« Kapitel B 11 Beschreibung des Oberamts Ehingen Kapitel B 13 »
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12. Donaurieden,

ein kathol. Pfarrdorf, das seinen Namen von seiner Lage an dem Donauried hat, 3 St. östlich von Ehingen, an der Ulmer Landstraße, mit 240 Einwohnern, F. A. Blaubeuren. Grundherr: Frhr. v. Ulm-Erbach und die Kirchenpflege in Ulm etc., Patronatsherr ist ersterer allein; die Zehnten beziehen ebenderselbe, die Kirchenpflege in Ulm, die Ortspfarrey, die Pfarrey und Caplaney Dischingen, jedes in einem eigenen Bezirke.

Gefälle: der Staat, (aus einem Falllehengut, und dem Fischwasser) 49 fl. 49 kr., der Grundherr 1046 fl. 16 kr.; Kirchenpflege Ulm 257 fl. 24 kr, die Stiftspflege des Orts 8 fl. 58 kr., die Pfarrey 52 fl. 36 kr., Gemeindepflege 20 fl. 44 kr., zus. 1498 fl. 27 kr., davon ungefähr 3/4 in Früchten.

Laudemialgebühren bezieht der Staat aus 2 Äckern, aus dem einen ein Pr. Handschuh, aus dem andern einen welschen Hahnen. Kirche und Pfarrhaus werden von der Stiftspflege und Gemeinde gebaut. Der Frhr. von Ulmische Antheil an D. macht einen Theil des adelichen Freyguts Erbach aus.

Donaurieden liegt am Abhange und zieht sich zum Theil noch in ein Seitenthälchen hinein; auf der Höhe steht die Kirche und das Pfarrhaus, wo man eine schöne und weite Aussicht hat. In der Nähe stand auch ein Schloß, das 1824 abgebrochen wurde. Bey dem Ort führt eine hölzerne Brücke über die Donau. Die Gutsherrn hatten die hohe und niedere Gerichtsbarkeit, und zwar anfänglich getheilt, i. J. 1608 aber wurde die hohe Gerichtsbarkeit dem Inhaber der Herrschaft Erbach von K. Rudolph II. allein zugesprochen und über die niedere Gerichtsbarkeit verglich man sich 1673 dahin, daß die Frhrn. von Ulm 3 Jahre, die Baupflege in Ulm aber das 4te Jahr sie ausüben sollte, was auch bis 1806 so gehalten wurde.

Der Ort war Filial von Erbach, 1753 aber wurde ein Caplan dahin gesetzt, und 1811 endlich die Caplaney zur Pfarrey erhoben. Die weitere Geschichte von D. ist bey| Erbach nachzusehen. Hier wird noch bemerkt, daß derjenige Antheil, welchen die Bau- oder Kirchenpflege in Ulm hat, i. J. 1467 von den von Freyberg an die Familie Nydhart in Ulm verkauft und von dieser mit einem, von Herzog Friedrich von Würtemberg 1598 für 600 fl. verkauften, von dem Kloster Blaubeuren herrührenden, Hofe an die Kirchenpflege gekommen ist.