« Kapitel B 6 Beschreibung des Oberamts Ehingen Kapitel B 8 »
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7. Bach,

ein kathol. Pfarrdorf, in einem Wiesenthale am Erlbach 31/2 St. von Ehingen mit 299 Einw., F. A. Blaubeuren. Grund- und Patronatsherr: Graf Schenk von Castell. Die Zehnten, den großen bezieht die Univ. Tübingen, den kleinen die Pfarrey; einige Felder zehenten der Frühmeß in Dischingen und der Wernauischen Caplaney Erbach.

Gefälle haben: der Gutsherr 1378 fl. 34 kr., darunter ungefähr 350 Sch. Früchte; die Stiftungspflege 5 fl. 28 kr. und die Gemeindepflege 7 fl.| Der Ort bildet ein eigenes Rittergut, wozu ein Maiereygut nebst bedeutenden Waldungen, Schaf- und Pferchrecht gehören. Es ist Allodium, war dem Ritter-Canton Donau einverleibt und hatte hohe und niedere Gerichtsbarkeit. Der Reinertrag des Guts ist zu 2000 fl. angeschlagen.

Bach war vormals ein Filial von der, der Univ. Tübingen einverleibten, Pfarrey Ringingen, in dem Orte selbst befand sich nur eine Schloß-Caplaney, wozu die alten Herrn von Bach 3/7[ws 1] des Großzehntens in Dietingen und Marchbronn gestiftet hatten. Gr. Ludwig Schenk von Castell ließ 1790 ein neues Caplaneyhaus und eine Kirche bauen; J. B. von Spangherr, Canonikus und Geistlicher Rath zu Freysing stiftete 1811 5000 fl. zur Caplaney. Dieß gab Veranlassung den Ort von Ringingen zu trennen, und die Schloß-Caplaney in eine Curat- oder Pfarr-Caplaney zu verwandeln, welche endlich 1819 zu einer Pfarrey erhoben wurde, mit Zuweisung des kleinen Zehnten, welcher zur Pfarrey Ringingen gehörte. Die Baulast der Kirche hat im Falle der Unzulänglichkeit der Kirchenpflege die Gemeinde, die des Pfarrhauses ist im Streit zwischen dem Grundherrn und dem Pfarrer.

In ältern Zeiten hatte Bach seine eigenen Herren, welche ein Schloß bey dem Ort auf der Seite gegen Erbach hatten, das vor ungefähr 40 Jahren abgebrochen wurde. Nach den von Bach findet man die von Werdnau im Besitze des Dorfs; Caspar v. W. verkaufte 1515 Schloß und Dorf an Georg v. Baumgarten, Herrn zu Erbach. Von den Gläubigern des letztern, welchen das Gut für 27.500 fl. zugeschieden worden war, kam es 1569 an Sebastian Schenk von Stauffenberg für dieselbe Summe. Dessen Nachkommen verkauften es an die Freyherrn von Ulm. Von den von Ulm kaufte es endlich 1721 Gr. Willibald Schenk v. Castell.



Anmerkungen [WS]
  1. Korrektur nach Beschreibung des Oberamts Riedlingen S. 267: 3/7 statt 2/3