Beschreibung des Oberamts Heilbronn/Kapitel A 6
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Die Fürsten v. Löwenstein-Wertheim-Rosenberg in Abstatt und Hapenbach, und mit Gefällen in Thalheim.
Die Freiherrn v. Gemmingen-Guttenberg-Bonfelder Linie in Bonfeld und die Fürfelder Linie in Fürfeld.
Freiherr Cotta von Cottendorf als Besitzer des Rittergutes Hipfelhof.
In allen übrigen Orten, nämlich in der Oberamtsstadt mit ihren vormaligen Dörfern (Böckingen, Flein, Frankenbach und Neckargartach mit dem Böllingerhof) in den herzoglichen württembergischen Dörfern Großgartach, Horkheim, Gruppenbach, und beiden Eisesheim, und in den deutschordenschen Dörfern Kirchhausen, Biberach, Sontheim und Thalheim wurde der Staat Grundherr.
Gefälle bezogen in mehrern Orten auch die Stiftungspflege Heilbronn und benachbarte Adeliche.
Die Leibeigenschaft bestand in Heilbronn nicht; aber in allen Amtsorten, in jedem wieder anders. Es wird von diesen Verhältnissen, sowie auch von den Zehenten und andern Grundlasten in der Beschreibung der einzelnen Ortschaften noch näher die Rede sein.
Der Oberamtsbezirk gehört zum Neckarkreis und in Heilbronn befindet sich das Oberamtsgericht, Oberamt, Kameralamt, der Oberamtsarzt, Oberamtswundarzt, Oberamtsthierarzt, Gerichtsnotar.
Das Amtsnotariat Sontheim besorgt die Geschäfte auch in Flein, Horkheim, Thalheim, Gruppenbach, Abstatt, Böckingen und Neckargartach.
Das Amtsnotariat Kirchhausen auch in Biberach, Bonfeld, Fürfeld, Großgartach, Frankenbach, Ober- und Unter-Eisesheim.
Die Unteramtsarztsstelle zu Kirchhausen ist seit 15. Oct. 1849 nicht mehr besetzt; es hat aber in diesem Orte, in welchem sich seit 40 Jahren eine Apotheke befindet, ein Distriktsarzt seinen Sitz, der aus der Oberamtspflege ein Wartgeld von 250 fl. bezieht, und Wartgelder von umliegenden Gemeinden.
Der Straßenbauinspector der Bezirke Heilbronn, Neckarsulm, Weinsberg, Besigheim und Brackenheim wohnt in Heilbronn, ebenso | der Hochbauinspector für die Kameralämter Heilbronn, Güglingen, Neuenstadt, Maulbronn, Vaihingen, Weinsberg und für die Saline Friedrichshall.Heilbronn ist ferner der Sitz eines Bahnhofinspectors, der zugleich Neckardampfschifffahrtsinspector und Hafencommissär ist; und eines Eisenbahnbau- und eines Hochbauamtsinspectors.
Auch ist in Heilbronn ein Postamt mit Posthalterei, eine Telegraphenstation, ein Hauptzollamt mit Freihafen und Waarenniederlage, ein Umgeldscommissär für die Cameralbezirke Heilbronn und Güglingen.
Die Forsten des Oberamts Heilbronn sind dem Forstamte Neuenstadt und dem Revierförster zu Stettenfels die auf dem rechten Neckarufer, dem Revierförster zu Neustadt die linksseitigen untergeben.
Das Oberamt hat eine Gemeinde I. Classe, 12 Gemeinden II. und 4 Gemeinden III. Classe, und nur Gruppenbach und Abstatt haben Parcellen.
Heilbronn ist der Sitz eines Generalsuperintendenten, der zugleich Frühprediger zu St. Kilian ist und eines Decanats. In der Stadt sind noch weitere 2 Stadtpfarrer und 1 Stadtvicar angestellt, weil in 2 Kirchen gepredigt wird.
In jeder der 14 evangelischen Landgemeinden befindet sich eine Kirche mit einem Pfarrer; nur in Abstatt predigt der Pfarrer von Auenstein, und die wenigen Bewohner von Vohenlohe und Wildeck sind Filialisten in Heinrieth.
In Heilbronn, Sontheim, Thalheim und Kirchhausen sind königliche Patronatpfarreien, Biberach hat auch eine eigene katholische Kirche, welche zur Pfarrei Kirchhausen gehört. Alle Katholiken im Bezirke Heilbronn stehen unter dem Dekanate Neckarsulm.
3) In Heilbronn ist ein Bethaus der Methodisten und ein Betsaal der Baptisten.
Seit Sept. 1864 ist der Sitz des Rabbiners von Lehrensteinsfeld nach Heilbronn verlegt.
In der Oberamtsstadt befindet sich ein Gymnasium unter einem Rector, der zugleich Vorstand der Realschule und Elementarschule ist. Das Gymnasium (mit 470 Schülern) hat 2 obere Classen mit 4 Professoren, und 6 untere Classen, eine Ober-Realschule, und vier untere Realschulen und eine Elementarschule, zusammen 19 Lehrer.
Mit dem Gymnasium ist seit 1851 ein Pensionat für 45 Zöglinge verbunden, unter einem Ephorus mit 2 Repetenten, und mit der Oberrealschule steht eine gewerbliche Fortbildungsschule in Verbindung. Diese besteht nämlich seit 1. Sept. 1854, durch Vereinigung der Sonntagsgewerbeschule mit der im Sept. 1854 errichteten Zeichnen- und Modellirschule, zu deren Fond Peter Bruckmann 1841 1000 fl. gestiftet hat. Jetzt beträgt der Fond der gewerblichen Fortbildungsschule 2500 fl. Der Staat und die Stadt geben Beiträge.
Bei der katholischen Schule ist ein Schullehrer mit einem Provisor angestellt.
Die Evangelischen haben für Knaben 2 Volksschulen und 6 Stadtschulen, für die Mädchen 3 Volksschulen und 7 Stadtschulen.
Außerdem besteht in Heilbronn als Privatanstalt eine höhere Töchterschule mit 6 Classen (am 1. Juli 1863 waren 150 Mädchen in derselben, 495 in den Stadtschulen, 239 in den Volksschulen, zus. 884 und Knaben 230 in den Volksschulen und 330 in den Stadtschulen).
Fünfzehn Dörfer haben je einen Schulmeister, Biberach und Thalheim je einen evangelischen und einen katholischen.
Auf dem Lande bestehen Kleinkinderschulen nur in Böckingen und in Bonfeld, Industrieschulen in Abstatt, Biberach, Böckingen, | Bonfeld, Fürfeld, Happenbach, Sontheim, Thalheim und Untereisesheim.In der Oberamtsstadt besteht eine Kleinkinderschule seit 1. Sept. 1837 mit 2 Lehrerinnen. Sie wird seit 23. Oct. 1839 Sophienpflege genannt, hat einen Geldgrundstock von 6931 fl. und die Stadtgemeinde überläßt der Anstalt einen Garten, die Stiftungspflege bestreitet die Kosten für Schullocal und Heizung.
In der Heilbronner Katharinenschule, im Jahr 1817 gegründet, erhalten 20 Mädchen im Nähen und 60 im Stricken durch eine Lehrerin Unterricht. Der Geldgrundstock beträgt 5565 fl.
besteht seit dem Theurungsjahr 1817 in Heilbronn eine Oberamtsleitung des Wohlthätigkeits-Vereins unter der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins in Stuttgart.
Derselbe hat anfänglich eine große Energie entwickelt und Industrieschulen, Suppen-Anstalten u. s. w. in den meisten Gemeinden ins Leben gerufen. Die letzteren sind ganz, die Schulen theilweise wieder eingegangen, als die 1820ger Jahre sehr große Wohlfeilheit gebracht hatten.
Nur in den Theuerungsjahren 1847 und 1854 war wieder eine größere Thätigkeit der Oberamtsleitung nothwendig. In guten Jahren beschränkt sich dieselbe darauf, Gaben der Centralleitung an die ärmeren Gemeinden des Oberamts zu vermitteln.
Die Oberamtspflegkasse gibt Beiträge in die Unterstützungskasse für arme Handwerksbursche, und 150 fl. für die arme Gemeinde Hapenbach.
Die Oberamts-Versammlung rief auch seit dem 11. August 1851 eine Oberamts-Spar- und Hülfsleihkasse ins Leben, unter Aufsicht der Amts-Versammlung und theilweiser Garantie der Oberamts-Corporation. Diese Anstalt steuerte dem Wucher, der vorher bei dem Ankaufe von Güterzielern getrieben worden, gibt Pflegern Gelegenheit auch kleine Summen zinstragend anzulegen, Geldbedürftigen Anlehen zu machen, die sie nach und nach abtragen können und fördert dadurch den Sinn für Sparsamkeit. In jedem Orte sind Sparpfleger aufgestellt, welche ganz kleine Ersparnisse übernehmen, und dem Kassier auch wenige halbe Gulden übergeben dürfen.
Außerdem befindet sich in Heilbronn ein Agent der württembergischen | Sparkasse und ein Zweigverein der Stuttgarter Bibelgesellschaft und des Gustav-Adolfs-Vereins.Bei der Oberamtspflege wird ein Capital von 550 fl. für die Kronprinz-Wilhelms-Stiftung verwaltet. Einhundert Ducaten wurden nämlich im Jahr 1816 dem damaligen Kronprinzen als Hochzeitgabe vom Oberamtsbezirke Heilbronn dargeboten, aber nicht angenommen, worauf beschlossen worden ist, diese 550 fl. auszuleihen und den Reinertrag alle Jahre am 27. September unter 8 Invaliden des Bezirkes auszutheilen, welche unter Anführung des Kronprinzen 1814 oder 1815 gefochten haben.
Die katholischen Einwohner der vormals Deutschordenschen Dörfer Sontheim, Kirchhausen, Biberach u. s. w. haben, wie die von 23 Gemeinden in den Oberämtern Neckarsulm und Brackenheim, welche bis zur Aufhebung des deutschen Ordens dem Neckar-Oberamt zu Hornegg untergeben gewesen sind, Antheil an dem vormaligen Spital zu Gundelsheim, der von Deutsch-Ordensrittern gestiftet und in neuerer Zeit aufgehoben worden ist, so daß der Reinertrag aus 55.000 fl. Grundstock zu Armen-Unterstützungen der Nachkommen dieser Deutschordenschen Unterthanen verwendet wird.
Die meisten Amtsorte haben Ortsstiftungen für Arme, auch Armenhäuser; viele aber nur nothdürftig.
Die Oberamtsstadt ist reich an alten und neuen wohlthätigen Anstalten.
Schon zur Zeit der Kreuzzüge wurde für die Aussätzigen ein „Sundersiechenhaus“ errichtet, zu dem im Jahr 1409 Conrad Schlez, Bürgermeister zu Heilbronn eine Pfründe (S. Jacobi apud leprosos) stiftete. Später wohnten Pfründner darinnen, die, weil sie mit ansteckenden Krankheiten behaftet waren, nicht in dem Bürgerspital untergebracht worden sind. Im Jahr 1634 wurden alle Gebäude vor der Stadt, und somit auch dieses, dem Boden gleich gemacht; nach dem dreißigjährigen Kriege das Guteleuthaus auch Bettelhaus genannt an diese Stelle erbaut, welches im Jahr 1725 26.270 fl. Grundstocksvermögen gehabt hat.
Jetzt werden nur noch Blatternkranke darinnen untergebracht.
Am 23. April 1306 stifteten die Bürger (Patricier) vom Rathe einen Spital zu Ehren St. Katharinen, um arme Leute und elende sieche Menschen zu pflegen und zu ernähren. In den Jahren | 1455 und 1493 wurde der Spital durch Ankauf angränzender Gebäude erweitert, und derselbe erwarb fast in allen umliegenden Dörfern Hofgüter und Gefälle. Die bedeutendste Erwerbung von 1394 bis 1430 war der Bellingerhof.Zur Zeit der Reichsstadt gab es reiche, mittlere (Knechts) und arme Pfründner. Die reiche Pfründe erkauften sich wohlhabende (manche vom Adel), denen täglich 1 Maas Wein, 13/4 Pfd. Brod, 1/2 Pfd. Fleisch oder Fische u. s. w. verabreicht worden sind, an Fastnacht eine ellenlange Bratwurst, am Martinstag süßer Most u. s. w.
Die sogenannte Laienpfründe hatte der Kaiser zu verleihen das Recht. Hievon machte zum letztenmal im Jahr 1789 Kaiser Josef Gebrauch, so daß jetzt noch alle Jahre 30 fl. der damals neugeborenen Pfründnerin nach Wien geschickt werden.
Seit 50 Jahren ist der Spital nur noch die Zufluchtstätte armer Leute, die sonst nirgends eine Unterkunft finden, und verlassener Kranker, die kein Recht auf den Paulinenspital haben.
Im 14. Jahrhundert stiftete Zeisolf von Magenheim, der eine Frau aus der Patricierfamilie Berlin hatte, ein Haus an der Judengasse (jetzt Nro. 32 Lohthorstraße), welches das elend Haus genannt war, und zur Unterkunft für verlassene Arme gedient hat. Es wurde später verkauft und mit dem Spital vereinigt.
Ebenso wurden 1531 und 1565 die 2 Beguinenklöster aufgehoben und der Erlös der Armenverwaltung einverleibt, bald darauf auch das Franzosenhaus, in welches schon 1537 venerische Kranke untergebracht worden sind.
Nach Heilbronns Mediatisirung wurde auch das Waisenhaus aufgehoben und das Vermögen mit der Armenverwaltung vereinigt, sowie auch die Almosenkasse, deren ein Gedenkstein an der Kilianskirche schon vom Jahr 1449 erwähnt.
Vom Jahre 1805 bis 1814 ward der Spital und andere Anstalten für Arme und Kranke durch einen Armenverwalter, der Fond für die evangelischen Kirchen und Lehranstalten durch den Geistlichen-Verwalter administrirt. Seit 1814 sind all diese Anstalten unter der Benennung „Stiftungspflege“ vereinigt.
Da schon die Stiftungs-Urkunde des Spitals vom Jahr 1306 verordnet hatte, daß alles, was an den Spital gegeben in Jahresfrist verkauft und „umb dieselben Pfennige andere Güter userhalb der Heilbronner Marke gelegen,“ erkauft werden sollen, so wurden für die Stiftungen Güter, Zehnden und Gülten in benachbarten Orten erkauft, und die Güter gegen Gülten in Erbbestand gegeben. Durch | die Ablösungsgesetze von den Jahren 1848 und 1849 wurden diese durch die Stiftung erkauften Güter derselben ganz entzogen, und für Zehenten, Gülten und dergl. so geringe Ablösungsgelder gegeben, daß die Stiftungspflege einen Verlust von 20.000 fl. erleidet.Glücklicher Weise haben die Heilbronner auch seit der Mediatisirung Heilbronns den Wohlthätigkeitssinn ihrer Vorältern nicht verloren und reiche Stiftungen gemacht. Es stifteten nämlich
1) für die Stiftungspflege:
Apotheker Phil. Fried. Sicherer † 1805 für Arme, Lehrlinge und resp. Studirende | 5000 | fl. |
Lederhändler Phil. Hein. Müller † 1816 | 5000 | „ |
Dr. Eberhard Gmelin, Wtb. 1823 | 1000 | „ |
Seifensieder Jan. Ulr. Mieser 1832 | 200 | „ |
Pfarrer Hermann von Schatthausen | 200 | „ |
Der 1837 in London gestorbene J. G. Fried. Böhn aus Heilbronn | 19.073 | „ |
Die 1838 gest. Kaufmann Roth Wtw. | 4000 | „ |
Wilhelmine Roman † 1841 | 1000 | „ |
Oberamtmann Spittler und Frau | 300 | „ |
Kaufm. Aug. Schreiber † 1847, für 5 Greise | 500 | „ |
„ Christ. Schmid † 1850, für Arme | 500 | „ |
„ Adam Baumanns Erben 1850 | 1000 | „ |
Die Wtb. des Kfm. Fried. S. Lix | 4000 | „ |
Conditor Straßers Wtb. 1856 | 600 | „ |
Kfm. Hein. Goppelt † 1851 | 500 | „ |
Wgtr. Gg. Ad. Heinrich | 1000 | „ |
Louis Kulmbach, Instrumentenmacher | 600 | „ |
Bürgermeister G. D. Strauß, Wtb. | 500 | „ |
Werkmeister Heinrich Cluß † 1857 | 1000 | „ |
Viele andere stifteten 1815–57 weniger als 200 fl., zusammen | 3800 | „ |
Ernst Schreiber, der Bruder der am 15. Mai 1861 gestorbenen Wittwe des Kaufmanns Heinr. Goppelt stiftete 2000 fl. für’s Paulinenspital u. für Heilbronner Arme 3000 fl. | ||
darunter für Verunglückte ein Capital von | 500 | „ |
und für Kranke | 1200 | „ |
51.473 | fl. |
Übertrag | 51.473 | „ | – | |
Med. Dr. Sicherer für die Sicherer’sche Stiftung | 2000 | „ | – | |
außerdem im Ganzen für den Paulinenspital 6000 fl. und ca. 80.000 fl. zur Fundirung einer zeitgemäßen gewerblichen industriellen Anstalt. | ||||
Ferdinand Hauber, Kaufmann, gest. 1863, zur Unterstützung unbescholtener Armen, insbesondere kranker und arbeitsunfähiger, ein Capital von | 20.000 | „ | – | |
Jungfer Christiane Lenz für Kranke und Wöchnerinnen | 1000 | „ | – | |
Carl Frank, Metzger für Arme, vorzugsweise aus seiner Familie | 4000 | „ | – | |
Jacob Köber für Gewerbe-Lehrlinge | 500 | „ | – | |
Andreas Gräsle, Metzgers Wtw. | 400 | „ | – | |
79.373 | fl. | – | ||
2) | Zur Verschönerung der Kilianskirche stiftete Wgtr. Adam Heinrich † 1853 | 500 | fl. | – |
3) | Zur Herstellung der Nikolaikirche wurden gestiftet und eingesammelt | 5.500 | „ | – |
4) | Zum Fonds des Paulinenhospitals ebenso | 22.166 | „ | 32 kr. |
5) | Für die Kleinkinderschule wurden zum Fond gegeben | 6.961 | „ | – |
6) | für die Katharinenschule | 5.565 | „ | – |
7) | für das Leichenhaus (ohne 2800 fl. aus der Stadtkasse) | 957 | „ | 28 kr. |
8) | die Stipendien für Heilbronner Studirende waren vor 1803. 7680 fl. und für Familienangehörige 13.200 fl. Capitalien. Hiezu kamen: 1830 von den Becht’schen Erben Familienstiftung 2160 fl. von Prälat J. Fr. v. Märklin † 1841 1000 fl. | |||
von der Wittwe des Generallieutenants von Scharfenstein, geb. Kornacher † 1848 Familienstiftung 500 fl. | 3.660 | „ | – | |
Somit in 60 Jahren zusammen | 124.683 | fl. | – |
Nach der Heilbronner evangelischen Stiftungspflegrechnung vom 1. Juli 1862–63 waren die laufenden Ausgaben:
I. | Verwaltungskosten | 9628 fl. | 35 kr. | ||
II. | für die evangelische Kirche, deren fünf Geistliche, Diener u. s. w. | 8422 fl. | 59 kr. | ||
18051 fl. | 34 kr. | ||||
III. | für Unterricht | ||||
auf das Gymnasium und Realanstalt (ohne die Beiträge des Staats und 5300 fl. 5 kr. Klassengelder von 445 Schülern) | 9523 fl. | 55 kr. | |||
auf die deutschen Schulen (ohne 2442 fl. 47 kr. Schulgelder von 527 Knaben und von 719 Mädchen) | 9981 fl. | 41 kr. | |||
auf den Unterricht von 182 Mädchen im Zeichnen, Stricken u. s. w. | 124 fl. | 54 kr. | > 19630 fl. | 30 kr. | |
IV. | für Armen-Unterstützungen | ||||
im Spital | 6563 fl. | 19 kr. | |||
an 242 Stadtarme, worunter 8 Irre | 8716 fl. | 25 kr. | |||
Stiftungs-Zinse aus besondern Stiftungen u. s. w. | 2248 fl. | 25 kr. | 17528 fl. | 9 kr. | |
55210 fl. | 13 kr. | ||||
Die Einnahmen waren: | |||||
aus 3 Meiereien mit einer Mühle, und einzelnen Feldgütern (1037 Mrg.) Pachtzinse | 20050 fl. | 7 kr. | |||
Ertrag aus 511/4 Mrg. Wald | 555 fl. | 41 kr. | |||
Miethzins aus einzelnen Gebäuden | 1185 fl. | ||||
Capitalzinse | 20155 fl. | 40 kr. | |||
aus Jagd- und Fischwasser | 43 fl. | ||||
Sonst noch | 124 fl. | 6 kr. | |||
Summe | 42116 fl. | 34 kr. | |||
Es betrug daher das von der Stadtpflege zu deckende Deficit | 13093 fl. | 39 kr. | |||
55210 fl. | 13 kr. |
Die geistliche Verwaltung besitzt ein Geldvermögen von | 230080 fl. | 40 kr. | |||
Die Armenverwaltung von | 159533 fl. | 3 kr. | |||
Der Geldgrundstock der ganzen Stiftungspflege ist | 411762 fl. | – | |||
wozu noch die Liegenschaften (darunter obige 1088 Mrg.) kommen, wenigstens werth | 588238 fl. | – | |||
zus. | 1000000 fl. | – |
nimmt unter den neu gegründeten Anstalten den ersten Rang ein. Er verdankt seine Entstehung dem glücklichen Umstande, daß Heilbronn in den Jahren 1831 und 1832 einen Spital für Cholerakranke neben das Armenhaus erbaut hat, und von dieser Seuche verschont geblieben ist. Das Gebäude wurde nun zu einem Krankenhaus für das Gesinde, Handwerksgesellen und Fabrikarbeiter beiderlei Geschlechts, jedoch ledigen Standes, bestimmt, welche in Heilbronn in Arbeit stehen. Nach den Statuten haben diese Leute in eine Krankheits-Versicherungskasse einzulegen, eine Magd z. B. jährlich 1 fl. 36 kr., wofür sie das Recht erwerben in diesem Spital acht Wochen lang unentgeldlich verpflegt, verköstigt und mit Arzneien und ärztlichem Beistand versehen zu werden. Gewöhnlich reichen die Beiträge der Krankheits-Versicherungskasse und die Zinse aus den Stiftungen, sowie 1/6 der Bürgerannahmsgebühren aus, weil die Stadt keinen Miethzins aus dem Gebäude berechnet, das mehr als 16.000 fl. gekostet hat. Wenn die Einnahmen aber nicht zureichen, so deckt die Stadtkasse das Deficit, so daß sie bis jetzt im Ganzen 1619 fl. zugeschossen hat, die, wenn wohlfeilere Zeiten eintreten, in 3 bis 5 Jahren wieder zurückbezahlt werden.
Es werden auch viele aus der Stadt und Umgegend, die nichts eingelegt haben, gegen Ersatz der Kosten im Paulinenhospital verpflegt und der Institutsarzt Dr. Fr. Sicherer hat 3000 fl., 1857 ein Ungenannter 243 fl. gestiftet, damit aus den Zinsen auch arme Kranke verpflegt werden können, die nichts eingelegt haben, oder welche länger als 8 Wochen krank sind.
Nach einer lithographirten Tabelle sind in den ersten 30 Jahren vom 1. Oct. 1834 bis dahin 1864 12316 männliche und 8902 weibliche, zusammen also 21.218 Kranke aufgenommen worden, jährlich also im Durchschnitte 410 männl., 296 weibl., zusammen 707.
| Unter den 21.218 waren 16.690 mit innerlichen und 4528 mit äußerlichen Krankheiten behaftet. Jährlicher Durchschnitt 556 und 151. Die Monate Febr. und März liefern die meisten Kranken. Der höchste Krankenstand im Jahre wechselt von 27 bis 46. Am 17. März 1849 waren 46 Kranke im Spital. Der niedrigste Krankenstand war zweimal 5 nämlich am 16. Oct. 1848 und 7. April 1855.In den genannten 30 Jahren sind gestorben:
an äußerlichen Krankheiten 41 an innerlichen „ 275
Summe 316.
Darunter 129 weibl. und 187 männliche.
Also jährl. Durchschnitt: 1,4 äußerl. und 9 innerl. Krankheiten, Summe 10,5, darunter 4,3 weibl. und 6,2 männl.
Unter diesen 316 starben am Typhus die meisten, nämlich 82, an Lungentuberkulose 62, an Lungenentzündung 33, an Verletzungen 33, an organischen Herzkrankheiten 12, Brustfellentzündung 12, Gehirnschlag 11, Ruhr 7, Herzbeutelwassersucht 6, Zellgewebs-Brand 6 und die übrigen 52 an anderen Krankheiten.
Die Krätze beträgt 13,8 % aller Krankheitsfälle, 1848–49 kamen die meisten, nämlich 213 Fälle vor; 1860–61 nur 29 Fälle.
Sodann bestehen in der Oberamtsstadt folgende Vereine:
Der Armenbeschäftigungs-Verein seit 1. Febr. 1850, welcher Arme in der Stadt und Umgegend mit Stricken, Nähen, Häkeln und Spinnen beschäftigt und deren Arbeiten verkauft, um mit dem Erlöse und mit freiwilligen Beisteuern immer wieder neue Arbeiten bezahlen zu können.
Der Verein hat 150 bis 160 Mitglieder und vom 1. Febr. 1850 bis 31. Mai 1856 mehr als 8000 fl. für Arbeiten eingenommen, jedoch an Arme mehr ausbezahlt, was durch ca. 1500 fl. freiwillige Beiträge gedeckt worden ist.
Eine Knaben-Arbeitsanstalt beschäftigt 30–40 arme Knaben von 8–14 Jahren im Sommer in der Obst-Zierpflanzen- und in der Gemüsegärtnerei; im Winter im Stroh- und Weidenflechten seit 1859, wozu Privaten über 600 fl. jährlich zuschießen.
Ein Verein zur Bekleidung armer Landleute ist 1852 ins Leben getreten, in welchem Frauenzimmer aus neuen Stoffen und auch aus älteren Kleidungsstücken Kleider verfertigen, die verschenkt werden.
| Ein Krankenverein und der damit in Verbindung stehende Kreuzerverein verwendete für Lebensmittel, Kleider und Medicamente, auch Geld und Erbauungsschriften, an Kranke seit 1854 jährlich zwischen 270 bis 384 fl.Im März 1854 trat ein Verein für Abschaffung des Haus- und Straßenbettels ins Leben, der 450 Mitglieder zählte, die vom 4. März 1854–55 an Brod und Geld für Heilbronner 2370 fl. 48 kr., für Auswärtige 2377 fl. 7 kr., für Handwerkspursche 300 fl. und für Kosten 536 fl. 38 kr., zusammen 5584 fl. 33 kr. aufwendeten; und jetzt noch damit fortfährt, doch in geringerem Maße, weil die Theurung sich vermindert hat.
Vom 4. März 1854–57 hat dieser Verein 9075 fl. 17 kr. auf Arme verwendet, 1181 fl. 34 kr. auf Kosten, zusammen 10.256 fl. 51 kr.
Frauenvereine unterstützen Arme oder sammeln Beiträge, um verwahrloste Kinder in Rettungshäusern unterzubringen.
Ein solches Rettungshaus bestehet zwar im Oberamt Heilbronn nicht, aber das im nahen Lichtenstern erhält manchfache Unterstützungen aus demselben.
Einige Fabrikinhaber ließen im Jahr 1856 20 Arbeiterwohnungen in 2 Gebäuden einrichten, damit brave Fabrikarbeiter gesunde Wohnungen mit Gärtchen um 40 fl. und 60 fl. Miethzins erhalten. Die Unternehmer begnügen sich mit 4 % und haben 1859 noch weitere 20 Wohnungen erbauen lassen. Das Actien-Capital bestehet jetzt in 42.000 fl.
Am 8. Juli 1863 kam eine Heilbronner Steinbruchordnung zu Stande, nach welcher jeder Steinbrecher alle 14 Tage 6 kr. bezahlt, wofür derselbe, wenn er verunglückt, für jeden versäumten Tag 15–24 kr. bis zu 3 Monaten erhält. Vom Nov. 1863–64 zahlten 503 Arbeiter 503 fl. 12 kr., 27 Verunglückte erhielten 188 fl. 10 kr., so daß 315 fl. 2 kr. für kommende Unglücksfälle erspart wurden.
Die Freimaurer haben seit 1854 in Heilbronn die Loge „Carl zum Bronnen des Heils“ und einen Unterstützungsverein gegründet, unter dem Namen „zur Humanität“, welchem durch K. Decret vom 11. März 1857 die Rechte einer juridischen Person verliehen worden sind. Diese Loge spendet fortwährend vieles an Nothleidende.
Endlich geben viele Oberamtsangehörige bei Collekten für Verunglückte gerne; wie denn z. B. die Heilbronner den im Mai | 1842 durch Brand verunglückten Hamburgern 1000 fl. sandten, und die Bewohner des Oberamtes für die am 12. Mai 1852 Überschwemmten und Hagelbeschädigten 1247 fl. und für die 1864 in Isny Abgebrannten ca. 1000 fl. beigesteuert haben.Die meisten der größeren Fabriken in Heilbronn und Neckargartach haben Hülfsvereine für Arbeiter, worüber die Jahresberichte der Handelskammer und Gewerbekammer für 1863, Anhang Seite 27, 40, 41, 69 nachzusehen sind.
Seit dem 27. Dec. 1839 bestehet im Oberamt ein landwirthschaftlicher Bezirksverein, der alle Zweige zu fördern sucht, und insbesondere es sich zur Aufgabe gemacht hat, die längst beliebte Neckarrace des Rindviehes im Bezirke durch Zuchtthiere vom Simmenthal und aus Montafon noch zu veredeln.
Zu diesem Zwecke gibt die Centralleitung von Zeit zu Zeit Beiträge und die Oberamtspflege hat in dem Zeitraum vom 1. Juli 1840 bis 1858 nach und nach 5417 fl. an die landwirthschaftliche Bezirksvereinskasse abgeliefert, und seither alle Jahre weitere 250 fl.
Seit dem Jahre 1860 ist auch eine Beschälplatte in Heilbronn für die Bezirke Heilbronn und Brackenheim eingerichtet, wozu die Oberamtspflege Heilbronn 475 fl., Brackenheim 150 fl. beigetragen hat.
In der Oberamtsstadt wurde im Dec. 1835 ein Weingärtnerverein gegründet, dessen Statuten das K. Ministerium des Innern im Oct. 1838 bestätigte und welcher im Januar 1857 auch eine Weingärtner-Fortbildungsschule errichtet hat, in welcher Weinbau, Obstbaumzucht, Bodenkunde u. s. w. gelehrt wird.
Die Stadtkasse verschafft Local, Heizung und Beleuchtung.
In der Stadt wurde 1650 ein Reichspostamt errichtet, welches 1803 bis 1817 in württembergische Verwaltung kam, dann Taxissches Lehenpostamt wurde, und seit 20. Jan. 1849 wieder Staatsanstalt ist. Diese bezog am 15. Oct. 1854 ein neues Gebäude auf dem Bahnhofe.
Von Heilbronn aus fahren täglich mehrere Postwägen etc. etc. nach allen Richtungen.
Der große Verkehr der Einwohner von Heilbronn und der Umgegend gehet auch daraus hervor, daß das Königl. Postamt | Heilbronn im Jahre 1863 für Postmarken und Frei-Couverte eingenommen hat:203032 | Stücke | à | 1 kr. | 3382 | fl. | 52 | kr. | |
336229 | „ | à | 3 kr. | 16811 | „ | 27 | „ | |
53142 | „ | à | 6 kr. | 5314 | „ | 12 | „ | |
37727 | „ | à | 9 kr. | 5659 | „ | 3 | „ | |
2107 | „ | à | 18 kr. | 632 | „ | 6 | „ | |
632237 | Briefe | 31800 | fl. | 40 | kr. |
so daß im Durchschnitte täglich 1732 Briefe expedirt werden. Im Jahre 1864 war die Einnahme 33.475 fl. 32 kr.
Die württembergische Eisenbahn von Friedrichshafen bis zum Wilhelmskanal bei Heilbronn wurde im Jahr 1848 vollendet und seit 25. Juli 1848 gehen täglich 4 Züge nach Bietigheim u. s. w. ab und zu; seit 2. August 1862 nach Hall.
Eine Telegraphenstation bestehet in Heilbronn seit 1855, und seit 15. Juli 1863 eine Ruralpost im ganzen Oberamtsbezirke, wofür die Oberamtspflege jährlich 900 fl. an das K. Postamt entrichtet.
In Heilbronn ist ein K. Poststall, in Bonfeld eine Posthalterei.
Im Bezirke sind:
- 1) Die Stuttgarter von Heilbronn bis zur Oberamtsgränze bei Laufen, 27241/2 laufende Ruthen lang.
- 2) Die Öhringer bis zur Weinsberger Markungsgränze, 11501/2 R. lang.
- 3) Die Neustadter bis zur Neckarsulmer Markungsgränze 1016 R.
- 4) Die Frankfurter über Frankenbach, Kirchhausen, Fürfeld bis zur Badischen Gränze 5854 R.
- 5) Die Karlsruher über Großgartach ebenso, 1958 R.
- 6) Die Brackenheimer über Böckingen bis zur Oberamtsgränze 1154 R.
Die letztgenannte Straße ist erst 1810 und 1811 chaussirt worden, die anderen sind älter, es hat schon die Reichsstadt Heilbronn die Straße nach Weinsberg 1768, die nach Großgartach 1787 chaussiren lassen.
- 7) Die Marbacher Straße bis zur Flein-Ilsfelder Gränze 1827 R.
Die Stuttgarter wurde 1837 und 1843, die Weinsberger 1856 und 1857 corrigirt.
Das Material ist Muschelkalk, bei Böckingen Neckargerölle.
Die außerordentlich vielen Fuhrwerke und große Lasten, auch die periodischen Überschwemmungen im Neckarthale machen häufige Beschüttung nöthig.
Jeder Ort des Oberamts ist mit der Stadt durch Kunststraßen verbunden, welche von den Gemeinden erhalten werden; die Stad unterhält Chausseen, welche zusammen 8 Stunden lang sind, und zum Theil nur in Weinberge und in den Stadtwald führen.
und Schiffpferdewege (Leinpfade) unterhält der Staat, die Heilbronner Floßgasse die Stadt.
und ihre Zufahrten und Umgebungen wurden vom Staate geschaffen und werden von ihm erhalten, und mit Krahnen u. dgl. versehen.
bestehen nicht im Oberamte, weil Steinkohlen und Odenwaldholz durch Schiffe, Brennholz aus dem Harthäuserwald und aus den Wäldern bei Löwenstein und Mainhard auf der Achse nach Heilbronn geführt werden, wo sich auch viele Nachbarn das nöthige Brennmaterial erkaufen.
Märkte s. oben Handel.
Straßen- und Sperrgelder werden im ganzen Oberamte nicht mehr erhoben; Pflastergeld nur in der Oberamtsstadt.
Das Thorsperrgeld ist in Folge des Zollvereins seit 1. Janr. 1837 auch in der Stadt aufgehoben gegen Entschädigung von 14.490 fl. aus der Zollkasse. Als man Heilbronn noch als eine Festung betrachtete, wurde Nachts nur bei dringenden Fällen ein Stadtthor geöffnet.
Das Heilbronner Neckarbrückengeld hatte noch im Jahr 1861 | 3890 fl. Pachtgeld eingetragen, und hat am 1. Julius 1862 aufgehört, weil der Staat diese Brücke übernommen hat.Bei Horkheim, Sontheim, Neckargartach und Untereisesheim sind Fähren über den Neckar. Die Gebühr ist 1 kr.
Die Heilbronner Viehversicherungsanstalt hat wieder aufgehört. Ein Gewerbeverein mit Satzungen vom 26. Dec. 1847 bestehet in Heilbronn und mit demselben stehet seit dem 1. Oct. 1852 auch eine Handwerkerbank in Verbindung, welche am 1. Oct. 1857 einen Reservefond von 550 fl. hatte.
Zur Förderung des Handels dient die schon oben erwähnte, von Heilbronner Kaufleuten im Jahr 1837 gegründete Transportversicherungs-Gesellschaft, welche in Heilbronn ihren Sitz, jedoch auch sonst in Württemberg Actionäre, und an vielen Orten Agenten hat.
Durch sie ist es dem Kaufmann in Heilbronn u. a. O. leicht, die Waaren, die er aus dem fernen Auslande, sogar über das Meer her bezieht, durch eine einzige Einzahlung zu versichern. Das Gewährleistungs-Capital besteht in 1/2 Million Gulden und der Werth der 1838 bis ult. Dec. 1857 versicherten Güter ist 178.169.133 fl., von denen etwa der dritte Theil auf die Kaufleute in Heilbronn kommt. Die meisten derselben sind zugleich Aktionäre, und so zahlen sie sich selbst die Prämien, für welche vorher große Summen ins Ausland gegangen sind.
Andererseits hat die Gesellschaft, ob sie gleich einigemale große Verluste zu bezahlen hatte, später sehr gute Geschäfte gemacht. Sie haben von Zeit zu Zeit zugenommen, so daß 1862 19.909.131 fl. Güterwerth versichert worden sind. Unter diesen 19.909.131 fl. haben die Heilbronner selbst für 6.610.814 fl. Waaren für 21.506 fl. 47 kr. versichert.
Auf jede Aktie, mit 100 fl. baarer Einlage sind von 16. Oct. 1837 bis 31. Dec. 1863 276 fl. 21 kr., also durchschnittlich jährlich 10 fl. 38 kr. ausbezahlt worden, und das Reservevermögen ist jetzt 81.117 fl.
Eine Handwerkerbank, die auf unverzinslichen Kapitalbeisteuern beruht, bestehet seit einigen Jahren.
Am 1. Dec. 1864 trat eine Heilbronner Gewerbebank ins Leben, nach Schulze-Delitzschen Grundsätzen unter solidarischer Haftung aller Mitglieder gegründet.
Diese besitzt nur ein Gebäude für die oberamtlichen Gefängnisse, das 8050 fl. kostete und einen im Jahr 1859 neu erbauten Stall für kranke Thiere, der 1950 fl. kostete.
Die früheren Schulden sind seit 1855 ganz abgetragen und es ist am 1. Julius 1864 ein Capitalvermögen von 26.862 fl. vorhanden gewesen, wovon dem Geldgrundstocke 10.500 fl., der Kronprinz-Wilhelmstiftung 550 fl. und der Maurerstiftung 336 fl. zugehören und 8000 fl. zu einem neuen Gefängnißbau gesammelt sind.
Steuerrückstände sind nicht vorhanden.
Weil 7 Straßen, welche sich bei Heilbronn vereinigen, der Staat unterhält, so hat die Heilbronner Amts-Corporation selbst keine Ausgaben für Straßen und Brücken zu machen, und es werden daher als Oberamtsschaden nur 2700 bis 3900 fl. umgelegt.
Die Oberamtsvergleichungskosten waren nur in Jahren, in welchen Früchte bei Theurungen angekauft werden mußten, oder bei Truppen-Einquartierungen bedeutend. In den letzten 10 Jahren durften nur umgelegt werden:
Amtsschaden. | Oberamts-Vergl.-Kosten. | ||||
1853–54 | 3.300 | fl. | 551 | fl. | 7. |
1854–55 | 3.200 | „ | 452 | „ | 5. |
1855–56 | 3.400 | „ | 553 | „ | 23. |
1856–57 | 3.300 | „ | 578 | „ | 46. |
1857–58 | 3.200 | „ | 617 | „ | 44. |
1858–59 | 3.300 | „ | 2.799 | „ | 56. |
1859–60 | 3.300 | „ | 33.453 | „ | 15. |
1860–61 | 4.000 | „ | 993 | „ | 16. |
1861–62 | 3.200 | „ | 883 | „ | 4. |
1862–63 | 3.900 | „ | 959 | „ | 40. |
34.100 | fl. | 41.842 | fl. | 16. |
Für das Jahr 1863–64 traf es das Oberamt Heilbronn an 3.000.000 fl. direkter Staatssteuer.
Grundsteuer | 32.544 | fl. | |
Gefällsteuer | 131 | „ | |
Gebäudesteuer | 13.790 | fl. | |
Gewerbsteuer | 17.038 | „ | |
zusammen | 63.503 | fl. |
wozu die Stadt allein 30.514 fl 28 kr. beizusteuern hat.
| Für das Kalenderjahr hat der Bezirk (bei 4 kr. von 100 fl. Gebäudeanschlag) 11.738 fl. 17 kr. (daran die Stadt 7575 fl. 58 kr.) an Brandversicherungsbeiträgen zu liefern.Die Capitalsteuer für die Staatskasse beträgt aus dem Oberamtsbezirk → 20.868 fl. 38 kr., wovon die Stadt beizutragen hat 16.204 fl. 24 kr.
An Einkommenssteuer aus Besoldungen und Renten lieferten die Oberamtsangehörigen für die Staatskasse 3.358 fl. 55 kr., wovon die Städter 2.981 fl. 12 kr. beitrugen.
Die Gemeinden befinden sich in blühendem Zustande, (mit alleiniger Ausnahme der Theilgemeinde Happenbach) (s. Ortsbeschr.). Sie können in Heilbronn leicht ihre Naturprodukte verwerthen, ihre Bedürfnisse einkaufen und finden dort lohnende Beschäftigung.
Die früheren Leibeigenen sind jetzt selbstständige Grundeigenthümer, deren Güter von Lasten frei geworden sind, und eine Reihe guter Ernten und Weinlesen haben es ihnen leicht gemacht, die Ablösungsabgaben etc. zu entrichten und Schulden abzutragen.
Die Grund-, Gefäll-, Gebäude- und Gewerbesteuer des Oberamts betrug 63.118 fl., so daß auf Eine Quadratmeile 18.348 fl. fallen: Nur die Stadt Stuttgart und das dicht bevölkertste Oberamt Cannstatt hatten noch mehr zu liefern.
Auf Einen Einwohner fiel 1 fl. 55 kr. Steuer (im ganzen Land durchschnittlich 1 fl. 44 kr.)
Die steuerpflichtige Grundfläche betrug 53.742 Morgen, so daß auf Einen Morgen 36 kr. Grundsteuer kam (im ganzen Land durchschnittlich 26 kr.)
An Gewerbesteuern wurden umgelegt 16.747 fl., in Stuttgart 41.542 fl., in Ulm 19.143 fl., in Reutlingen 12.889 fl., in Göppingen 11.474 fl., in Eßlingen 9061 fl. und in allen anderen Oberämtern noch weniger.
Den Gemeindehaushalt betreffend, ist zu bemerken, daß 1860 bis 1861 die Gemeinden des ganzen Oberamtes hatten
Capitalvermögen | 249.619 fl. |
Schulden | 235.164 fl. |
das Capitalvermögen der Stiftungen war | 616.602 fl. |
Heilbronn | 30.000 | fl. |
Abstatt | 1400 | „ |
Hapenbach | 550 | „ |
(neben 250 fl. Staatssteuer) | ||
Biberach | 500 | „ |
Bökingen | 950 | „ |
Bonfeld | 300 | „ |
Flein | 2200 | „ |
Fürfeld | 600 | „ |
Sontheim | 2000 | „ |
Thalheim | 1100 | „ |
Untereisesheim | 150 | „ |
zusammen | 39.750 | fl. |
In den 7 übrigen Orten wurde nichts umgelegt.
Die Einwohner des Oberamts lieferten pro 1863–64 aus Capital-, Renten-, Dienst- und Berufs-Einkommen
an den Staat | 24.227 | fl. | 33. |
an die Oberamts-Corporation | 1465 | „ | – |
an ihre Gemeinden | 4080 | „ | 7. |
29.772 | fl. | 40. |
An indirekten Steuern wurden pro 1. Julius 1862–63 erhoben
in der Oberamtsstadt. | in den übrigen Amtsorten. | mithin im ganzen Oberamtsbezirke. | |||||
1) | Wirthschaftsabgaben | ||||||
a. | von Wein und Obstmost | 31.251. | 35. | 13.561. | 27. | 44.813. | 2. |
b. | vom Branntwein. | ||||||
Fabrikationssteuer | 984. | 23. | 279. | 50. | 1264. | 13. | |
Ausschanksabgaben | 744. | 15. | 327. | – | 1071. | 15. | |
Übergangssteuer vom Branntwein | 39.419. | 42. | – | – | 39.419. | 42. | |
c. | vom Bier (Malzsteuer) | 13.255. | 30. | 3456. | 51. | 16.712. | 21. |
Übergangssteuer vom Bier und Malz | 304. | 26. | – | – | 304. | 26. | |
2) | Accise | ||||||
von Güterveräußerungen | 11.590. | 37. | 5.696. | 22. | 17.286. | 59. | |
von Lotterien | 297. | 50. | 15. | 38. | 313. | 28. | |
3) | Hundeauflage, einschl. d. gesetzl. Antheils der Orts-Armenkassen | 1501. | – | 940. | – | 2441. | – |
99.349. | 18. | 24.277. | 8. | 123.626. | 26. |
über
die laufenden Einnahmen und Ausgaben
bei der Heilbronner Stadtpflege,
im Rechnungsjahre 1861–62.
Rubrik. | Betrag. | ||
A. Einnahmen. | fl. | kr. | |
I. aus obrigkeitlichen Rechten. | |||
1) Strafen | 1138 | 16 | |
2) Bürger-Annahme-Gebühren | 5506 | – | |
3) Jährliche Abgaben der Einwohner, und zwar: | 36.948 | 45 | |
Frohn-, Wacht- u. Bürger-Recognitionsgelder | 8293, 57 | ||
Stadtschaden | 25.000, | –||
Steuer aus Capitalien und Diensteinkommen | 3654, 48 | ||
36.948, 45 | |||
4) Brücken- und Pflastergeld (2400 fl. und 3885 fl.) | 6285 | – | |
5) Waag- und Lagergeld | 1484 | 58 | |
6) Lauergeld vom Neckarufer | 43 | – | |
7) Einkünfte vom Fruchthaus | 2720 | 47 | |
8) von Messen und Märkten | 2995 | 49 | |
9) Eich- und Pfechtgeld | 41 | 48 | |
10) Schulgeld (nur von der kathol. Schule fließt das Schulgeld in die Stadtkasse)[1] |
111 | 18 | |
Summe I. | 57.275 | 41 |
Rubrik. | Betrag. | ||
A. Einnahmen. | fl. | kr. | |
II. Ertrag des Grundeigenthums. | |||
1) aus Gebäuden | |||
a. zu öffentlichen Zwecken bestimmten und verpachteten | 3438 | 37 | |
b. mit Gewerben, darunter | 21.408 | 57 | |
Sulmermühle | 8046, 13 | ||
Brückenmühle | 3342, | 4||
Kunstmühle | 7200, | –||
Walkmühle | 709, 55 | ||
Sägmühle | 1465, 51 | ||
Wartberg Wirthschaft | 312, 30 | ||
Jägerhaus | 200, | -||
Stadt-Kelter | 132, 24 | ||
21.408, 57 | |||
2) aus Feldgütern | |||
a. verpachtete Äcker, Wiesen u. s. w. | 13.887 | 56 | |
b. Obst- und Weidenpflanzungen | 1247 | 54 | |
c. Pachtwerth der Bürgerwiesen (3850 – der Viertelsmorgen à fl. 1, 30) | 5775 | – | |
3) aus Allmanden | |||
a. Steinbrüche | 2082 | 36 | |
b. Zimmerplätze | 208 | 44 | |
c. sonstige Gewerbeplätze | 518 | 51 | |
d. Dungstätten | 386 | 50 | |
4) aus dem Waldeigenthum | |||
a. Holzertrag | 23.638 | 10 | |
b. Nebenertrag | 19 | 8 | |
c. Ertrag der Pflanzschule | 32 | 22 | |
5) Nebenertrag des Grundeigenthums Sand u. s. w. | 43 | 7 | |
Summe II. | 72.688 | 12 |
Rubrik. | Betrag. | ||
A. Einnahmen. | fl. | kr. | |
III. Vom Zehenten. | 0 | – | |
IV. Aus Übertriebs-, Jagd- und Fischerei-Rechten | |||
1) Schäferei | |||
a. Pachtgeld | 855 | - | |
b. Pförchgeld | 490 | 2 | |
2) Pachtgeld von der Jagd | 122 | - | |
Summe IV. | 1467 | 2 | |
V. Gefälle an Grund- und Recognitions-Zinsen, worunter 688 fl. Wöhrbaukostensbeiträge von Privat-Wasserwerk-Besitzern. |
742 | 16 | |
VI. Zinse aus Aktiv-Kapitalien | 989 | 7 | |
VII. Ersatz von Ausgaben in Folge des Amtsverbands Ersatz für Quartier-Vorspanne u. s. w. |
845 | 42 | |
VIII. Außerordentliche Einnahmen für verkaufte Laternen u. s. w. Ersatz für ausgeliehene Pechpfannen u. dgl. |
2722 | 43 | |
Zusammentrag. | |||
I. | 57.275, 41 | ||
II. | 72.688, 12 | ||
III. | 0, | –||
IV. | 1467, | 2||
V. | 742, 16 | ||
VI. | 989, | 7||
VII. | 845, 42 | ||
VIII. | 2722, 43 | ||
Hauptsumme | 136.730, 43 |
Rubrik. | Betrag. | |
B. Ausgaben. | fl. | kr. |
I. Auf die Vermögens-Verwaltung. a. im Allgemeinen. |
||
1) Besoldungen und Gebühren | 2370 | - |
2) Bureau-Kosten | 153 | - |
3) Diäten und Taggelder | 160 | 16 |
4) Prozeß-Kosten | 272 | 53 |
5) Rechnungsstell- und Revisionskosten | 46 | 48 |
6) Mobiliar-Versicherungs-Beiträge | - | - |
7) Allgemeiner Bau-Aufwand | 3892 | 20 |
Summe | 6895 | 17 |
b. insbesondere aa. auf Erhebung der Einkünfte aus obrigkeitlichen Rechten |
||
1) der Strafen | 120 | 24 |
2) der Gemeinde-Abgaben | 565 | 53 |
3) Beitrag zum Brückenbaufond (letztmals) | 724 | 2 |
4) der Waag- und Lager-Gefälle | 976 | 54 |
5) auf die Fruchthaus-Gefälle | 842 | 53 |
6) Kosten der Messen und Märkte | 1513 | 6 |
7) Pfecht-Gebühren-Revision | 5 | 40 |
Summe | 4748 | 52 |
bb. auf das Grund-Eigenthum a. Gebäude und Feldgüter |
||
1) Grund-Abgaben | ||
Steuern | 2042 | 56 |
Reallasten | - | 19 |
Brandversicherungs-Beiträge | 344 | 1 |
Summe | 2387 | 16 |
2) Verwaltungs-Kosten | ||
Gehalte | 330 | - |
Taggelder | 1 | 35 |
Baukosten | 41.515 | 3 |
Güter-Cultur | 312 | 10 |
Vermessungs- und Vermarkungs-Kosten | 88 | 56 |
Abgang und Nachlaß | 34 | 10 |
42.281 | 54 |
Rubrik. | Betrag. | |
B. Ausgaben. | fl. | kr. |
b. Wald-Eigenthum. | ||
1. Gehalte | 1485 | 40 |
2. Steuern | 837 | 18 |
3. Kulturkosten | 1247 | 57 |
4. Weg-Erhaltung und Herstellung | 948 | 32 |
5. Steinsatz- und Gränzberichtigungs-Kosten | - | - |
6. auf den Holzschlag | ||
Schlag-Vermessungs-Kosten | 10 | - |
Holzmacherlöhne | 3192 | 46 |
7. besonderer Aufwand auf den Waldschutz | 39 | 50 |
8. Abgang und Nachlaß | 267 | - |
8029 | 3 | |
cc. auf Zehenten | - | - |
dd. auf Übertriebs- und Jagdrechte | 17 | 30 |
ee. auf Grund- und Recognitions-Zinse | - | - |
ff. auf Verwaltung der Activ-Kapitalien | 23 | 19 |
Summe von Ib 57.487, 54 |
4748 | 52 |
2387 | 16 | |
42.281 | 54 | |
8029 | 3 | |
17 | 30 | |
23 | 19 | |
57.487 | 54 | |
c. besonderer Verwaltungs-Aufwand | 242 | 31 |
Summe I. auf die Vermögens-Verwaltung | 64.625 | 42 |
II. Auf die Gemeinde-Verwaltung und öffentliche Zwecke | ||
1) Auf Gemeinde-Anstalten und Ämter. | ||
A. Im ganzen Umfange der Verwaltung | ||
a. Besoldungen | 4585 | 43 |
b. Diäten und Taggelder | 129 | 37 |
c. Bureau-Kosten | 2255 | 6 |
6970 | 26 |
Rubrik. | Betrag. | |
B. Ausgaben. | fl. | kr. |
B. Einzelne Institute. | ||
1) Ortspolizei. | ||
a. Anstalten zum Schutze der Gesundheit | 301 | 59 |
b. Aufsichts- und Schau-Anstalten | 369 | 28 |
c. Polizei-Amt und Wache | 10.166 | 13 |
d. Ober- und Lokal-Feuerschau | 537 | 40 |
e. Feuerlösch-Anstalten | 1772 | 7 |
f. Straßenbeleuchtung | 3390 | 53 |
g. Straßenreinigung | 4004 | 55 |
h. Diäten und Straßenvisitationen | 29 | 28 |
i. Uhrenaufziehen | 190 | - |
20.762 | 43 | |
2) auf die Feldpolizei und Beförderung der Landwirthschaft | ||
a. Gehalte | 1260 | 30 |
b. auf die Weinberghut | 100 | 12 |
c. Untergangs- und Steinsatz-Kosten | 204 | 36 |
d. auf Vertilgung schädlicher Thiere | 51 | 46 |
e. auf Verbesserung des Weinbaues | 57 | 53 |
f. auf die Viehzucht | 243 | 51 |
1918 | 48 | |
3) auf das Pfandwesen | 258 | 31 |
4) Geldwerth der bürgerlichen Nutzungen | 3757 | 25 |
5934 | 44 | |
20.762 | 43 | |
6970 | 26 | |
Summe II1) | 33.667 | 53 |
2) auf Staatszwecke | ||
a. Steuer-Erhebung | 785 | 16 |
b. Ruggericht und Huldigung | 4 | 57 |
c. Volkszählung | 307 | 50 |
d. Landes-Vermessung | 9 | 24 |
1107 | 27 | |
3) Ausgaben in Folge des Amts-Verbandes | 843 | 9 |
4) auf Kirchen und Lehranstalten soweit nicht die Stiftungspflege diese Ausgaben bezahlt. |
4354 | 46 |
Rubrik. | Betrag. | ||
B. Ausgaben. | fl. | kr. | |
5) auf Unterstützung der Armen | |||
a. Unterstützungs-Beiträge | 79 | 31 | |
b. Beitrag an den Paulinen-Hospital, 1/6 der Bürgerannahme-Gebühren | 855 | - | |
934 | 31 | ||
6) Zuschuß an die Stiftungspflege, welche die Kosten für Gymnasium u. s. w. bestreitet |
11.781 | 1 | |
7) Außerordentliche Ausgaben | 5477 | 47 | |
Summe II2) | 24.498 | 41 | |
Summe II. | 58.166 | 34 | |
III. Schuldenwesen | |||
1) Jährlicher Tilgungsfonds worunter 6648 fl. 14 kr. vom vor. J. | 13.857 | 13 | |
2) jährliche Zinse | 8593 | 27 | |
Summe III. | 22.450 | 40 | |
Summe der laufenden Ausgaben | |||
I. Auf die Vermögens-Verwaltung | 64.625 | 42 | |
II. Auf die Gemeinde-Verwaltung und öffentliche Zwecke | 58.166 | 34 | |
III. Schuldenwesen | 22.450 | 40 | |
145.242 | 56 | ||
Ausgaben | 145.242 fl. 56 kr. | ||
ab Einnahmen | 136.730 fl. 43 kr. | ||
Deficit | 8512 fl. 13 kr. | ||
welche aus Restmitteln gedeckt worden sind. |
Das Grundstocksvermögen der Stadt an Gebäuden einschließlich der Mühlen und an Feldgütern ist nicht in Geld berechnet.
Nach der Stadtpflegerechnung pro 1. Juli 1862 hat der Geld-Grundstock nicht nur keine Ansprüche zu machen, sondern es ist ihm über dieselben zugeflossen und daher dem Natural-Grundstock einverleibt worden die Summe von 51.995 fl. 47 kr.
| Das Rest-Vermögen der Stadt besteht inverzinsl. Activ-Capitalien | 19.493 fl. 33 kr. | |
sonstigen Ausständen, Vorräthen u. baarem Cassen-Vorrath | 53.305 fl 38 kr. | |
72.799 25 kr. | ||
Dagegen beträgt die städtische Schuld | 219.434 fl. 34 kr. |
von welcher nur 500 fl. zu 5 % verzinst werden, alle weiteren zu 4 %.
Der Grundbesitz der Stadt beträgt, außer einer größeren Zahl von Gebäuden, von welchen hervorgehoben werden,
Die | Kunstmühle | 46.500 | fl. |
„ | Brückenmühle | 19.500 | „ |
„ | Sägmühle | 15.100 | „ |
„ | Walkmühle | 10.500 | „ |
„ | Sülmermühle | 51.135 | „ |
„ | Woll- und Lederhalle | 24.000 | „ |
„ | Wirthschaft auf dem Wartberg | 23.275 | „ |
Desgl. das Jägerhaus | 23.200 | „ | |
Die ehemalige Post | 14.400 | „ | |
Das Fruchthaus | 14.000 | „ | |
Die Kilianshalle mit öffentl. Kelter | 8.800 | „ | |
250.410 | fl. |
Äckern | 1802/8 | M. | 15,7 | R. | |
Gärten und Ländern | 351/8 | „ | 33,9 | „ | |
Wiesen | 8534/8 | „ | 21 | „ | |
Weideplätzen | 476/8 | „ | 3,1 | „ | |
Anlagen | 102/8 | „ | 36,2 | „ | |
Wald | 27777/8 | „ | 11 | „ | |
Steinbrüchen | 146/8 | „ | 26,1 | „ | |
Zusammen | 39197/8 | M. | 3 | R. |
- ↑ Der Aufwand auf Gymnasium, Realanstalten, und auf die evangel. Schulen wird von der Stiftungspflege bestritten, welcher deßwegen auch 11.781 fl. (s. unten) ersetzt werden mußten.
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