« Kapitel B 15 Beschreibung des Oberamts Ehingen Kapitel B 17 »
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16. Ersingen,
ein evang. Pfarrdorf an der Riß, und nahe an der Donau, in einer weiten Ebene, 21/2 St. unter Ehingen mit 299 Einw., F. A. Albeck; Decanat Biberach. Grundherrschaft:| Stiftspflege in Ulm. Die Zehnten, den großen bezieht die Stiftspflege in Ulm, einen Theil der Gr. von Stauffenberg (ehem. Pfarrey Rißtissen), den kleinen theils die Stiftspflege, theils die Ortspfarrey.

Gefälle beziehen: die Stiftspflege Ulm 1202 fl. 6kr., darunter 243 Sch. Früchte; die Kirchenpflege 57 fl., die Gemeindepflege des Orts 28 fl. 36 kr.

In der Nähe des Orts führt eine Brücke über die Donau. Die Riß treibt eine Mahlmühle im Ort. Pfarr- und Schulhaus wurden 1704 neu gebaut. Die Baulast von der Kirche und dem Pfarrhaus hat aushülflich die Grundherrschaft. Ersingen gehörte vormals dem evang. Sammlungs- oder Fräuleinstift zu Ulm. In ältern Zeiten findet man die Grafen von Landau im Besitze von Ersingen. K. Ruprecht erlaubt Eberhard von Landau 1402 Stock und Galgen zu errichten, und eine Brücke bey dem Dorfe über die Donau zu schlagen, und davon einen Brückenzoll zu erheben. Vor dieser Zeit findet man eine adeliche Familie mit dem Besitze der Vogtey in Ersingen. Cunrad Advokat in Ersingen ist Zeuge in einer Urkunde von 1294, Cuon der Vogt zu Ersingen, Ritter, ist 1384 Lehensherr des Laienzehnten zu Ehingen. Bey der Theilung, welche Eberhard und sein Bruder Conrad von Landau 1405 vornahmen, behielt jeder Bruder den halben Theil von Ersingen. Aber schon 1427 war Ersingen im Besitze der Klosterfrauen in Ulm, und blieb auch darin bis zur Aufhebung des Stifts im J. 1809. Die von Baiern zur Kammer gezogenen Einkünfte wurden unter Würtemberg i. J. 1823 wieder der Stiftspflege in Ulm zurückgegeben. Mit den Ulmer Klosterfrauen nahm bey der Reformation auch das Dorf Ersingen die luth. Lehre an. Im J. 1525, im Bauernkriege, wurde Ersingen hart mitgenommen, eben so im 30jährigen Kriege, 1632, 1634; i. J. 1704 wurde es von den bey Hochstädt geschlagenen, Franzosen und Baiern fast ganz abgebrannt. – Zu Anfang des 12ten Jahrhunderts hatte auch Wiblingen Güter zu E. Wibl. Chronik.