mertin Gilten, Gericht, Leute und Güter zu Edelfingen um 1224 Pfd. St.A.

1383. Dieter Gans, Amtmann zu Ozberg, versetzt dem DO. seine Güter zu Edelfingen und Wachbach. W. F. 5, 223.

1388. Das Johanniterordenshaus in Mergentheim verkauft an DO. Güter und Gilten in Edelfingen, Schweigern und Königshofen. (B.)

1388. Ulrich und Friedrich v. Hohenlohe versprechen, solange die von Dottenheim Schloß Schüpf innehaben, die Pfarrei Edelfingen u. a. denjenigen zu leihen, welchen jene dazu vorschlagen werden. Wib. 1, 170. (Besteht noch 1483: Wib. 2, 372.)

1398. Wiprecht Mertin und seine Söhne verkaufen alles was sie haben in Edelfingen in Mark und Feld, Leute, Zinse, Gilten, Güter, Gericht, Vogtei, dazu die Höfe Reckersthal und Neubronn um 940 fl. an DO. St.A.

1404. Peter Stettenberger ein Edelknecht verkauft an Hans Schütz, Bürger zu Mergentheim, seine Zinsen und Gilten in Edelfingen. St.A.

1406. Beringer Reich v. Mergentheim ges. zu Wachbach und sein Sohn verkaufen dem DO. ihr Fischwasser in Edelfingen. St.A.

1410. Deutschorden kauft in Edelfingen von Hans Schütz. St.A.

1414. Peter v. Finsterlohe, gesessen zu Laudenbach, verkauft um 60 fl. an DO. Güter und Gilten in Edelfingen. (B.)

1416. Martin Hofmann, gesessen zu Edelfingen, gibt dem DO. in Mergentheim 3 Morgen Weingarten in Edelfingen auf. (B.) St.A.

1426. Ytel Mertin und seine Frau Anna v. Alitzhausen verkaufen an DO. Zinse und Gilten für 36 fl. in Edelfingen. St.A.

| 1429. Guntram v. Neuenburg und seine Gemahlin Agnese Mertinin verkaufen ihren Besitz in Edelfingen an DO. St.A.

1443. Der Spital in Mergentheim kauft von Hans Soll von Mergentheim 4 Morgen Wiesen an der Tauber auf Edelfinger Markung. Schönhuth, Chron. v. Mergentheim 35.

1449. Urphede Hans Mackels zu Edelfingen gegen DO. nach seiner Entlassung aus dessen Gefängnis. St.A.

1455. Konz v. Finsterlohe und seine Ehefrau Brigitta haben von deren Eltern, Hartracht Truchseß v. Baldersheim und Frau, das Fischwasser, Gilten und Zinse zu Edelfingen. Arch. d. h. V. v. U. Fr. XIV, 3, 182.

1460. Wilhelm v. Dottenheim[ER 2] kauft von Würzburg den Zehnten zu Edelfingen und den Fronhof daselbst mit allen Herrlichkeiten, Rechten und Freiheiten um 4000 fl. als Mannlehen. St.A.

1465. Der Spital in Mergentheim kauft von Brigitta Truchsessin v. Baldersheim was sie zu Edelfingen hat. Schönh. Merg. 35.

1469. Wilhelm v. Dottenheim verkauft den genannten Zehnten und Fronhof um die gleiche Summe an seinen Schwager Wilhelm v. Rechberg zu Hohenrechberg. St.A.

1481. Hans Hofmann von Edelfingen verkauft an die Pfarrkirche zu Mergentheim 1/2 Pfd. Wachs aus einem Garten zu Edelfingen um 3 fl. 1 Ort. (1/4 fl.) W. F. 8, 279.

1503. Wilhelm v. Rechberg verkauft seinen Besitz in Edelfingen an Bastian v. Adelsheim um 7000 fl. St.A.

1526. März 5. Schultheiß, Burgermeister, Gericht und ganze Gemein des Dorfs Edelfingen schwören, nach „der bäurischen Aufruhr“ vom vergangenen Jahr, ihrer Obrigkeit und Vogtsherrschaft, dem DO.s-Komthur in Mergentheim, der Frau Dorothea v. Thüngen Witwe, geborenen v. Dottenheim[ER 3], und Martin v. Adelsheim, aufs Neue Treue und Gehorsam. W. F. 1852, S. 98 ff. Im folgenden Jahr legt der Deutschmeister dem Ort eine Strafe von 150 Gulden auf. Schönhuth, Chron. v. Mergentheim 60.

1534. Der Spital in Mergentheim erwirbt von Kloster Heidingsfeld unter den Besitzungen, welche an dieses von der Klause zu Neunkirchen gekommen waren, auch solche in Edelfingen. Schönhuth, Chron. v. Mergentheim 36.

1563. Ritter Albrecht v. Rosenberg erhält von Hohenlohe die Kollatur der Pfarreien Edelfingen und Oberbalbach und macht dagegen sein Viertel an Edelfingen zu Hohenlohischem Lehen. W. F. 9, 219. Ebenso

1572 nach Albrechts Tod sein Vetter Hans Cargus v. Rosenberg. W. F. 9, 198.

1628. Ein seit 1623 in Wien anhängiger Streit der Ganerben von Edelfingen wird durch einen kaiserlichen Theilungsrezeß erledigt. (Breitenbach.)

1628. Der Bischof v. Würzburg versucht Edelfingen zur katholischen Konfession zurückzuführen und läßt die Mergentheimer Dominikaner die Pfarrei an sich ziehen, bis Hohenlohe um 1643 wieder einen evangelischen Pfarrer einsetzen kann. Wib. 4, 294. 1, 717.

| 1639. Die Grafen v. Hohenlohe cediren an den General von Hatzfeld, bei Gelegenheit einer Quartiersprätension von 3190 fl. Geld und 304 Scheffel Haber, Zehnten und die Pfarrei Oberbalbach, sowie ihr Viertel am Flecken Edelfingen, jedoch mit Vorbehalt der Kirche, Pfarrei, Pfarrhauses, Pfarreinkommens, der Schulbestellung des Heiligen und der geistlichen Obrigkeit. Wib. 4, 191. 198.

1646–65 und später. Die Hohenlohische Lehensadministration streitet mit dem DO. in Mergentheim wegen gewaltthätiger Beeinträchtigung der Pfarrgerechtsame zu Edelfingen, auch Restitution der vorenthaltenen Pfarr- und Mutterkirche zu Oberbalbach. (B.)

c. 1655. Die Kirche in Edelfingen wird renovirt und erweitert. Wib. 1, 412.

1684. Man geht – vergeblich – damit um, die St. Theobaldskapelle bei Edelfingen wiederherzustellen. Wib. 4, 108. W. F. 4, 142.

1694. Die Kirche zu Edelfingen wird mit einer Orgel versehen Wib. 1, 412.

1735 April 22. Ein Kaiserliches Mandat an die Deutschmeistersche Regierung zu Mergentheim macht den Beeinträchtigungen der Hohenlohischen Pfarrgerechtsame zu Edelfingen durch die letztere ein Ende. Wib. 1, 412.

1735 Juni 30. Vergleichsrezeß sämmtlicher Ganherrschaften zu Edelfingen. Ebend.


Errata

  1. S. 521 Z. 10 lies Dottenheim. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite 836.
  2. S. 524 Z. 12 lies Dottenheim. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite 836.
  3. S. 524 Z. 29 lies Dottenheim. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite 836.
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