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16. Hofstett-Emmerbuch,
evangelisches Kirchdorf, seit 1590 Filial von Stubersheim, 1/4 Stunde südöstlich vom Mutterorte, 11/2 Stunde von | Geislingen entfernt, hat 56 Gebäude und 219 Einw. (worunter 1 Katholik), und liegt hoch auf der Alp, jedoch an einer südlichen Abdachung und etwas niedriger als Stubersheim.

Auf der Markung, welche mit 3–400 Schafen beschlagen werden kann, haben vier Lehensherrschaften Abgaben zu erheben; außerdem sind Zehnten und von Einzelnen Gülten zu entrichten.

Zur nutzbaren Markung gehören: Gärten und Krautländer 23 Morgen, Äcker 10491/2 Morg., Mähder 37 Morg. Den großen Zehnten bezieht die Herrschaft, den kleinen, Futter- und Blutzehnten die Pfarrei Stubersheim. Außerdem hat die Pfarrei Bräunisheim einen Distrikt von 132 Morgen auszuzehnten. Ein Gemeindewald ist nicht vorhanden; dagegen 398 Morgen Privat-Waldungen. Die Gemeinde bildet eine eigene Schultheißerei und hat Aktiv-Kapitalien; die einzelnen Bauern sind sehr wohlhabend.

Die Stiftung, welche die Baulast der Kirche (ehemals zum h. Bartholomäus) hat, besitzt 3500 fl. Kapitalien; die Baulast des Schulhauses hat die Gemeinde.

Nach dem Vorbilde der Stubersheimer Leihkasse hat sich auch hier eine Leihkasse gebildet, welche ihre Geschäfte gleichfalls fortwährend ausdehnt.

Aus den ältern Verhältnissen des althelfensteinischen Ortes ist auszuheben, daß im Jahre 1359 Graf Ulrich der Ältere von Helfenstein von Frau Machtild, Wittwe Heinrichs von Scharenstetten und ihren Söhnen, ihre Güter zu Hofstetten bei Helfenstein (d. i. Hofstett-Emmerbuch) um 192 Pfund erkauft. Nach einer Urk. von 1463 besaß Kloster Söflingen bei Ulm hier einige Güter; es verkaufte damals einen Hof mit 7 Sölden, 1 Hub mit 2 Sölden dem Leonhard Mördlin zu Geislingen.

Im Jahre 1408 stiftete Klotzer von Gingen an die Frühmeß in Rorgensteig 1 Malter Frucht und 1 Winterhühnlein vom Hof zu Emmerbuch. Auch Kloster Wengen in Ulm war in Hofstett-Emmerbuch begütert (Ulmer Raths-Protokoll von 1694).

| Im Jahre 1396 ging der Ort mit den andern von Helfenstein an Ulm über und theilte von da an die Schicksale der ulmischen Orte.


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