« Kapitel A 4 Beschreibung des Oberamts Eßlingen Kapitel A 6 »
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V. Nahrungsstand.


1. Hauptnahrungsquellen.

Ackerbau, in den Thalorten aber vorzugsweise Wein-, Obst- und Gartenbau sind die Hauptnahrungsquellen. Der Gewerbsbetrieb ist nur in der Stadt Eßlingen von Bedeutung. Eigenthümlich ist der Victualienhandel von Neuhausen.


2. Vermögen.

Der Geldwerth des Grundeigenthums beträgt im 20fachen Betrag des geschätzten jährlichen Ertrags:

5.365.025 fl. 50 kr.
derjenige der Gebäude 2.787.989   „ 0–   „
derjnige des Viehs [1] 317.204   „ 0–   „
Zusammen      8.470.218 fl. 50 kr.

Davon ist

a. steuerfrei:
Grundeigenthum   334.809 fl. 20 kr.
Gebäude 280.000   „ 0–   „
Zusammen      614.809 fl. 20 kr.
b. steuerbar:
Grundeigenthum 5.030.216 fl. 30 kr.
Gebäude 2.507.989   „ 0–   „
Zusammen      7.538.205 fl. 30 kr.


Das steuerfreie Vermögen verhält sich zu dem steuerpflichtigen wie 1 zu 12, oder das steuerfreie Vermögen beträgt 1/13 des steuerbaren.

An steuerpflichtigem Vermögen kommen auf 1 Einwohner: a. mit Errechnung des Viehs 310 fl., b. ohne dasselbe 2981/2 fl.; auf eine Familie zu a. 1457 fl., zu b. 1402 fl. 30 kr.

| Das bewegliche Vermögen, welches bei der vaterländischen Mobiliar-Versicherungsanstalt versichert ist, beläuft sich von der Stadt auf 1.656.000 fl., vom Lande auf 167.000 fl.

Der Wohlstand des Bezirks kann im Ganzen nur mittelmäßig genannt werden. Der Fleiß und die Sparsamkeit der Bewohner, verbunden mit günstigen Boden- und klimatischen Verhältnissen, wären an sich geeignet, jenen zu heben; allein die Beschränktheit und sehr weit gehende Zerstückelung des Grundbesitzes, und die auf demselben ruhenden, an manchen Orten bedeutenden Lasten stehen einem Emporkommen vielfältig im Wege und lassen selten mehr als das Nothwendige gewinnen, so daß es oft auch nur minder bedeutender Störungen durch Mißwachs, Theurung etc. bedarf, um einen großen Theil der Familien wieder für längere Zeit in ihren Vermögensumständen zurückzuwerfen. Doch ist eigentliche Armuth nirgends vorherrschend. In Vergleichung mit den umliegenden Bezirken dürfte der diesseitige den Oberämtern Göppingen, Kirchheim, Nürtingen und Stuttgart wegen des dort vorherrschenden Ackerbaues im Ganzen nachstehen, dagegen den Oberämtern Canstatt, Schorndorf und Waiblingen gleichkommen und sie theilweise übertreffen. Die meisten unbemittelten Familien haben verhältnißmäßig Köngen, und (neben einzelnen Wohlhabenden) Wendlingen. Das Nähere s. übrigens in der Ortsbeschr.

Die zur Besteuerung von 1843/44 angezeigten Capitalforderungen der Privaten betrugen neben 175.202 fl. verzinslicher Schulden von Corporationskassen 3.740.319 fl., von welchen 348.461 fl. von der Besteuerung befreit bleiben.


3. Wirthschaft.
A. Bodenbau und Landwirthschaft.
a. Gewinnung von Mineralien.
In dieser Hinsicht sind nur die ergiebigen Brüche zu erwähnen, welche ein vorzügliches Material an Bau- und| Werksteinen, so wie zu Straßenpflaster und Beschläge der Landstraßen und Wege liefern. Oben schon, unter II. 7. sind einige der wichtigsten erwähnt und näher beschrieben worden. Fleinssteine (s. oben) zum Straßenpflaster werden in Menge an der Ebershalde und bei St. Bernhard, anderntheils vorzüglich gute und harte, theils auch weichere Sandsteine am Eisberg, in der Schließhalde bei Mettingen, am Ölberg bei Rüdern, auf der Krummenackerhaide und bei Seerach, besonders gute Werksteine bei Wäldenbronn, weißer Sandstein bei Kimmichsweiler, im Litzelbacher Thal und im untern Kerschthal, Buchstein (Liassandstein) in gar vielen Brüchen, bei Rüdern, Krummenacker, Seerach, auf der Schurwaldhöhe, bei Steinbach, Deizisau, Nellingen etc., Liaskalk (schwarzblauer Stein) oberhalb Deizisau gegen Köngen und sonst auf der Filderhöhe, bei Steinbach etc. gebrochen. S. oben.

Der im J. 1837 angestellten, bald aber wieder aufgegebenen Versuche auf Braunkohlen am Eisberge ist ebenfalls oben nähere Erwähnung gethan.

Der Sand und die Geschiebe, welche der Neckar führt, finden ihre fleißige Benützung, jener beim Bauen, diese zum Beschütten der Straßen und Wege. Nicht von Belang ist die Gewinnung von Thon und Lehm für Töpfer- und Ziegelwaaren. – Das Areal sämmtlicher Steinbrüche und Thon- etc. Gruben beträgt 30 Morgen.

b. Pflanzenbau.
1. Verhältnisse des Feldbaues im Allgemeinen.

Die gesammte nutzbare Fläche beträgt nach dem Ergebniß der Landesvermessung mit den Waldungen 40.1673/8 Morgen, ohne diese 29.032 Morgen. Das ungebaute Land verhält sich zu dem gebauten wie 1 zu 20.

Von der ganzen Bodenfläche kommen auf einen Menschen 1,6 Morgen, auf 1 Stück Rindvieh 5,3 Morgen, auf 1 Pferd 38 Morgen.

| Das Verhältniß der Kulturarten, Gärten und Länder als Einheit genommen, ist folgendes:
Gärten und Länder 01,0
Äcker 09,5
Wiesen 04,5
Weinberge 01,0
Waldungen 06,2

oder von 100 Morgen der Bodenfläche kommen auf

Gärten und Länder 04,1
Äcker 39,4
Wiesen 18,7
Weinberge 04,0
Waldungen 25,4

Von den fehlenden 8,4 Prozent kommen auf Weiden und Öden 3,3, auf Flüsse und Seen 2, auf Straßen und Wege 2,4, und der Rest mit 0,7 auf Gebäudeareal, Steinbrüche und Lehmgruben.

Vertheilung und Eigenthum. Das Grund-Eigenthum ist in 81.776 Parzellen getheilt, so daß auf die Parzelle etwas über 1/2 Morgen kommt. In Berücksichtigung der ziemlich bedeutenden Waldfläche, welche aus wenigeren Parzellen besteht, erscheint daher die Vertheilung des bebauten Grundeigenthums in einer Ausdehnung, welche derjenigen vom Oberamt Canstatt gleich kommen oder dieselbe noch übertreffen wird. Auch das im Besitz des Staats und der Corporationen befindliche Eigenthum ist gegenüber demjenigen der Privaten bedeutend. Es besitzen: der Staat 4.4655/8 M., der Adel 2.0661/8 M., die Corporationen 11.1424/8 M., zusammen (einschl. der Hofdomänenkammer) 17.6742/8 M., und die Privaten 26.148 M.

Anbau. Der beschränkte Grundbesitz fordert, und Boden und Klima begünstigen eine so fleißige, den möglichst hohen Ertrag bezweckende Kultur, daß der Oberamtsbezirk Eßlingen in dieser Hinsicht vor allen übrigen Bezirken des Landes sich auszeichnet, und etwa nur von Canstatt, Waiblingen und dem Stadtbezirk Stuttgart erreicht wird. Dies gilt vorzugsweise von den Thalorten, und am meisten von| Eßlingen mit seinen Filialweilern und Ober-Eßlingen. [2] Auch Orte, die früher zurückstanden, wie z. B. Pfauhausen, haben sich durch zweckmäßige Anregungen von Seiten der Behörden und den aufmunternden Vorgang Einzelner in vortheilhafter Benützung des Bodens gehoben, und den besseren angereiht. Öde Stellen und ungebaute Allmandplätze wird man im ganzen Umfang des Oberamtes vergeblich suchen. Die Stallfütterung ist längst vollständig eingeführt. Von besonders wohlthätiger Einwirkung ist ein seit einigen Jahren bestehender landwirthschaftlicher Bezirks-Verein, welcher lebhafte Theilnahme findet, und sowohl durch Belehrung und Beispiel, als auch durch Preise, wozu theils der Staat, theils die Amtskörperschaft die Mittel bieten, das Fortschreiten zum Bessern fördert. Diese Preise werden an den periodisch wiederkehrenden landwirthschaftlichen Bezirksfesten ausgetheilt, und bezwecken die Hebung der Viehzucht, die zweckmäßigere Einrichtung der Dungstätten, und die Belohnung fleißiger und treuer Dienstboten solcher Einwohner des Bezirks, deren Hauptgewerbe im Betrieb der Landwirthschaft besteht. [3] – Daß die Düngungsmittel in dieser Gegend sorgfältig, wie nicht leicht anderswo, zu Rathe gehalten werden, liegt in der Natur der Sache. Außer dem natürlichen Dünger wird Jauche fast allgemein, Mergel (in Weinbergen), sehr häufig auch Gyps, von Einzelnen Compost, Ölkuchen- und Knochenmehl, Potasche etc. angewendet. Geflügeldünger, auch Guano (dessen Anwendung im Großen aber vor der Hand noch zu hoch kommt) dient besonders dem Eßlinger Gartenbau. Die| Prämien für verbesserte Anlage der Dungstätten und Jauchengruben tragen sichtlich gute Früchte. Seit 1839–44 wurden an 107 Bewerber 440 fl. vertheilt. Diese zweckmäßigeren Einrichtungen sind in einigen Orten, z. B. in Zell, durchaus, weniger allgemein bis jetzt in den Filderorten getroffen. – Nicht zu verkennen ist der Einfluß musterhafter Gutsbewirthschaftungen, wie der Hohenheim’schen, der Freiherrl. von Palm’schen auf Steinbach und Hohenkreuz, der Weishaarschen in Köngen und einzelner Privaten.

Werth und Ertrag. Die Durchschnittspreise betragen: von 1 M. Weinberg 440–820 fl., von 1 M. Acker 230–580 fl., von 1 M. Wiese 255–740 fl. Zu diesen ziemlich hohen Durchschnitten tragen hauptsächlich die namhaften Güterpreise auf der Stadtmarkung Eßlingen bei. (S. Ortsbeschr.)

Der Reinertrag und der im zwanzigfachen Betrage desselben angenommene Kapitalwerth sämmtlicher Theile der Bodenfläche berechnet sich folgendermaaßen:

Reinertrag per Morgen. Kapitalwerth.
Gras- und Baumgärten   11 fl. 55 kr.   (238 fl. 20 kr.
Küchengärten und Länder 13  „ 34  „ (271  „ 20  „
Wiesen 07  „ 45  „ (155  „ 0–  „
 einschl. des Zehenten 08  „ 37  „ (172  „ 20 „
Äcker 06  " 44  " (134  „ 40  „
 einschl. des Zehenten 07  „ 51  „ (157  „ 0–  „
Weinberge, desgl. 11  „ 35  „ (231  „ 40  „
Waldungen 01  „ 26  „ (028  „ 40  „

Werden Gärten, Äcker, Weinberge, Wiesen und Waldungen zusammengerechnet, so beläuft sich der Reinertrag eines Morgen Landes im Durchschnitt (ohne den Zehenten) auf 5 fl. 50 kr. und der Kapitalwerth mit Zehenten und Gülten auf 131 fl. 15 kr. Der Reinertrag im Ganzen berechnet sich auf 268.251 fl. 17 kr., und nach Abzug des Zehenten und steuerfreien Bodens zu 222.278 fl. 47 kr.


2. Einzelne Kulturen.
a. Ackerbau. Der Bezirk enthält 17.2541/8 M. Ackerfeld, davon gehören dem Staat 10347/8 M., dem Adel| 3265/8 M., den Korporationen 11391/8 M. Die Dreifelder-Wirthschaft ist die gewöhnliche; nur die Äcker der Eßlinger Markung, theilweise die von Ober-Eßlingen, Zell und zu einem kleinen Theil die von Aichschieß und Nellingen werden willkürlich gebaut. Der Bracheinbau ist jetzt überall (mit unbedeutenden Ausnahmen in Neuhausen und Wendlingen) vollständig, und zwar mit Kartoffeln, Futterkräutern, Mais, Filderkraut, Flachs, Hanf etc. – Verbesserte Agricultur-Werkzeuge verschaffen sich nach und nach Eingang. Der Brabanterpflug ist fast allgemein geworden in Eßlingen, Denkendorf, Pfauhausen, Steinbach (wo er zuerst allgemein eingeführt wurde, s. Ortsbeschr.), Wendlingen, und wenigstens verbreitet in Aichschieß, Deizisau, Köngen, Plochingen; der Suppinger hat besonders in Neuhausen viele Freunde gewonnen. Doch hat auch der alte Pflug noch manche Anhänger, namentlich in Berkheim, Köngen, Nellingen, Zell, wo die Einwohner glauben, daß er für kleine und sehr abhängige Grundstücke angemessener sey. Die Bespannung geschieht seltener mit Pferden (wie in Eßlingen und Wendlingen) und Kühen, als mit Ochsen, deren überall zwei genügen. Das Doppeljoch schafft der Bauer besonders in bergigen Gegenden ungern ab. In den Weinorten wird vieles Ackerland gar nicht gepflügt, sondern gehackt oder geschort.
Von Fruchtgattungen werden gebaut: im Winterfeld Dinkel (besonders auf den Fildern von vorzüglicher Qualität), und etwas Roggen; im Sommerfeld Gerste, etwas weniger Haber, selten und nur in den Thalorten Einkorn, Emer und Waizen. Das wenige Getraide, was zum auswärtigen Verkauf gebaut wird, kommt auf die Schrannen in Eßlingen und Kirchheim. Die häufigsten Hülsenfrüchte sind Mais (in Menge in der Brach und in Gärten besonders der Thalorte) und Ackerbohnen. Im Bau von Erbsen und Linsen steht Wendlingen voran. Als Futterkräuter werden hauptsächlich Klee (fast ausschließlich nur dreiblätteriger und ewiger) und Wicken gepflanzt. Von| Wurzelgewächsen findet man am häufigsten Burgunder- und weiße Rüben. Kartoffeln liefern überall einen guten und reichlichen Ertrag (120–200 Sri. p. M.). Pfauhausen und Steinbach bauen Cichorien auf den Verkauf. Das Erzeugniß an Filderkraut ist namentlich in Neuhausen und Nellingen von Belang. Der Flachs ist ein wichtiger Artikel für die Filderorte, auch für Aichschieß, wo er in besonderer Feinheit gewonnen wird; der Verkauf geht theils in die Nachbarschaft, theils auch nach Bayern (Dinkelsbühl). Hanf wird mehr nur für den eigenen Bedarf, am meisten in Denkendorf, Wendlingen etc. gebaut. Ölpflanzen findet man wenig; Reps meist nur auf den Schloßgütern und in Denkendorf, Pfauhausen, Steinbach; Mohn etwas in den Thalorten. Hopfengärten sind in Eßlingen und Pfauhausen.

b. Der Gartenbau ist in Eßlingen und seinen Parzellen von großer Erheblichkeit (s. d. Ortsbeschr.). In den Thalorten werden sowohl die gewöhnlichen, als auch feinere Gemüsarten, Spargeln, Bohnen, Gurken fleißig (und häufig in den Weinbergen) gebaut. Übrigens finden sich außerhalb der Stadt und außer den mit den oben genannten Schloßgütern verbundenen Gärten keine bemerkenswerthen Anlagen dieser Art. Das Areal der Gärten und Länder des Oberamtsbezirks beträgt 1.8081/8 M., von welchen 10533/8 M. auf Gras- und Obstgärten kommen.

c. Wiesenbau. Die gesammte Wiesenfläche beträgt 8.1962/8 M., davon sind im Besitz des Staats 4192/8 M., des Adels 266 M., der Korporationen 9376/8 M. Sämmtliche Wiesen (mit einer unbedeutenden Ausnahme in Ober-Eßlingen) sind zweimädig; über 1/3 besteht aus Obstbaumwiesen, wovon die Hälfte auf die Stadtmarkung kommt. Sie verhalten sich mit Einschluß der Grasgärten zu dem Ackerfeld wie 100 : 186. An einigen Orten ist die Beschränktheit der Wiesenfläche sehr fühlbar, wie namentlich in Eßlingen selbst, auch in Köngen, Wendlingen etc. Ein entgegengesetztes, eigenthümliches Verhältniß findet in| Aichschieß statt (s. Ortsbeschr.). Im Ganzen ist der Ertrag von guter, zum Theil sehr guter Qualität; die Ergiebigkeit steht auf gut mittlerer Höhe. Wenige Orte, wie Denkendorf, das überhaupt vorzüglichen Wieswachs hat, und Pfauhausen, erzeugen über den eigenen Bedarf. Die vorherrschenden Grasarten und Pflanzen s. oben. Die Wiesen des Neckarthals werden nicht gewässert, zum größern Theile aber die in den Seitenthälern, namentlich in Denkendorf und Wendlingen, zu kleineren Theilen in Berkheim, Köngen, Nellingen und Neuhausen.

d. Weinbau. Das Areal der im Bau befindlichen Weinberge betrug 1829: 17011/8 M., die sämmtlich Privaten zugehören. Weinorte sind Eßlingen mit seinen Parzellen, Altbach, Ober-Eßlingen, Plochingen und Zell. Die Weinberge sind an den südlichen und südwestlichen Halden des Neckarthals angelegt und an den steileren Gehängen mit Mauern versehen. Die Bauart ist die in Alt-Württemberg gewöhnliche. Die Verhältnisse des Weinbaus in Eßlingen, welches den Vorzug vor den übrigen Weinorten des Bezirks behauptet, und weit über die Hälfte sämmtlicher Weinberge des Oberamts besitzt, siehe unten in der Ortsbeschreibung. Die gewöhnlichsten Rebsorten sind Silvaner, Elbing, Gutedel, Trollinger, Affenthaler; die fatalen Weißungar oder Putzscheeren spucken aber noch in vielen Weinbergen. Man rechnet in Plochingen 3000, in Altbach, Zell und Ober-Eßlingen 32–3400 Stöcke auf den Morgen. Das Beziehen ist, außer Eßlingen, allgemein. Im Ganzen ist der Ertrag (einzelne vorzügliche Lagen abgerechnet) von mittelguter Qualität, und beträgt in mittleren Jahren 4, in besonders guten (vom Jungfeld) 6–8 Eimer. Ein Erlös über 30 fl. per Eimer ist schon sehr selten. Der Absatz geht in das Filsthal, nach Kirchheim und auf die Alp, wo besonders die etwas leichten und bald trinkbaren Weine von Plochingen beliebt sind. Eine Nebennutzung gewähren die Weinberge, indem man Baumsetzlinge, Bohnen, Mais, in den ausgereuteten Gräben auch Klee pflanzt.

| e. Obstzucht. Das OA. Eßlingen gehört zu den ausgezeichnetsten Obstgeländen in Württemberg nicht nur, sondern in ganz Deutschland, was vorzugsweise von der Stadtmarkung gilt, weswegen hierüber und von dem eigenthümlichen Obstbaumhandel Eßlingens unten in der Ortsbeschr. besonders gehandelt wird. Allein auch unter den Amtsorten ist, etwa mit Ausnahme von Wendlingen, keiner, der nicht mit mehr oder minderem Fleiß und Glück, und, soviel andere Culturarten es gestatten, in möglichster Ausdehnung die Obstzucht betriebe. In neuerer Zeit ist hierin sehr viel geschehen, indem die Allmanden, die Straßen und Wege fast durchgängig mit Obstbäumen besetzt wurden, und fortwährend ist diese Cultur im Zunehmen. Am beliebtesten sind die für den Obstmost geeigneten Sorten, der Luiken-, Rosen-, und Fleinerapfel, und von Birnen die Palmisch- und Knausbirne. Denn das Gewinnen des Obstmostes, weniger der Verkauf des grünen und gedörrten Obstes, welches in der Regel nur dem eigenen Verbrauche dient, ist die Hauptabsicht bei der Cultur des Kernobstes.

Kirschen aber und Zwetschen werden namentlich von den Eßlinger Bergen in ansehnlicher Menge nach außen bis nach Bayern verkauft. Das Brennen zu Branntwein wird immer seltener. Feines Tafelobst, Aprikosen, Pfirsiche etc. liefern in besonderer Güte die Gärten von Eßlingen und Ober-Eßlingen. In guten Jahren kann der Obstertrag der Hälfte des Weinertrags zum wenigsten gleich kommen. Ein Morgen guten Baumgartens ist selbst in minder bevorzugten Orten, wie z. B. Deizisau, unter 1200 fl. nicht zu kaufen. In den Weinorten haben die Obstzüchter meist selbst ihre kleinen Baumschulen, aus welchen sie die jungen Stämme vortheilhaft verkaufen (s. unten Eßlingen); auf den Fildern werden die jungen Bäume bisweilen auch von Hohenheim bezogen.

f) Waldbau. Das Oberamt Eßlingen enthält in den Forstbezirken Kirchheim, Leonberg und Schorndorf, und zwar in den Revieren Engelberg, Hohenheim, Ober-Ensingen,| Plochingen und Schlierbach, 10.6617/8 Morgen Wald und 4734/8 Morgen Parks. Von dieser Waldfläche, welche 10.9986/8 M. Laub- und 1365/8 M. Nadelholz begreift, gehören dem Staat 2.8143/8 M., der Hofdomänenkammer, einschließlich 4734/8 M. Parks, und dem Adel 1.2335/8 M, den Gemeinden 5.2191/8 M., den Stiftungen 8585/8 M. und den Privaten 1.0095/8 M. Das Verhältniß der Waldfläche zu der übrigen Bodenfläche steht etwa wie 11 zu 32, und auf einen Einwohner des Oberamts kommen ungefähr 11/26 M. Wald.

Die Waldungen liegen theils an und auf den bald mehr bald minder steilen Abdachungen, welche gegen das rechte Ufer der Fils und den Neckar gerichtet sind, theils auf den Ebenen gegen die Thaleinschnitte des Kersch- und Aichbaches und dem Schurwald und enthalten namentlich in den Revieren Plochingen und Ober-Ensingen theilweise nicht unbedeutende zusammenhängende Flächen, welche öfters durch tiefe Klingen durchschnitten werden. Die größte dieser zusammenhängenden Waldflächen bildet der sogenannte Schurwald, welcher nicht nur die Staats- und sämmtliche nicht herrschaftliche Waldungen des Reviers Plochingen im Oberamt Eßlingen, sondern auch einen bedeutenden Theil der Waldungen der Reviere Baiereck und Engelberg im Oberamt Schorndorf umfaßt und mehrere tausend Morgen groß ist. Die kleinste, welche eigentlich nur ein Feldholz genannt werden kann, begreift 225 M.

Die meist gemischt vorherrschenden Holzarten sind: die Buche zu 3/10 der ganzen Bestockung, die Eiche zu 2/10, die Aspe zu 2/10, die Birke und Erle zu 1/10. Hie und da zeigt sich auch die Esche, Ulme und Ahorn, und in dem Eßlinger Stadtwald Birkengehren die Besenpfrieme, wie denn überhaupt die meisten in Deutschland wildwachsenden Laubhölzer getroffen werden. Das Nadelholz findet sich nur durch künstliche Hülfe erzogen in einzelnen Parzellen und theilweise in schlecht bestockten Laubwaldungen eingesprengt vor. Doch besitzt die Stadtgemeinde Eßlingen in der Nähe von| Wäldenbronn 40 M. 20–30jährige vollkommen geschlossene Forchen- und gegen 80 M. 2–6jährige Fichtenbestände, welche guten Fortgang versprechen. Erstere sind von dem vor einigen Jahren verstorbenen Förster Bürklen auf dem Eßlinger Jägerhaus, letztere von diesem und seinem Sohn, dem nunmehrigen Stadtförster in Eßlingen angesät worden.

Der theils aus der Lias-, theils aus der Keuperformation hervorgegangene Boden ist im Allgemeinen dem Holzwuchs günstig. Das Klima kann durchaus mild genannt werden, da, wenn auch gegen den Kranz der Berge hin der Weinbau weniger ergiebig ist, doch noch in allen Lagen ein sehr einträglicher Obstbau getrieben wird.

Bei der ohnehin zu der starken Bevölkerung des Oberamts nicht im Verhältniß stehenden Waldfläche ist ein zum Feldbau tauglicher entbehrlicher Waldboden um so weniger vorhanden, als Ausrodungen namentlich in dem Revier Plochingen gerne nachgesucht werden, und jede Gelegenheit zur Vergrößerung des für den Feldbau bestimmten Bodens, wenn auch zum Nachtheil der Holzzucht, benützt wird. Aus diesem Grunde sind neue Waldanlagen selten.

Ein beträchtlicher Insektenschaden ist in dieser Gegend, so weit man sich zu erinnern weiß, nicht vorgekommen, wie denn überhaupt die Waldungen im Oberamt von nachtheiligen Naturereignissen selten betroffen worden; nur haben hie und da die Maikäfer in einzelnen Jahrgängen dem Wachsthum der Eichen, namentlich an den Vorsäumen, geschadet. Der Zustand der Waldungen ist im Allgemeinen gut und wird sich bei dem regen Eifer des größeren Theils der Gemeinden und sehr vieler Privatwaldbesitzer zur Emporbringung und Veredlung ihrer Waldungen immer besser gestalten, da auch die gegenwärtigen hohen Holzpreise die rationelle Bewirthschaftung der Waldungen genügend lohnen.

Seit neuester Zeit ist bei den Staatswaldungen mit Ausnahme einiger Eichenschälwaldungen der Hochwaldbetrieb vollständig eingeführt worden, um die möglich größte Holzmasse zu erziehen. In den Gemeinde- und Stiftungswaldungen,| welche beinahe durchgängig aus reinem Laubholz bestehen, ist die Mittelwaldwirthschaft allgemein; dagegen findet in den Privatwaldungen, welche gleichfalls Laubholz enthalten und meistens in sehr kleine Parzellen vertheilt sind, die eine geregelte Bewirthschaftung nicht zulassen, ein Fehmelbetrieb Statt, der den wirthschaftlichen Verhältnissen der Besitzer am meisten entspricht.

Es ergeben sich demnach bei dem Gesammtwaldareal folgende Betriebsklassen: Buchenhochwaldungen 0,26 M. der Gesammtfläche, Nadelholzwaldungen 0,01, Mittelwaldungen 0,61, Eichenschälwaldungen 0,01, Fehmelwaldungen 0,11. Die Umtriebszeit bei den verschiedenen Betriebsarten ist:

bei den Hochwaldungen 60 – 80 Jahre,
 „  „ Mittelwaldungen 30 – 40      „
 ausnahmsweise auch 15 – 25      „      und
 „  „ Eichenschälwaldungen 12 – 15      „

Die Verjüngung der Hochwaldbestände, bei welcher vorzüglich auf die Buche abgehoben wird, geschieht durch Führung regelmäßiger Samen- und Abtriebsschläge und wird in den Mittelwaldungen ein verhältnißmäßiger Oberholzbestand übergehalten, in welchem meistens nach erzielter Bodenbestockung noch nachgehauen wird. Bei den Schlagstellungen der Mittelwaldungen sucht man übrigens die bis jetzt noch selten bestehende regelmäßige Abstufung der Oberholzklassen allmählig herzustellen. Die Durchforstungen werden gewöhnlich sobald begonnen, als die Kosten der Ausführung durch den Erlös aus dem erzeugten Holz gedeckt werden, welcher Grundsatz auch bei den Durchforstungen in den Mittelwaldungen zur Begünstigung der edleren, langsamer wachsenden Holzarten in Anwendung kommt.

Bei dem meistens guten Zustand der Waldungen sind keine Ödungen von Bedeutung vorhanden, und beschränken sich die Kulturen größtentheils auf die Nachbesserung und Veredlung schlechtbestockter Laubholzbestände, wobei im Allgemeinen der Pflanzung vor der Saat der Vorzug gegeben wird. Von der Hauptnutzung ist etwa 1/10 als Bauholz,| 1/10 als Nutzholz und 8/10 als Brennholz anzunehmen. Der Durchschnittsertrag beläuft sich bei den Hochwaldungen einschließlich des Reisigs per Morgen auf 40–50 Klafter, und bei den Mittelwaldungen per Morgen auf 5–10 Kl. Ausnahmsweise wird der Stadt-Eßlingensche Wald Gunzen bemerkt, welcher als Mittelwald bewirthschaftet per Morgen 20 Klafter und 1.000 Wellen abgeworfen hat. Der jährliche Durchschnittsertrag der Staatswaldungen in dem Oberamtsbezirk beträgt auf 1 Morgen gegenwärtig nur 0,48 Kl., da seit neuester Zeit in diesen Waldungen durchgängig die bisherige Mittelwaldwirthschaft verlassen und auf den Hochwaldbetrieb übergegangen worden ist, somit das normale Holzkapital erst erzogen werden muß. Im Ganzen werfen die Staatswaldungen jährlich im Revier Ober-Ensingen 702 Kl. mit einem Erlös von 16.272 fl., und im Revier Plochingen 250 Kl. mit einem Erlös von 7.000 fl. ab, wobei jedoch bemerkt werden muß, daß etwa 1/3 dieser Staatswaldungen in den Oberämtern Nürtingen und Schorndorf liegt, der Holz- und Geldertrag derselben aber nach Oberämtern ohne große Weitläuftigkeiten nicht ausgeschieden werden kann.
Der jährliche Gesammtertrag sämmtlicher Waldungen im Oberamtsbezirk beträgt nach der Fällungsnachweisung von 1843: 2.560 Kl. und 170.375 Wellen. An Nebennutzungen kommen vorzüglich in Betracht: die Eichenrinde, auf deren Gewinnung in neuerer Zeit sowohl in den Staatswaldungen als auch in den Korporationswaldungen vorzüglich Bedacht genommen wird, indem nicht nur alle stärkere Eichen, deren Fällung zur Schälzeit nicht allzuschädlich für den umgebenden Nachwuchs ist, geschält, sondern auch 121 Morgen Staatswaldungen des Reviers Ober-Ensingen im Oberamtsbezirk künftig ausschließlich als Schälwaldungen bewirthschaftet werden. Sodann die Streu und Gräserei. Von diesen beiden Nutzungen lastet namentlich die erstere schwer auf den Waldungen und es darf angenommen werden, daß wenigstens die haubaren Bestände der Korporationswaldungen,| sowie alle Privatwaldungen jedes Jahr rein ausgerecht werden, da bei der großen Bevölkerung, dem starken Weinbau und dem zahlreichen Viehstand der meisten Amtsorte das Futter- und Streuerzeugniß der landwirthschaftlichen Grundstücke zur Befriedigung der Bedürfnisse bei weitem nicht hinreicht. Aus diesem Grund werden auch die Staatswaldungen mit Laubstreuabgaben sehr in Anspruch genommen. Was sodann den Ertrag an Äckerich, das dem Waldeigenthümer zusteht, anbelangt, so geräth nach den bisherigen Erfahrungen nur alle 8–10 Jahre eine vollständige Mast, welche in den Staatswaldungen gegen Naturallieferung verliehen, seither zur Aufforstung und Veredlung der Bestände wieder verwendet worden ist. In den nicht herrschaftlichen Waldungen wird der Mastertrag theils zu eigenen Kulturen, theils zur Fütterung der Schweine, theils zu Gewinnung von Öl verbraucht, auch in reichen Mastjahren mit den Bucheln und Eicheln Handel getrieben. Die Waldwaide wird, da durchgehends die Stallfütterung eingeführt ist, nur höchst selten noch benutzt, und das Bedürfniß an Besenreis so viel als möglich aus den Jahresschlägen befriedigt.

In Betreff der übrigen Nebennutzungen, als: Harz, Theer, Potasche, Kienruß, Haselnüsse, wildes Obst, Sauerklee etc., wird bemerkt, daß diese entweder gar nicht oder sehr unbedeutend vorkommen, daher einer besondern Erwähnung nicht verdienen. Hie und da werden übrigens in den jungen Schlägen der Staatswaldungen durch arme Leute, namentlich von Baltmannsweiler, Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren und Wachholderbeeren gepflückt und nach Eßlingen und Stuttgart zu Markt gebracht. Auch werden öfters in den Waldungen Kräuter und Wurzeln für die Apotheken gesammelt.

Der Geldertrag sämmtlicher Nebennutzungen aus Staatswaldungen berechnet sich: in dem Revier Ober-Ensingen auf 680 fl. und in dem Revier Plochingen auf 7 fl. Der unbedeutende Ertrag bei letzterem Revier rührt vorzüglich| daher, daß auf den Waldungen bedeutende Laubgerechtsame ruhen.

Die Fortschaffung des Holzes geschieht durchgängig auf der Achse, da sich eigentliche Rutschen und Schwellen in dem Oberamtsbezirk nicht vorfinden. Das Verhältniß zwischen Holzerzeugniß und Verbrauch dürfte in dieser bevölkerten Gegend wie 5 zu 8 stehen, und viele Oberamtsinsassen sind genöthigt, ihren Holzbedarf von der Alp, aus dem Schönbuch und dem Schur- und Welzheimer Wald zu erkaufen. Das Holz aus den Staatswaldungen wird gewöhnlich im Aufstreich verwerthet, da die Abgabe im Revierpreis an Unbemittelte sehr beschränkt ist, und die Anlegung von sogenannten Armenholzmagazinen bei den Gemeinden in dieser Gegend wenig oder gar keinen Anklang findet. Auch bei dem Holzerzeugniß aus den Korporationswaldungen tritt zum größern Theil der Aufstreich ein, soweit solches die Gemeinden und Stiftungen nicht zum eigenen Gebrauch nöthig haben. In das Ausland findet eine Holzausfuhr nicht Statt.

Die holzverzehrenden Gewerbe bestehen namentlich in Bierbrauereien, Fabriken, Ziegelöfen, Schmied- und Nagelschmiedessen, bei welch letzteren zum größern Theil der Holzbedarf durch Steinkohlen etc., welche gewöhnlich auf der Achse von Canstatt aus bezogen werden, ersetzt wird. Wie bedeutend der Holzverbrauch für die Gewerbe im Oberamt ist, ergibt sich daraus, daß für diese blos in der Stadt Eßlingen gegen 1.000 Klafter jährlich erforderlich sind.

Die gegenwärtigen Holzpreise belaufen sich nach den Resultaten der Holzversteigerungen im Jahr 1843:

beim Stammholz:
Eichen per Cubikschuh auf 14–18 kr.
Buchen 0 
10–16
Birken 0 
07–14
beim Brennholz:
Scheiter per Klafter. Prügel per Klafter. Wellen per 100 Stück.
Eichen 13–14 fl. 09–10 fl. 08–11 fl.
Buchen 18–190 00–160 11–170
Birken 15–180 13–140 09–150
Linden etc. 12–140 12–130 08–130
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beim Stockholz:
von harten Holzarten per Klafter 5–6 fl.
vn weichen
0  0–30

Die früheren Holzpreise betrugen im Jahr 1800:

beim Stammholz:
Eichen per Cubikschuh   8–9 kr.
Buchen 0  8
Birken 0  51/2
beim Brennholz:
Scheiter per Klafter. Prügel per Klafter. Wellen per 100 Stück.
Eichen    05 fl. 30 kr.     04 fl. 30 kr.     03 fl. 30 kr.  
Buchen 100 300 060 300 050 300
Birken 060 00 050 00 030 300

und im Jahr 1750:

für das Klafter Buchen-Holz gen Sorten 5 fl.
Eichen 30
Aspenes 30
Erlenes 40
Birkenes 40
100 buchene Wellen 30
100 Wellen von allen übrigen Sorten 20

Das Leseholzsammeln in den Waldungen, namentlich in den Staatswaldungen, gewährt der ärmern Klasse der Oberamtsinsassen eine große Unterstützung, da ohne diese Vergünstigung manche bedürftige Familie bei den gegenwärtigen hohen Holzpreisen ihren Holzbedarf für den Winter nicht anzuschaffen vermöchte. Auch das Stock- und Stumpenholz wird fleißig benutzt.

Die Berechtigungen, welche auf den Staatswaldungen lasten, sind folgende – und zwar haben unentgeldlich anzusprechen: die Gemeinde Denkendorf den Bedarf zu Brücken und Stegen, sowie an Ernteweiden, das Abfallholz in den Schlägen, nämlich Späne, Spachen etc., Dürrholzsammeln, das Waldgras, die Waldstreue und die Waldwaide in den ehemaligen Klosterwaldungen; die Klostermühle daselbst das jährlich erforderliche Geschirrholz mit 44 C.′ Hagenbuchen, 75 C.′ Rothbuchen und 44 C.′ Birkenholz; die Gemeinde Köngen in den vormaligen Kammerschreibereiwaldungen das unentgeldliche Waidrecht; die Erblehenmühle daselbst als| Mühlbauholz 1 Eiche mit 86 C.′ und 1 Buche mit 98 C.′, wie auch 1 Klafter eichene Prügel, 1 Kl. buchene Prügel, 25 eichene und 25 buchene Wellen; die Gemeinde Neuhausen die benöthigten Birken zu dem Fronleichnamsfeste; die Gemeinde Berkheim den Bedarf an Ernteweiden; die Gemeinde Nellingen 3 Kl. buchene Scheiter und 3 Kl. buchene Prügel, sowie 300 buchene Wellen, und die Gemeinde Pfauhausen das Laubrecht in den auf ihrer Markung liegenden Staatswaldungen. Gegen Bezahlung von 12 kr. Stammmiethe per Klafter: die Klostermühle zu Denkendorf die nach Bedarf nöthigen Baueichen gegen Bezahlung von 61/2 kr. per Stamm, und 12 kr. per Klafter; die Einwohner von Denkendorf den jährlichen Bedarf an Schwelleichen. Außerdem ist diese Gemeinde zu dem Recht befugt, alle in den vormaligen Klosterwaldungen erzeugten Stumpen in dem bestimmten Preis von 4 fl. 20 kr. für das Klafter Eichen- und von 4 fl. 53 kr. für das Klafter Buchenholz zu verlangen. Ferner haben die Gemeinden Plochingen, Zell, Altbach und Ober-Eßlingen das Waid- und Laubrecht in den Staatswaldungen Gaierleshau, Junggehölz und Katzenlau. Auch hat die Gemeinde Berkheim das Recht, in den 4911/8 M. großen Waldungen des Spitals Eßlingen bei Sirnau das dürre Holz unentgeldlich zu sammeln und zu hauen, und die Waldstreu und das Waldgras zu nutzen.
Obwohl der größere Theil der namentlich im Revier Ober-Ensingen in bedeutender Zahl vorfallenden Eingriffe in das Waldeigenthum blos Entwendungen von dürrem Holz betrifft, so kommen doch auch häufig gröbere Exzesse, nicht selten mit Widersetzlichkeit verbunden, vor, und es muß der Forstschutz, um die Zunahme des Holzfrevlens zu verhindern, fortwährend strenge gehandhabt werden. Besonders in den Orten Neuhausen, Denkendorf, Köngen und Wolfschlugen wohnen habituirte Frevler, welche erst in neuester Zeit vom Holzstehlen ablassen, nachdem ein großer Theil derselben den betreffenden Gerichten zur Bestrafung übergeben worden ist. Außer den Holzentwendungen fallen häufig| auch Streufrevel vor, welche aus Noth in den verhängten Distrikten verübt werden.

Als Brennholzsurrogat wird hauptsächlich der Torf von den Torfstichen zu Schopfloch, OA. Kirchheim, und Sindelfingen, OA. Böblingen, benutzt. Nächst dem Torf dient das dürre Holz von Obstbäumen und von Weinbergen und nicht selten die Maisstengel und das Kartoffel- und Bohnenkraut zur Feuerung. Im Ganzen mögen diese Feuerungssurrogate den zwanzigsten Theil des hiezu erforderlichen Brennholzes ersetzen.

g) Weidewirthschaft. Eine solche findet eigentlich im ganzen Bezirk nicht mehr Statt, da die Rindviehweide, und für die Schafe die Vorsommerweide, aufgehoben, die Weidplätze fast durchgängig angebaut und theils verpachtet, theils vertheilt worden sind, auch der Bracheinbau überall vollständig ist. Rindvieh und Pferde werden theilweise noch in Denkendorf und Nellingen zur Herbstzeit auf die Wiesen getrieben. Gemeinde-Schäfereien sind in einigen Orten gar nicht vorhanden oder aufgehoben worden, wie in Eßlingen, Ober-Eßlingen, Aichschieß, Altbach, Berkheim, Zell. Von den noch bestehenden sind die bedeutendsten die von Neuhausen mit 2300 fl. und von Köngen mit 1700 fl. Pachtertrag. In dem Kataster lauft das Weideareal mit einem Reinertrag von 3609 fl. 27 kr. und der übrige Ertrag der Schafweide zu 4148 St. mit 1178 fl. 12 kr. Nach der Aufnahme auf den 1. Januar 1844 betrug die Zahl der Schafe im Bezirk 5894 St.


c. Viehzucht.
Pferdezucht. Die Pferdehaltung des Bezirks gehört zwar der Stückezahl nach (s. Tab. III.) zu den schwächern, doch nicht zu den unbedeutendsten des Königreichs, indem 38 Morgen Landes und 5,3 Menschen auf ein Pferd kommen. Allein, da von obiger Zahl die Militärpferde der Garnison Eßlingen mit 399 und 70 von der königl.| Hofdomäne Weil, als nicht eigentlich dem Bezirke angehörig abzuziehen sind, so ergibt sich schon hieraus und aus der verhältnißmäßig kleinen Zahl von Fohlen, daß von eigentlicher Pferdezucht hier nicht die Rede seyn kann, um so weniger, als für Fohlenweiden in dieser Gegend kein Raum ist. Es gibt nur einige wenige Züchter, namentlich in Köngen, Neuhausen und Wendlingen, welche die Beschälplatte in Kirchheim, mehr noch aber die auf der königl. Hofdomäne Weil dargebotene Gelegenheit benutzen. Meistens werden die jungen Thiere schon mit 2 bis 21/2 Jahren zum Dienst verwendet. Die vorhandenen Pferde dienen übrigens weniger zu Feldarbeiten als zum Fuhrwesen auf den frequenten Landstraßen.
Rindviehzucht. Der Rindviehstand ist im Verhältniß zur Bodenfläche von ansehnlichem Belang. Es fanden sich bei der Aufnahme vom 1. Januar 1844: 8284 Stück, darunter 1536 Ochsen, 4774 Kühe, 1974 St. Schmalvieh. Die Abnahme in Folge des Futtermangels im Jahre 1842 war auch hier fühlbar, doch wurde der Ausfall bald wieder, und zwar größern Theils durch bessere Thiere ersetzt. Es wurde immer nur das geringere Vieh und weniger Schmalvieh als älteres weggegeben; vieles, namentlich aus Eßlingen, Denkendorf und Deizisau, kam nach Frankreich und der Schweiz, das meiste aber wurde in den Orten selbst geschlachtet. Die Preise fielen vom Frühjahr bis Spätjahr 1842: von einem Paar Zugochsen von 125 fl. auf 85 fl., von 1 Kuh von 50 auf 30 fl., von 1 Kalb von 9 auf 8 fl. Den 1. Januar 1840 waren vorhanden 1280 Ochsen, 4704 Kühe, 1860 St. Schmalvieh; den 1. Januar 1843 (ungeachtet inzwischen Aichschieß mit 249 Stücken hinzugetreten war) nur: 1263 Ochsen, 4333 Kühe, 1655 St. Schmalvieh. – Im Ganzen ist die Veredlung des Viehstands seit einer Reihe von Jahren sehr merklich vorgeschritten. Von wohlthätigem Einfluß sind in dieser Hinsicht die königl. Meierei in Weil, und die größeren Ökonomiegüter in Köngen, Steinbach, Sirnau etc. Zwar| kaufen die kleineren Viehhalter ihr Vieh auf den nächsten Märkten und von israelitischen Händlern, und führen in der Regel nichts Ausgezeichnetes. Die Vermöglichen aber, namentlich in Plochingen, sehen ernstlich auf bessere Nachzucht, welche man von Seite der Behörde durch aufmunternde Preise und besonders dadurch zu fördern sucht, daß ausgezeichnete Zuchtstiere angeschafft werden, und eine Oberamtsfarrenschau aufgestellt ist, welche das Faselvieh alle Jahre wenigstens einmal einer Besichtigung unterwirft. In Eßlingen besteht eine Localschau, welche diese Visitation vierteljährlich vornimmt. Die Farrenhaltung ist Obliegenheit der Gemeinde (hie und da auch der Stiftungen und Pfarr-Widumgüter) und wird gewöhnlich an vermögliche Viehhalter verliehen, welche man durch ansehnliche Pachtgelder und Prämien zur Haltung vorzüglicher Thiere zu bestimmen sucht. Man sieht dabei vorzugsweise auf Simmenthaler Farren. Der vorherrschende und beliebteste Schlag ist der unter dem Namen Neckarvieh bekannte hellrothe Landschlag. Seltener findet man die Allgäuer, mehr noch die Holländer Race. Viehmastung wird wenig betrieben, am meisten in Neuhausen und von der Gutsverwaltung in Köngen. Käsereien befinden sich in Weil, Pfauhausen, Plochingen und Steinbach. Eigentliche Viehhändler gibt es nicht; von einzelnen Viehhaltern aber, namentlich in Köngen und Nellingen, wird viel mit Zugvieh gehandelt. Viehmärkte werden in Eßlingen, Köngen und Neuhausen jährlich zwei, in Plochingen einer gehalten.

Stellvieh, früher an einigen Orten nicht selten, ist jetzt gänzlich verbannt.

Die Schafzucht kann bei der so hoch gesteigerten Bodenkultur von keiner Bedeutung seyn, und ist im Abnehmen, wiewohl die Zahl der Bastardschafe im Verhältniß zu den spanischen und Landschafen zugenommen hat. In den Thalorten hat sie größtentheils ganz aufgehört. Das Nähere s. Tab. III. vgl. oben Weidewirthschaft. Die Weiden sind mit wenigen Ausnahmen an Einheimische verliehen| und die Überwinterung geschieht in den betreffenden Orten. Masthämmel werden häufig an Schweizer und nach Frankreich verkauft, die Wolle auf dem Markte in Kirchheim abgesetzt.

Die Schweinezucht ist nur in Köngen namhaft; die zahlreichste Haltung hat Eßlingen. Die mit geringem Futter vorlieb nehmende halbschwarze und halbweiße Haller Race hat in neuerer Zeit am meisten Eingang gefunden. Auch die weiße, sogen. Kirchheimer Race ist verbreitet. Doch werden auch immer noch viele Schweine aus Bayern eingeführt. Mastung findet hauptsächlich nur bei den Eßlinger Bäckern und Müllern und in Wendlingen Statt.

Ziegen werden hauptsächlich in Eßlingen, wiewohl nicht in beträchtlicher Zahl, von ärmeren Leuten gehalten.

Die Geflügelzucht, besonders die der Truthühner ist der Gemeinde Neuhausen eigenthümlich, s. Ortsbeschreib. Die dortigen Viktualienhändler, welche in der Umgegend viel Geflügel, Eyer, auch Federn etc. aufkaufen, veranlassen auch in den Nachbarorten, namentlich Denkendorf, Köngen, Pfauhausen, Steinbach, Wendlingen, einen den eigenen Bedarf übersteigenden Betrieb der Zucht von Gänsen und Hühnern.

Die Bienenzucht ist etwas in Zunahme, besonders in den Thalorten (hauptsächlich in Eßlingen und Zell), und in Denkendorf. In Pfauhausen hat das ermunternde Beispiel des Pfarrers Schmid den Sinn für Bienenzucht angeregt.


d. Jagd und Fischerei.

Die Jagd in dem Revier Ober-Ensingen, soweit letzteres das Oberamt Eßlingen betrifft, gehört zur Hofjagd.

Auch in dem Revier Plochingen, das ganz in diesem Oberamt liegt, ist ein Theil der Jagd Hofjagd, ein weiterer Theil derselben aber ist als Staatsjagd verpachtet| und die Stadt Eßlingen hat das Recht die kleine Jagd auf ihrer Markung auszuüben.

Die Benützung dieses Jagdrechtes wird von dem Stadtrath an Bürger verpachtet und ist die Pachtzeit bisher auf 12 Jahre festgesetzt worden.

Der Wildstand im Oberamt ist wie überall in Abnahme begriffen und besteht aus etwas Edel- und Damwild, aus Rehen, Hasen, Feldhühnern, Schnepfen; hie und da zeigen sich wilde Enten.

An Raubzeug trifft man Füchse, Marder, Iltiße und sehr selten auch die wilde Katze und den Fischotter.

Bei dem geringen Wildstand fallen daher auch nur selten noch Wildschadensklagen vor und sind gewöhnlich leicht zu beseitigen.

Sämmtliche Jagdfrohnen sind abgelöst.

Die Fischerei, welche im Neckar, in der Fils und in mehreren kleinen Bächen, namentlich der Kersch betrieben wird, liefert Weißfische, Barben, Hechte, Aale, Bersich, Forellen und Gruppen. Auch werden Krebse, doch mehr Stein- als Edelkrebse, gefangen. Das Fischrecht steht mit Ausnahme der Markung Eßlingen, wo es städtisch ist, dem Staat zu und ist verpachtet. Übrigens hat sich der Ertrag in neueren Zeiten sehr vermindert, wie auch der Fischhandel in Eßlingen wenig mehr von Belang ist.


B. Kunst- und Gewerbfleiß.
a. Hauptgewerbe.
Da sich eigentliche Gewerbsindustrie nur in der Stadt Eßlingen befindet, wo sie um so belangreicher ist, so muß auf die ausführliche Darstellung derselben in der Ortsb. verwiesen werden. Fabrikgeschäfte finden sich auf dem Lande, mit Ausnahme einer Senffabrik in Denkendorf und einer Strohhutfabrik in Steinbach, keine eigentliche. Die Handwerker auf den Dörfern aber theilen ihre| Thätigkeit gewöhnlich zwischen der Profession und der Feldökonomie.

Handwerker zählt man nach der Aufnahme vom Jahre 1841 2006 Meister mit 674 Gehülfen. Die selteneren darunter finden sich nur in der Stadt. Das zahlreichste Gewerbe auf dem Lande ist dasjenige der Leinweber mit 273 Meister, 6 Gehülfen. Maurer 232 Meister, 7 Gehülfen. Schumacher 172 Meister, 17 Gehülfen. Schneider 71 Meister, 11 Gehülfen. Bäcker 60 Meister, 1 Gehülfen.

Die Arbeitslöhne in dem Bezirk betrugen nach einer Zusammenstellung von 20 Jahren:

1820/21  1830/31  1840/41
Gemeiner Taglohn 40 kr. 36 kr. 40 kr.
Bauhandwerksleute:
Maurer, Meister 40 40 52
Maurer, Geselle 38 36 44
Maurer, Lehrjunge 32 28 28
Steinhauer, Meister 40 40 1 Fl.
Steinhauer, Geselle 38 36 44
Steinhauer, Lehrjunge 32 28 28
Zimmermann, Meister 40 40 52
Zimmermann, Geselle 38 36 44
Zimmermann, Lehrjunge  32 28 28


b. Nebengewerbe

lassen sich keine besondere namhaft machen, wenn man nicht den mannigfaltigen Verdienst hieher rechnen will, welchen die Bewohner der, Eßlingen und Stuttgart nah gelegenen Ortschaften in diesen Städten und namentlich in den Fabriken der erstern zu machen Gelegenheit finden. Die Linnenspinnerei war früher ein ziemlich allgemeines Nebengewerbe für auswärtigen Verkauf, wird aber jetzt fast allein nur für den eigenen Bedarf betrieben. Das Fuhrwesen auf der Landstraße beschäftigt Manche, wiewohl auf eine wenig vortheilhafte Weise, z. B. in Wendlingen. Unbedeutend ist das Kräutersammeln und das Beerenlesen in den Waldungen, womit sich einzelne arme Weibspersonen und Kinder abgeben.

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C. Handel.

Der kaufmännische Handel ist von sehr untergeordnetem Belang; nicht unwichtig aber ist der Handel aus erster Hand, besonders der mit den Erzeugnissen des Eßlinger Gewerbfleißes, s. d. Ortsbeschr. In Naturerzeugnissen ist der Handel activ mit Rindvieh (mit Zugvieh namentlich in Köngen und Nellingen), Masthämmeln, Geflügel (welsche Hühner in Neuhausen), mit Käse, Butter, Schmalz und Eyern (in welchen Artikeln besonders die Neuhäuser sehr thätige Zwischenhändler sind), mit Flachs (auf den Fildern und in Aichschieß), und ganz besonders lebhaft mit Obstbäumen, Obst und Obstmost (Eßlinger Berge), auch Wein und Gartenfrüchten. Eingeführt müssen in bedeutender Quantität werden: Holz und Holz- auch Steinkohlen, Getraide, Sämereien, Fabrikstoffe aller Art etc. Über die Eßlinger Fruchtschranne s. unten. Sehr wichtig ist die Durchfuhr von Handelsgütern, s. Ortsb. von Eßlingen.

Die Zahl der Handlungen ist 64 mit 52 Gehülfen, Kleinhändler finden sich 84.

Überhaupt besteht nach dem der neuesten Steuerumlage zu Grund liegenden Kataster die Zahl der Gewerbe in folgenden:

Katasteransatz.
1) Handwerker   2034 Meister u. 675 Gehülfen.      4111 fl. 12 kr.
2) Kleinhändler 84     75 „  – „  
3) Handlungen 64   52   1128 „  12 „  
4) Manufakturen u. Fabriken 24   36   1358 „  36 „  
5) Mühlen 15   72 Gänge 378 „  55 „  
6) Andere Werke 34   26 1/2 „ 181 „  18 „  
7) Schildwirthschaften 73   20 Gehülfen 545 „  12 „  
8) Andere Wirthschaften 144   2   463 „  37 „  
9) Bierbrauereien und Essigsiedereien 24     471 „  55 „  
10) Andere Getränkefabriken 23     86 „  42 „  
2519 Meister 8800 fl. 39 kr.
| Auf Einen Gewerbenden kommt sonach ein Katasteransatz von 3 fl. 29 kr.

Unter der angegebenen, der Aufnahme von 1841 entnommenen Anzahl von Handwerkern sind begriffen:

M. G. M. G.
Bäcker 97 42 Maler 4
Barbierer 16 8 Maurer 237 8
Bleicher 2 4 Mechaniker 2 6
Blättersetzer 3 1 Messerschmiede 13 7
Bortenmacher 8 4 Mezger 76 30
Brunnenmacher 2 Nadler 10 7
Buchbinder 10 10 Nagelschmiede 28 14
Buchdrucker 2 4 Nähterinnen 15
Büchsenmacher 2 Optikus 1
Bürstenbinder 2 6 Papierer 1
Dosenmacher 2 1 Perückenmacher 1
Dreher 15 14 Pflästerer 14 1
Färber 6 10 Putzmacherinnen 6
Feilenhauer 3 Rothgerber 19 1
Feldmesser 10 1 Seifensieder 12 3
Fischer 7 1 Seiler 20 6
Flaschner 16 10 Sattler 17 9
Fuhrleute u. Hauderer 88 13 Schachtelmacher 1
Glaser 25 10 Schäfer 37 15
Gold- u. Silberarbeiter 8 5 Scheerenschleifer 2
Graveure 1 Schlosser 26 22
Gürtler 5 1 Schnallenmacher 1
Hafner 9 6 Schneider 126 45
Hammerschmiede 2 Schuhflicker 5
Handelsgärtner 1 1 Schreiner 79 54
Holzmesser 2 Schuhmacher 237 86
Hufschmiede 46 20 Säckler 9 3
Hutmacher 4 1 Siebmacher 1 1
Instrumentenmacher 2 2 Steinbrecher 9
Ipser 5 4 Steinhauer 16 24
Kaminfeger 2 2 Strumpfstricker 3 2
Kammmacher 7 3 Strumpfweber 3 2
Käsebereiter 4 5 Tuchmacher 32 12
Keßler 2 Tuchscheerer 5 8
Knopfmacher 2 Uhrenmacher, Klein- 4 2
Kleemeister 1 1 Uhrenmacher, Groß- 2
Kommissionäre 2 Wäscherinnen 1
Korbmacher 4 Wagenspanner 1
Kornmesser 2 Wagner 35 10
Kübler 20 6 Wendenmacher 1 3
Küfer 44 17 Weißgerber 3
Kupferschmiede 6 5 Zeugmacher 7 8
Kürschner 1 1 Ziegler 7 5
Lakirer 6 Zimmerleute 63 27
Leimsieder 1 1 Zinngießer 3 2
Leineweber 293 15 Zirkel-Schmiede 3 4
Linierer 1 Zuckerbäcker 6 6
Lithographen 2 6



  1. Nach dem Durchschnitt der Marktpreise von 1830, 1835 und 1838 würde derselbe sich berechnen auf 481.634 fl. 10 kr., und nach den laufenden Preisen im Sommer 1844 ungefähr 609.500 fl.
  2. Wir verweisen unsere Leser auf den interessanten Aufsatz des Freih. v. Varenbüler: Ackerbau im Neckarthal zu Ober-Eßlingen in dessen Annalen der württemb. Landwirthschaft. I. Bd. I, S. 1–46.
  3. Diese letztere, sehr nachahmenswürdige Veranstaltung beruht auf einem Beschluß der Amtsversammlung vom October 1839. Bis jetzt (Mai 1844) haben an Prämien erhalten: 38 weibliche Dienstboten 208 fl. und 12 männliche 56 fl. Die Durchschnittszahl der Dienstjahre war bis jetzt 8–9. Außer diesen Durchschnitt fällt eine 76jährige Magd mit 62 Dienstjahren. Mit jeder Prämie ist die Ertheilung eines Ehrenbriefs verbunden.


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