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Sternenfels.
Gemeinde II. Kl. mit 967 Einw., wor. 6 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Stockheim, O.A. Brackenheim eingepfarrt. 13/4 Stunden nordöstlich von Maulbronn gelegen. Eine Postexpedition mit Poststall befindet sich im Ort.


Sternenfels liegt sehr freundlich auf der westlichen Vorstufe des Stromberges, am Nordwestabhange des Schloßberges, der einst die feste Burg Sternenfels trug, und der frei und steil als nordwestlichste Spitze des eigentlichen Stromberges sich erhebt. Im Süden des Dorfes beginnt in verschiedenen kleinen Schluchten das bald westwärts (dem Rhein) zuziehende Thal des Kraichbaches und gegen Norden tieft sich als schmale Rinne das Thälchen des Hamsterbaches ein. Der hohen und etwas abschüssigen Lage wegen zeichnet sich der Ort durch Reinlichkeit und Trockenheit vortheilhaft aus, auch gewann er durch mehrere größere, in neuerer Zeit ganz aus Sandsteinen erbaute Gebäude, wie das an der Hauptstraße liegende Rathhaus und Pfarrhaus, ein stattliches Ansehen. Die Straßen sind chaussirt und gekandelt und in gutem Zustande.

Die im südwestlichen Theil des Dorfes stehende Kirche ist klein und unscheinbar und für die Einwohnerzahl ungenügend; sie schließt | gegen Süden halbsechseckig und hat gegen Norden einem dreistockigen, unten kreuzgewölbten, oben mit einem Zwiebeldache bedeckten Thurm. Im Jahre 1700 ward sie angelegt, 1750 erneuert und wird an den Langseiten von breiten ungefüllten Spitzbogenfenstern erhellt. Das flachgedeckte Innere besitzt einen alten hohlen Taufstein und über dem halbrunden Triumphbogen ein kleines Krucifix. Von den beiden Glocken zeigt die größere die Reliefs der vier Evangelisten und die Inschrift:

Aus mir ertönt ein heller Schall
Das macht ich bin von fein Metall
Von Ludwigsburg aus Neuberts Hand
Kam ich hieher ins Unterland. Anno 1770.

Auf der andern Glocke steht: Gegossen von C. G. Neubert in Ludwigsburg. 1829. Die Baulast der Kirche, welche im Jahre 1860 innen und außen neu hergestellt wurde, ruht auf der Stiftungspflege. Der Friedhof ward 1866 außerhalb des Ortes verlegt. In alten Zeiten befand sich die Kirche oberhalb des Ortes, gleich unter dem Schloß und um sie herum der Begräbnißplatz. An dieser Stelle, so geht unter den Leuten noch die Sage, liege ein Kaiser begraben. Auch befindet sich am Wege nach Kürnbach die sog. Todtenhöhle, wohin man früher die Todten gebracht haben soll.

Das vom Staat zu unterhaltende Pfarrhaus ward als ein schönes zweistockiges Gebäude im Jahre 1865 ganz aus Sandsteinen erbaut. Auch das sehr stattliche Rathhaus, 1866 in modernem Rundbogenstil errichtet, ist ganz massiv; auf dem Firste trägt es ein Thürmchen mit Glocke. Das Schulhaus, erbaut 1826, enthält zwei Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters; außer letzterem unterrichtet noch ein Lehrgehilfe.

Zu bemerken ist noch das große schöngearbeitete Sternenfels’sche Wappen, das am Wirthshaus zur Krone eingemauert ist, und aus den Trümmern der Burg Sternenfels herabgebracht wurde.

Diese Burg, einst über dem Dorf auf dem Schloßberg thronend, ist fast gänzlich verschwunden, nur Spuren des Grabens und der Grundmauern sind noch zu finden; allein im Jahre 1866 wurde auf der Kuppe des Schloßberges auf Veranlassung des Ortsvorstandes, des Pfarrers Veit und des Kaufmanns Höfle aus eigenen und fremden Beiträgen, namentlich der Familie von Sternenfels, ein viereckiger, 30′ hoher, steinerner Aussichtsthurm errichtet; in seine Wände mauerte man verschiedene, früher an der Burg Ochsenberg befindliche Steine mit Wappen und Skulpturen ein. An der Seite des Thurmes gegen Nordwesten sieht man zwei Tafeln mit dem Sickingenschen und dem Gölerschen Wappen und den Inschriften: Madalena von Sternenfels. Geborne von Sieckhingen, und ... von Sternenfels. Geborne von Göhler. An der Seite gegen Nordosten ist eingemauert eine Tafel | mit hübschen Renaissancezierden und der Inschrift Anno dom. 1588; und über dem gegen Südosten befindlichen Eingang des Thurmes eine mit der Inschrift: Jacob Christoph von Sternenfels.

Der Thurm ist zugänglich und gewährt eine herrliche, weitgedehnte Aussicht, die nur gegen Südosten von dem mit dem Schloßberg durch einen schmalen Sattel unmittelbar zusammenhängenden Stromberge gehemmt wird. Gegen Nordwesten aber erscheinen an der Grenze des Gesichtskreises die Linien des Odenwaldes, gegen Westen die lange Kette der Vogesen und des Hardtgebirges, gegen Südwesten der Schwarzwald. Zwischen dem Odenwald und dem Stromberg erblickt man den Heuchelberg mit den Ruinen von Neipperg und Stockheim, und durch eine Vertiefung des Heuchelberges bei Neipperg hindurch den Wartberg bei Heilbronn; weiter östlich in bläulicher Ferne die Höhe von Waldenburg bei Oehringen und die Gegend bei Hall. In der Nähe reicht der Blick in das fruchtbare liebliche Zabergäu; mehr nördlich liegt Ochsenberg, die Ravensburg bei Sulzfeld, und die Burg am Steinsberg. Gerade gegen Westen blickt man durch das anmuthige, hier beginnende Kraichthal hinab, bis an den Rhein, dessen Spiegel bei durchsichtiger Luft herüberschimmert. Steigt man höher als der Schloßberg, den Waldweg hinan, so wird mehr vom Strome sichtbar und daran Speier mit seinem Dom und viele andere Orte. Besonders landschaftlich schön ist auch der Vorder- und Mittelgrund, jene reichen Waldhügelkränze, die sich einer hinter dem andern vor die fernen blauen Gebirge, namentlich gegen den Schwarzwald hin, lagern.

Gutes Trinkwasser liefern zumeist hinreichend zwei durch hölzerne Deuchel hergeleitete laufende Brunnen, und drei Pumpbrunnen; in trockenen Jahrgängen entsteht etwas Wassermangel und das Wasser wird dann aus der nahen Kraichquelle, dem sog. Gründlesbrunnen, geholt; ferner ist am Ende des Ortes (gegen Leonbronn) ein bedeckter größerer Wasserbehälter angelegt. Die Markung ist nicht reich an Quellen, die jedoch alle gutes Wasser führen; die bedeutendsten sind die Kraichquelle, (300 Schritte westlich vom Ort), ferner am nördlichen Abhange des Stromberges der Nonnenbrunnen und eben daselbst, etwas tiefer gegen das Thal hin, der Löblesbrunnen, welcher die Eigenschaft hat, sehr stark zu inkrustiren. Von Bächen sind zu nennen die Kraich und der aus dem Löblesbrunnen kommende Hamsterbach, der durch das Blumenthal fließt und bei Unterderdingen in die Kraich mündet. Auch die Metter entspringt auf der Markung 1/2 Stunde südöstlich vom Ort. Oben im Kraichthale lag früher ein See, der jetzt als Wiesengrund benützt wird.

Die Vicinalstraße, frühere Staatsstraße vom Zabergäu nach Bretten, zunächst von Leonbronn nach Oberderdingen, führt hier durch; dann gehen von hier Vicinalstraßen nach Diefenbach, (Mühlacker) | und nach Kürnbach (Eppingen). Zwei steinerne von der Gemeinde zu unterhaltende Brücken sind über den Hamsterbach angelegt.

Die im allgemeinen fleißigen und sehr betriebsamen, viel Handel treibenden Einwohner finden ihre Haupterwerbsquellen theils in Feldbau und Viehzucht, theils im Gewerbebetrieb und in Arbeiten in Steinbrüchen u. s. w.; von diesen sind zwei, der eine an der Straße nach Derdingen, der andere an der Straße nach Kürnbach gelegen, ziemlich bedeutend; sie liefern feinkörnige Keupersandsteine, die verarbeitet und weit hinein nach Baden verführt werden. Ferner besteht oberhalb des Ortes am Rande des Stromberges ein Bruch im Stubensandstein, der zu Fegsand abgebaut wird und einen hauptsächlichen Erwerbszweig vieler Einwohner bildet. Unterhalb des Nonnenbrunnens liegt ein Tuffsteinbruch, dessen Steine man jedoch nur zum Einfassen von Gartenbeeten gebraucht. Der am Fuße des Schloßberges befindliche Bruch, der schöne Alabaster-Gipse sowie auch rothen Gips liefert, wird wegen zu schwierigen Abbaues wenig benützt. Endlich ist noch eine Lehm- und Töpferthongrube zu erwähnen, aus der die zwei hiesigen Hafner ihre Erde beziehen. Auch finden sich in Steinbrüchen gute Schleifsteine, die weithin versandt werden. Im Jahr 1818 machte man Versuche, aus dem Stubensandstein durch Auswaschen Gold zu gewinnen, was indessen, wegen ungünstigen Erfolgs, bald wieder aufgegeben wurde.

Von den Handwerkern sind alle vertreten; Maurer, Steinhauer, ein Sattler und ein Nagelschmied arbeiten auch nach außen. Linnenspinnerei betreibt ein Theil der weiblichen Bevölkerung auf Bestellung. Strohböden, Tischplättchen (von Stroh) und Backkörbe werden sehr häufig verfertigt, und nicht nur in der Umgegend, sondern auch bis nach Stuttgart, Ulm, Karlsruhe, Freiburg und in andere größere Städte verkauft. Der Absatz von Streusand geht ebenfalls bis Baden und in den Schwarzwald. Ein Frachtfuhrmann fährt von hier nach Heilbronn und zum Maulbronner Bahnhof. Eine Ziegelei liefert gute und gesuchte Ware. Fünf Schildwirthschaften und eine Bierbrauerei, sowie ein Kauf- und ein Kramladen bestehen.

Die Vermögensverhältnisse der Einwohner sind gegenüber von andern Orten geringer, dagegen sind die Mittel des Auskommens wegen des regen Gewerbebetriebs besser als in anderen wenig bemittelten Orten. Der vermöglichste Bürger hat an Grundbesitz 40, der Mittelmann 12, die ärmere Klasse bis zu einem Morgen, etwa zwanzig Einwohner sind ohne Grundbesitz. Gemeindeunterstützung erhalten 3–4 Personen.

Die mittelgroße, soweit sie für den Feldbau benützt wird, ebene, sonst sehr bergige Markung hat im allgemeinen einen mittelfruchtbaren Boden, der vorzugsweise aus den Zersetzungen des feinkörnigen Keuperwerksteins mit beigemengtem Lehm, aus einem sog. Schleisboden, | besteht und daher in nassen Jahrgängen ergiebiger ist als in trockenen. Der theilweise für den Weinbau, größtentheils aber für den Waldbau benützte bergige Theil des Bezirks hat einen aus den Zersetzungen des mittleren Keupermergels und des Stubensandsteins bestehenden Boden.

Das Klima ist mild und gestattet den Anbau des Weins und fast aller in Württemberg üblichen Kulturgewächse; wegen der hohen Lage ist zwar die Luft meist bewegt oft stürmisch, dagegen erfrischend und gesund. Kalte Nebel und schädliche Frühlingsfröste sind seltener als in den tiefer gelegenen Orten, auch wird die Gegend wenig von Hagelschlag heimgesucht.

Der Betrieb der Landwirthschaft ist befriedigend; mit Anwendung des Brabanterpflugs baut man die gewöhnlichen Getreidearten, und zwar vorherrschend Dinkel, ferner sehr viel Kartoffeln, weniger Futterkräuter, Wicken, Erbsen, Linsen, Angersen, Kraut, Hanf, etwas Mohn und Reps. Von den Felderzeugnissen können jährlich nach außen abgesetzt werden: 300 Scheffel Dinkel, 30 Scheffel Gerste, 80 Scheffel Haber, 10 Scheffel Weizen und etwas Reps.

Das Wiesenareal ist nicht unbedeutend, indessen ein ziemlicher Theil hievon in den Händen von fremden, nicht zur Gemeinde gehörigen Angrenzern. Das Futtererzeugniß ist gut.

Von Bedeutung ist der Weinbau, der sich mit Elblingen, Silvanern, Drollingern, hauptsächlich aber mit schwarzen Rißlingen und Portugiesern beschäftigt und einen meist rothen sehr guten Wein liefert, dessen Preise sich in den letzten 10 Jahren von 20 fl. (1860) bis 88 fl. (1866) für den Eimer bewegten; ausnahmsweise wurden im Jahr 1866 von 1/4 Morgen, der mit schwarzen Rißlingen bestockt war, 4 Eimer à 80 fl. gewonnen, wonach sich für den Morgen ein Ertrag von 1280 fl. ergeben würde. Die besten Lagen sind der Schießberg und der Augenberg. Der Wein wird nach Baden, in den Schwarzwald und in die Oberamtsbezirke Vaihingen, Leonberg und Maulbronn abgesetzt. Auf den Morgen rechnet man 2800 Stöcke; sie werden im Bogenschnitt behandelt und den Winter über nicht bezogen.

Die Obstzucht ist namhaft und noch im Zunehmen begriffen; man pflanzt Luiken, Goldhämmerlinge, Weinäpfel, Goldparmäne, Goldreinetten, Fleiner, Bratbirnen, Wöhrlesbirnen, Palmischbirnen, Knausbirnen, Pomeranzenbirnen etc. Das Obst geräth gerne und in günstigen Jahren können über den eigenen Bedarf noch etwa 1500 Simri nach außen verkauft werden.

An Waldungen besitzt die Gemeinde 4914/8 Morgen (Laubholz), deren jährlicher in 139 Klaftern und 9590 Stück Wellen bestehender Ertrag theils an die Ortsbürger mit je 25 Stück Wellen vertheilt, | theils verkauft wird; der Erlös mit 3000 fl. jährlich fließt in die Gemeindekasse.

Eigentliche Weiden sind nicht vorhanden, dagegen hat die Gemeinde das Weidrecht mit Rindvieh in den Staatswaldungen und in dem Stromberger Allmandwald mit Rindvieh und Schafen. Die Brach- und Stoppelweide wird an den Ortsschäfer um 430 fl. verpachtet, überdieß trägt die Pferchnutzung der Gemeindekasse alljährlich 250 fl. ein; eine weitere Einnahme mit jährlich 31 fl. 30 kr. bezieht sie aus verpachteten Gemeindegütern.

Was die Viehzucht betrifft, so ist die der Pferde von einigem Belang, auch die Pferdehaltung ist nicht unbeträchtlich; man züchtet nur die Landrace und bringt die Stuten auswärts zur Bedeckung. Die Rindviehzucht ist wegen der vorherrschenden weniger bemittelten Volksklasse gegen andere Orte etwas zurück; man züchtet eine Kreuzung der Neckarschlagrace mit der Simmenthaler und nebenbei auch die Allgäuerrace und hat 3 Zuchtstiere (Neckarschlag und Simmenthaler Kreuzung) aufgestellt. Der Handel mit Vieh ist unbedeutend, dagegen wird ziemlich viel Milch verkauft.

Auf der Markung läßt ein Ortsschäfer den Sommer über 150 und den Winter über 250 Stück Bastardschafe laufen.

Die Fischerei ist unbedeutend, dagegen betreibt der Ortsvorstand Merz mit gutem Erfolg künstliche Forellenzucht unterhalb des Löblesbrunnens.

Außer der gewöhnlichen Volksschule besteht eine Arbeitsschule für weibliche Arbeiten und eine Strohflechtanstalt für ärmere Kinder, um dem Bettel zu begegnen.

An Armenstiftungen sind vorhanden 937 fl., worunter 600 fl. von der Schuler’schen Stiftung für arme Kranke.

Außer der schon angeführten ehemaligen Burg der Herren von Sternenfels finden sich noch weitere Reste aus grauer Vorzeit auf disseitiger Markung und zwar: zwei römische Straßen führen von Osten und Südosten her über den Stromberg unter der Benennung „Rennweg“ über die Bergrücken zwischen der Zaber und dem Krebsbach (Kirnbach) und zwischen letzterem und dem Streitenbach; sie vereinigen sich innerhalb unseres Bezirks auf der Höhe des Strombergs 1/4 Stunde südöstlich von Sternenfels; von hier ist die Straße vermuthlich gegen Groß-Villars und weiter bis an den Rhein gezogen, jedenfalls hat sie sich der Römerstraße von Diefenbach über Sternenfels nach Kürnbach (Baden) angeschlossen. Eine weitere römische Straße ging vermuthlich von Sternenfels auf den Heuchelberg.

In dem Gemeindewald „Riesenbühle“ soll eine Kapelle gestanden sein; man findet daselbst zunächst den Kapellenäckern viele Bruchstücke von Hohlziegeln und Backsteinen, ohne Zweifel stand hier ein Waldbruderhaus. Ganz in der Nähe befindet sich der sog. Nonnenbrunnen.

| Der sog. Landgraben, die bekannte Verschanzung, welche der Markgraf von Baden während des Reichskriegs gegen die Franzosen von 1689–1697 errichten ließ, zog von der Leonbronner Markungsgrenze über die Sternenfelser und Diefenbronner Markung und ist an mehreren Stellen noch leicht erkennbar (s. auch den Abschnitt Alterthümer).

Zur Geschichte des Orts vgl. Klunzinger Zaberg. 3, 224 ff. Die älteste Namensform ist Sterinvels. Besitzer waren die freien Herren (liberi, nobiles) von Sternenfels. Ihr Wappen ein silberner Schild, darin ein rother siebenstrahliger Stern über einem fünfgipfligen blauen Felsen. Zuerst genannt wird Conrad I., der die Schwester Liutfrieds von Helmsheim zur Gattin hatte. Seine Söhne sind Conrad, Werner und Ulrich. Mitglieder des Geschlechts finden sich häufig in wirtembergischen und badischen Diensten. Von den Grafen von Kazenelnbogen trugen sie zu Lehen Kürnbach, und von Wirtemberg Schloß und Stadt Ochsenberg, Zaberfeld, Leonbronn, Michelbach, den Riesen- und Pfitzhof, welche Lehen 10. Februar 1749 Ludwig Bernhard von Sternenfels an das Herzogthum zurückgab und ihm das Eigene um 300.000 fl. verkaufte, woraus ein Fideicommiß gebildet wurde.

Schon 5. März 1320 verpfändete Engelhard von Liebenstein die halbe Burg Sternenfels mit dem Gut Sternenfels und halb Kürnbach an Wirtemberg (Archivurk.). Die Einlösung unterblieb, und 1383 versprechen die Bewohner von Sternenfels und halb Kürnbach, sich nicht von Wirtemberg zu trennen (Stälin Wirt. Gesch. 3, 331). 1401 jedoch gestattete Graf Eberhard der Milde dem Ulrich von Sternenfels und dem Eberhard Wider die Einlösung von Burg und Weiler Sternenfels und halb Kürnbach, versetzte auch 1402 dem letzteren seinen Theil, bis er 1469 wieder eingelöst ward. 8. November 1484 versprach Graf Eberhard der jüngere seinem Hofmeister Ulrich von Flehingen, ihn nach Eberhard des älteren Tod mit diesen Gütern zu belehnen. 1486 aber erhielt Barthel Lutz, Forstmeister im Stromberg, auf 10 Jahre seinen Sitz auf der Burg (Gabelk.). 1519 nahm Werner Kölsch von Manderscheit im Namen des schwäbischen Bundes das Schloß. 1521 verpfändete K. Karl V. seinem Burgvogt zu Sternenfels, Peter Scheer, die Burg mit Leonbronn und halb Kürnbach, da er aber sich in Franz von Sickingens Händel einließ, wurden die Güter 1523 ihm genommen und 1524 dem Michael von Sternenfels gegeben, was H. Ulrich 1534 bestätigte. Damals und noch später war das Schloß gut erhalten und 1623 von einem Forstknecht bewohnt. Auch war allda ein übel Gefängniß für die Wilderer. Erst 1778 wurde es an einen Privatmann verkauft und abgebrochen.

Was die Schicksale des Dorfs betrifft, so wurde es 1360 vom Pfalzgrafen Ruprecht zerstört (Pfaff, Msc.; vgl. Martens Kriegsereignisse | 67). – 1514 wurden die Einwohner wegen Theilnahme am Aufruhr des armen Conrad mit Geld und dem Verbot offener Zeche gestraft (Gabelk.). – 1540 sammelte hier und bei Kürnbach Hans von Landenberg Truppen in seiner Fehde mit Rotweil. – Im dreißigjährigen Krieg verödete der Ort bis 1643 völlig. – Auch in den späteren Kriegen des 17. Jahrhunderts wurde er durch Einquartierung schwer mitgenommen. – 1818 wurde hier aus dem Sandstein Gold gewonnen, worauf sich Uhlands Worte, daß Württemberg selbst ein Körnlein Golds habe, beziehen.

Sternenfels war kirchliches Filial von Kürnbach; dann von Leonbronn; 1816 bekam es einen Pfarrverweser, 1866 einen Pfarrer. Die im Ort bestehende Frühmesserei mußte 1552 der Deutschmeister an Wirtemberg abtreten.

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