« Kapitel B 2 Beschreibung des Oberamts Ehingen Kapitel B 4 »
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3. Allmendingen, Groß und Klein mit Hausen.
a. Groß-Allmendingen,

ein kathol. Pfarrdorf in dem Schmiechenthal, 5/4 St. von Ehingen, mit 462 Einw. F. A. Albeck. Grundherr: Freyherr v. Freyberg-Eisenberg-Allmendingen, mit Ausnahme einiger Theile. Patronat, s. u. Die Zehnten zu Groß- und Klein-Allmendingen, welche zusammen Eine Markung bilden, gehören dem Grundherrn und der Pfarrey, die des erstern sind zu 928 fl. im Cataster.

Gefälle beziehen der Staat 520 fl.; Grundherr 1245 fl. 15 kr. und 112 fl. 30 kr. Mühlgült; Pfarrey 62 fl. 47 kr.; Caplaney 28 fl. 21 kr., St. Georgs Caplaney in Ehingen 39 fl. 35 kr., Stiftungspflege das. 28 fl. 14 kr., des Orts 2 fl. 57 kr.; Gemeindepflege 6 fl. 9 kr., zusammen 2045 fl. 57 kr. und zwar 788 fl. 15 kr. Geld, 273 Sch. Dinkel, 2186/8 Sch. Hafer. Von 10 falllehnbaren Bauerngütern bezieht der Staat Laudemialgebühren, die übrigen Güter wurden in neuerer Zeit größtentheils allodifizirt.

Groß- und Klein-Allmendingen bilden zusammen ein Rittergut, das vormals dem Ritter-Canton Donau einverleibt war, und die hohe und niedere Gerichtsbarkeit hatte. Es ist Allodialgut, hat die hohe und niedere Jagd, das Weiderecht und das Fischrecht in der Schmiechen und eigene Güter. Sein Reinertrag ist zu 5500 fl. berechnet. Die Lage von Gr. Allmendingen ist angenehm, aber etwas ungesund (S. 39). Fast jeder Bürger hat seinen Obstgarten am Haus. In dem Ort steht ein großes Schloß, worin der Gutsherr seinen Sitz hat, mit einem Garten und mit ansehnlichen Wirthschaftsgebäuden. Es besteht aus einem ältern und einem neuen Schlosse; ein noch älteres stand auf einem kleinen Hügel vor dem Dorfe gegen Ehingen; man sieht aber keine Spur| mehr davon. Nachdem seine letzten Bewohner, die Herrn von Renner es verlassen hatten, und 1527 nach Ehingen gezogen waren, zerfiel es, und wurde später ganz abgebrochen. Mit der Pfarrey, zu der auch Klein-Allmendingen und Hausen gehören, sind 2 Caplaneyen, die eine zu Klein-Allmendingen, verbunden. Die Groß-Allmendinger Caplaney wurde 1528 von Joh. v. Renner gestiftet. Kirche und Pfarrhaus werden von der Stiftspflege Ehingen (Allmendinger Pflege) gebaut. Die Schmiechen treibt eine Mahlmühle. Allmendingen kommt unter dem Namen Alamuntinga zuerst in einer Urkunde K. Otto I. i. J. 961, als eine dem Kloster Schwarzach entzogene Besitzung vor, ob Groß oder Klein, oder beyde, ist nicht bemerkt S. 5 und 89. In der Folge kam ein Theil von Gr. Allm. als Bergisches, nachher östr. Lehen, bestehend in 6 Höfen, theils durch Schenkung, theils durch Kauf an das Kloster Urspring, welche 1806 an Würtemberg kamen. Ein anderer Theil mit dem alten Schlosse gehörte den Herrn von Wemdingen zu Allm. Ums J. 1520 verkauften diese an die v. Renner. Hans v. Renner erhielt 1527 von K. Carl V. den Blutbann über Allm. Seine Enkel verkauften aber 1593 Alles, was sie zu Allm. hatten, an die Stadt Ehingen für 70.000 fl. und diese überließ den Kauf dem Hans Walter von Freyberg, der schon 1588 Güter von den Renner gekauft hatte. Die Stadt behielt aber das Patronat von der Pfarrey und Caplaney nebst 2 Höfen und 2 Söldgütern, wozu sie in demselben Jahre 1593 noch 235 Jauchert Wald von Hans Walter v. Fr. für 7000 fl. kaufte. Einen dritten Theil: 1 Falllehen und 2 Erbleben, hatte das Kl. Blaubeuren 1360 von den v. Stein erworben; derselbe kam mit dem Kloster an Würtemberg, von diesem aber 1751 an Freyberg. S. u. Der Pfarrey waren nur 7, der Stadt Ehingen gehörige, Häuser zugetheilt, die Freybergischen Unterthanen waren in die Freybergische Pfarrey Kl. Allm. und die Urspringer Höfe in die Klosterpfarrey Schmiechen gebannt. Erst 1810 wurden letztere, und 1818, mit Aufhebung der Pfarrey Kl. Allm. auch erstere, der Ortspfarrey zugetheilt;| 1812 wurde auch Hausen mit der Pfarrey verbunden. Das Ehingische Patronat der Pfarrey zog 1806 die Krone an sich.
b. Klein-Allmendingen,

ein kathol. Weiler, nur durch die Thalbreite von Gr. Allm. getrennt, am jenseitigen Fuße der Alp, mit 250 Einwohnern. Die Amts- und grundherrlichen Verhältnisse sind ganz wie bey Gr. Allm. Beyde Orte werden auch gemeiniglich zusammen unter dem Namen Allmendingen begriffen. Klein-Allmendingen hat eine eigene Kirche zum h. Lorenz, die früher auch Pfarrkirche war, i. J. 1818 aber in eine mit Gr. Allm. verbundene Caplaney verwandelt wurde, das Patronat davon hat der Grundherr, wie früher von der Pfarrey. Die Schule ist in Gr. Allm. Der Ort hat eine Mahl- und eine Ölmühle. Kl. Allm. gehörte früher, wenigstens größtentheils, mit Kirchensatz und Fruchtzehnten zu Gr. und Kl. A., den Herrn von Steußlingen, und von dieser Verbindung rührt es ohne Zweifel auch her, daß die Kirche von Kl. Allm. bis ins vorige Jahrhundert in einer Filial-Abhängigkeit von der Pfarrey Altsteußlingen stand. 1340 verkauften Albrecht und Conrad von Steußlingen den Kirchensatz an Egilof von Freyberg, 5 Höfe aber, welche die Harscher von den Herrn von Steußlingen zu Lehen hatten, kamen 1581 mit der Herrschaft Steußlingen an Würtemberg. Als Würtemberg i. J. 1751 die Herrschaft Justingen von den v. Freyberg kaufte, überließ es, als einen Theil des Kaufschillings, im Anschlag von 30.000 fl., seine Besitzungen zu Gr. und Kl. Allmendingen den v. Freyberg, und diese waren nun im Besitz beyder Allmendingen, mit Ausnahme der 6 Urspringer Höfe und des Patronats zu Gr. Allm. mit den oben genannten Ehinger Gütern.

c. Hausen,
zur Unterscheidung Hausen ob Allmendingen genannt, ein, vormals Kloster Urspringischer, kathol. Weiler 1/2 Stunde von Gr. A. und Fil. davon, auf der Höhe, am Rande des Hochsträßes, mit 60 Einw., F. A. Blaubeuren. Die Zehnten| hat die Universität Freyburg, der große ist im Cataster mit 577 fl.

Gefälle beziehen: der Staat aus einem Falllehengut und aus Zinsgütern 19 fl. 54 kr. und 62 Sch. 3 Sr. Dinkel, 30 Sch. 7 Sr. Haber, die Stiftspflege Ehingen 3 Sch. 43/4 Sr. Dinkel, und eben so viel Haber, die Stiftspflege des Orts 5 fl., die Pfarrey Ehingen 18 kr.

Der Ort hat eine Capelle zum h. Cyrus, mit einem eigenen Fond. Die Schule ist im Pfarrorte. Bis 1812 war Hausen Filial von Ehingen. In ältern Zeiten war der Ort Eigenthum der von Tann oder Tannheim, die Lehenleute der Gr. von Berg waren, zu deren Herrschaft Ehingen H. gehörte; 1406 verkaufen die Erben der Margar. v. Tann, Güter, Leute und Höfe zu H. um 1000 lb. an das Kl. Urspring. S. Ehingen.