« Kapitel B 44 Beschreibung des Oberamts Ehingen Kapitel B 46 »
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45. Sondernach,

in neuern Zeiten auch Sondernacht geschrieben, ein kleines Dörfchen, in einem Seitenthälchen des Schmiechenthals, 4 St. nordwestlich von Ehingen, mit 113 Einw. Filial von Mehrstetten, im Oberamt Münsingen, mit Schule, F. A. Blaubeuren. Die Zehnten gehören dem Staat.

Gefälle beziehen: der Staat 57 fl. 57 kr. und 30 Sch, 53/4| Sr. Dinkel, 28 Sch. 3 Sr. Haber und 241/2 Sch. Kernen und Mischling; die Stiftungspflege Gundershofen 1 fl. 34 kr. Der Lehensverband wurde neuerlich abgelöst.

Sondernach liegt sehr abgeschieden in einem engen, tiefen Thaleinschnitte, an einer starken, der Schmiechen zufließenden Quelle – besondern Ach, woher wahrscheinlich der Name Sondernach kommt. Der Ort hat eine kleine Kirche, welche 1599 erbaut wurde. Das Feld liegt auf der Alp. Zu dem Ort gehört eine an der Schmiechen noch innerhalb der Münsinger Oberamtsgränzen gelegene Mühle, die Riedmühle genannt. Sondernach gehörte vormals zum Stab Steußlingen und ist von ältern Zeiten her Würtembergisch, deßwegen auch evangelisch. Es kam theils mit der Herrschaft Steußlingen, theils durch besondere Käufe an Würtemberg. 1598 verkaufte der Stadtschreiber Dieninger zu Ulm die Riedmühle nebst seinen Gütern zu Sondernach an Würtemberg. Einige Güter hatten ehemals dem Kl. Salem gehört, wie die noch stehenden Marksteine mit dem Wappen des Klosters zeigen.