Beschreibung des Oberamts Crailsheim/Kapitel B 15
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Die einst der h. Maria geweihte Kirche steht auf kleiner Erhöhung, umgeben von dem früheren Kirchhof, an dessen Mauer das brandenburgische Wappen und die Inschrift: Johann Michael Glasbrenner Schultheiß 1550 eingehauen ist. Von der als Kapelle erbauten Kirche steht nur noch der einfache, ziegelgedeckte Thurm, dessen Unterstock als Sakristei benützt wird. Von den drei Glocken hat die größere die Inschrift in gothischen Majuskeln: Osanna heis ich, in unser lieb frawen er leut man mich 1475. Die beiden andern sind 1807 von Lösch in Crailsheim gegossen. Das Langhaus der Kirche wurde 1754 abgebrochen, 1755 neu in einfachem Stil erbaut, 1863 um 10 Fuß verlängert und sehr freundlich restaurirt, so daß die Kirche eine der schönsten des Bezirks und eine Zierde des ganzen Ortes ist. Der Altar steht an der Ostseite, dem Abschluß des Thurms, darüber die schöne aus Eichenholz gefertigte Kanzel in gothischem Stil, in welchem auch die neue Orgel auf der Westseite gehalten ist. Das Innere des Schiffes mit flacher Decke ist freundlich bemalt. Auf der Nordseite steht die Inschrift: Joh. Fried. Frank, Pfarrer, Joh. Mich. Glasbrenner, Schultheiß, Joh. G. Ludwig und Joh. G. Treuchler, Heiligenpfleger anno 1755. Das Kirchthor auf der Südseite hat eine Inschrift zum Gedächtnis der Restauration von 1863. Außen an der Ostwand der Kirche neben dem Thurm das Grabdenkmal des Pfarrers Heinr. Horn mit der Inschrift:
Hie Heinrich Horn begraben leit,
Ein Diener Christi allezeit,
Zu Crailsheim er geboren ward
Von Ursul Martha S. Horens Weib zart
Als man zählt 29 Jahr.
Allda er auch Schuldiener war.
37 Jahr er hat Gotts Wort
Hier predigt früh und spat
Und als 1500 Jahr
92 man zählt, es war
An Quasimodogeniti,
So war der andere April,
Allhie hat er gekämpft einen guten Streit.
Die Ehrenkron ist ihm beigeleit. Amen.
| Bei der Kirche wurde eine Friedenslinde zum Gedächtnis des Kriegs 1870 gepflanzt. Ein Gedenkstein nennt die Namen der Krieger, die den Feldzug mitgemacht haben.
Das wohnliche Pfarrhaus neben der Kirche ist von Garten und Rasenplatz umgeben; es wurde 1561 mit dem Schulhaus neugebaut, 1752 abgebrochen und neu aufgeführt. Das dem Pfarrhaus gegenüber stehende stattliche Schulhaus, 1841 neuerbaut, enthält im untern Stock die Lehrerwohnung, im obern Stock 2 freundliche Lehrzimmer und das Rathszimmer. An der Schule arbeiten ein ständiger und ein unständiger Lehrer. Im Winter wird Arbeitsschule und Winterabendschule gehalten. Die Baulast für Kirche, Pfarr- und Schulhaus hat die Stiftung, subsidiär die Realgemeinde. Der Gottesacker liegt seit 1839 außerhalb des Orts an der Straße nach Altenmünster. Außerdem besitzt die Gemeinde ein Armenhaus, eine Schafscheuer, ein Ortsgefängnis, eine Remise zur Aufbewahrung von Löschgeräthschaften und eine Brechhütte.
Durch den Ort führt die schöne Staatsstraße von Crailsheim nach Gaildorf. Vizinalstraßen führen nach Roßfeld und Jagstheim; 4 steinerne Brücken im Ort, eine bei der obern Mühle und 2 hölzerne Stege über die Maulach sind von der Realgemeinde zu unterhalten.
Die Markung ist sehr wasserreich. Die Maulach nimmt auf derselben vier kleine Bäche auf, das Dornbächle, Aspenbächle, den Kuttel- und Lampersbach. Bei anhaltendem Regenwetter tritt die Maulach aus und verursacht Schaden. Neben den Quellen der genannten Bächlein ist noch der Badbrunnen bei der obern Mühle mit abführender Wirkung und der Kälberbrunnen in den Kälberwiesen zu nennen. An Seen bestehen noch der Katzensee, 8 ar groß, und ein Weiher von 22 ar bei der obern Mühle. Trockengelegt sind der neue, der Aspensee, Butzensee, der Huber- und der Fallsee. Die Quellen, auch die Ortsbrunnen, 26 Pumpbrunnen, 3 Ziehbrunnen, 2 Schöpfbrunnen, für welche eine Leitung mit eisernen Deucheln vom Dornbrünnlein besteht, führen helles, aber stark gipshaltiges, hartes Wasser, das sich zum Kochen, Waschen und Trinken nicht wohl eignet.
3 Gipssteinbrüche liefern für die Gipsfabrik bei Crailsheim. Erdfälle finden sich 2–3 m tief da und dort auf dem Feld, am Fahrweg nach Unterspeltach ein ca. 12 m tiefer, der unter einem Ochsen eingebrochen sein soll.
Die Einwohner erreichen häufig ein hohes Alter. Ob nicht | das gipshaltige Wasser die Ursache der öfters sich zeigenden Taubstummheit (4 Personen) und auch vereinzelter Schwachsinnigkeit ist? Die häufigste Krankheit ist Lungenentzündung. Die alte Volkstracht ist im Schwinden, von alten Volksbelustigungen ist noch der Maientanz am Kirchweihmontag üblich.Der Nahrungsstand der Einwohner ist gegenüber den benachbarten Orten weniger günstig; der frühere bäuerliche Wohlstand ist in den letzten 40 Jahren durch Zerschlagung der Güter geschädigt worden. Der größte Grundbesitz ist 23 ha an Feld und Wald, der mittlere 4,7–8 ha, der geringste 31–63 ar. Der Realgemeindewald wurde 1818 an die 58 Gemeinderechtsbesitzer vertheilt, von denen die meisten jetzt 5 ha, die übrigen 2,5 ha Wald besitzen. Wenige Bürger haben 7,5–15 ha Wald. Die Haupterwerbsmittel sind Feldbau, Viehzucht und Tagelohn. Der Gewerbebetrieb durch 2 Schmiede, 4 Zimmerleute, 2 Schreiner, 2 Bäcker, 1 Metzger und etliche Weber und 1 Hammerschmied geht auch nach außen. Hausierhandel wird von einigen ärmeren Personen betrieben. 2 Mühlen je ober- und unterhalb des Orts an der Maulach haben zwei Mahlgänge und einen Gerbgang, sowie eine Sägmühle. 3 Schildwirthschaften, davon 2 mit Brauerei, und 4 Kramladen sind vorhanden.
Die mittelgroße Markung hat thonhaltigen, mit Kies und Gips gemischten, schweren und hitzigen Boden von mittlerer Fruchtbarkeit.
Das Klima ist nicht rauh, durch die nahen Waldberge geschützt, läßt feinere Gewächse noch gedeihen, doch treten schädliche Fröste und kalte Nebel öfters auf. Hagelschlag ist äußerst selten. Als Wetterscheide gilt der Burgberg. Die Bodenbeschaffenheit erschwert den Betrieb der Landwirthschaft. Von Getreidearten sind als die gedeihlichsten Dinkel, Haber und Einkorn bevorzugt, Roggen, Gerste, Weizen wird wenig gebaut. Die zweimähdigen Wiesen liefern ein sehr kräftiges Futter, nur an der Maulach findet sich ein wenig saures. Die Obstzucht ist im Zunehmen. Der im Ort ansäßige Oberamtsbaumwart hat 2 Baumschulen, auch die Realgemeinde besitzt eine solche. Von Kernobst sind die rauheren Sorten beliebt, von Steinobst finden sich nur Zwetschgen. Die Realgemeinde besitzt 269 ha Nadelwald, wovon der Stiftung ca. 42 ha zustehen. Die Weiden, ca. 62 ha, sind größtentheils verpachtet. Die Brach- und Stoppelweide wird derzeit mehr von fremden als einheimischen Schafen befahren. Die Pachtsumme beträgt ca. 1600 M., die Pferchnutzung | wirft ca. 500 M. ab. Das Weiderecht gehört den Realgemeinderechtsbesitzern. Pferde werden nur zum landwirthschaftlichen Betrieb gehalten (ca. 40). Die Viehmästung ist ziemlich belangreich, 480 Schafe von der Landrasse werden Sommers und Winters vom Ortsschäfer und den Bürgern gehalten. Die Wolle wird meist fürs Haus verbraucht, die Lämmer an benachbarte Schäfer verkauft.Die Stiftung besitzt neben 41 ha 65 ar Wald 4710 M. Kapital und an Terminstiftungen von Kath. Humpfer 85 M., Andr. Humpfer 171 M., Mich. Welk 34 M., Mich. Schneider 85 M., G. M. Schöppler 33 M. und die ansbachische Stiftung mit der Hälfte an 152 M.
Alterthümer: Auf den Kappelesäckern rechts von der Straße nach Crailsheim stand bis zur Reformation die Kapelle des h. Jodokus. An die Verbindung mit der Kirche in Crailsheim erinnern die Kirchwegäcker, die Flur Burgschel (= stall) an einen Sitz der Herren von Onolzheim. Auf dem Kreuzberg stand der Galgen für das Ämtlein Onolzheim. In dem Beierlbacher Rain soll eine Stadt gelegen sein. Flurnamen: Berlins-Äcker, -Wiesen, -Wald, Blockweg, Brentelwasen, Herrschelbuck, Hörle, Pelzklinge, Scheidklinge, alt: Dechanteshalde. Ortssagen s. allg. Theil.
Onolzheim, alt Onolsheim (von dem Namen Onolf), vom Volk gesprochen Onsen, war ursprünglich eine Zugehör der Herrschaft Lobenhausen, wohin noch 1357 Gefälle von O. giengen, dann Besitz der Grafen von Flügelau, von denen es durch Erbschaft an die Grafen von Hohenlohe kam, welche auch nach dem Verkauf ihres Besitzes in der Gegend von Crailsheim an den Landgrafen von Leuchtenberg noch Lehen zu O. hatten. 1357 war der Zehnten groß und klein zu 3 Theilen und das Gericht hohenlohisch (Hoh. Gültb. 1357). Kraft von Hohenlohe gab 1370 2 Höfe zu Onolzheim an die Marienkapelle zu Öhringen, W. F. 7, 67. Von der Zeit der Grafen von Flügelau her bildete Onolzheim einen Mittelpunkt. Zum Ämtlein Onolzheim gehörten Gefälle zu Maulach, Roßfeld, Rüddern, Tiefenbach, Altenmünster[ER 1], Ingersheim, Triensbach, und Hergershofen abg. (nicht Bergertsh.), Oberspeltach. Es war hier ein Ehehaftengericht, bestehend aus dem Schultheißen und 12 Gerichtspersonen, wovon 6 Bürger zu Onolzheim waren, die übrigen den andern Orten angehörten. Das Halsgericht stand auf dem Kreuzberg, wurde später nach Crailsheim übertragen (Cr. Salbuch). Über den Herrschaftswechsel s. Crailsheim.
| Zu O. saß ein ritterliches Geschlecht, die Herren von Onolzheim, vielleicht ein Zweig der Herren von Vellberg (1364 Kunz v. O. gen. v. Felberg, und bes. 1321 Volkart v. Vellberg, Bruder Konr. v. Onolzheim).Wir kennen: Heinrich v. Ololfesheim (?) 1284 M. Zoll. 2, 157. Eberhard, Konrad und Volcnand, 1303 belehnt mit 2 würzb. Lehenshöfen zu Windisch-Sneidbach, Arch. f. U. F. 24, 102. Volland v. O. (wohl Volcn.) belehnt v. Bertold v. Graisbach mit 3 Gütern zu Trumotzheim 1309. Z. Kunrad und Konrad v. Onolsheim, Reg. boic. 5, 148. 1321 s. Jagstheim. Konrad, der mit seiner Gattin Margareta 1329 ein Gut zu Ingersheim, 5 M. Acker beim See zu Lor etc., 1336 ein Gut zu Jagstheim und den Stollenhof an die Kirche zu Dinkelsbühl verkauft, Reg. boic. 6, 288. 7, 166. Eberhard, Chorherr zu Eichstädt, der 5 Hofstätten zu Hainsfurt bei Oettingen ans Kloster Ahausen vergibt, und Heinrich, Kellner des Klosters zu Ahausen 1339. Reg. boic. 7, 237. Götz ca. 1350 belehnt mit einer Hube in On., Hoh. Arch. 1, 337. Über den angeblichen Besitz der Herren v. O. zu Stimpfach s. Stimpfach. Volkard und Margareta s. Hsfr. Wilhelm und Anna s. Hsfr., im Crailsheimer Anniversar. W. F. 10, 127. 1420 verkaufen Wilh. v. Honeltsheim und Anna v. Schmalfelden ux. die Brülwiese zu Jagesheim an Heinrich Zehe, St.A. Als hohenlohische Lehensträger erscheinen um 1350: Heinrich Bizzer (v. Beurlbach) mit einer Hube, H. Arch. 1, 336, Adelheid v. Mackenhofen mit ihrem Sohn Ulrich v. Kemenaten (Oberkemnaten bei Feuchtwangen), welche 1351 ihren Hof zu O. an Konr. v. Ellrichshausen verkauft ib. 1, 340. Ulrich Taube und Haug v. Vellberg mit 1/4 Zehnten zu O. ib. 1, 336. Lupold von Kotspühel mit dem halben Zehnten ib. 1, 349. Konrad v. Mittelburg und der Merkinger (von Dorfmerkingen) als Trägerin der Agnes Truberin (viell. Tauberin) mit 1 Hof, ib. 1, 339. Raban v. Kirchberg 1366 und sein Vetter Kunz 1399 mit Gütern und 1/4 Zehnten zu O., W. Jahrb. 38, 349; Hanselm. II, 224. Heinz Zehe 1430, W. F. 7, 52, dessen 2 Lehensgüter in O. 1443 Arnold v. Hornberg[ER 2] erhielt, W. F. 7, 53.
Weitern Besitz hatten von ritterlichen Herren: die Schwaben in Hall (1386 verkauft Fritz Schwab und Konrad Utzlinger, sein Tochtermann, Anna dessen Hausfrau ein Gut zu O. Cr. Reg.), die Lickartshausen (1390 Konr. v. L. Dekan in Öhringen verkauft 1/2 Hof zu O., Crailsh. Urk.), die Grener, ein Zweig der Truchsessen von Baldersheim (1418 verkauft Wilh. Grener ein halbes Gut zu O. ib. Der Witwe Karl Greners soll Onolzheim den schönen Wald verdanken).
Von geistlichen Korporationen finden sich besitzberechtigt:
1. die Johanniskirche in Crailsheim. Zwar kann es unmöglich ganz richtig sein, daß Otto v. Flügelau 1317 den Zehnten zu O. (ganz?) an die Johanniskirche in Crailsheim gestiftet habe, W. F. 8, 81, s. oben, aber 1401 verkauft Heinrich Schrecke, Kirchherr zu Cr., und die Heiligenpfleger das Gütlein auf dem Lindenbühl zu O. an die Unreimin (Cr. Urk.). 1426 erkauft die Johanniskirche Heuzehnten von Fritz Bissingers | Wiese zu O. und 1478 ein Gütlein von Fritz Keller zu Kienhart und Hans Hirsing zu Hengstfeld, ib.2. Die Liebfrauenkapelle zu Cr., welche das Karlsgütlein zu O. 1395 an Heinz von Schopfloch verkauft, worauf der Landgraf Sygebot v. Leuchtenberg auf die Lehenschaft verzichtet, St.A.
3. Der Spital zu Cr., welcher 1484 von Jörg Ziegler in Langenburg das Gut, welches Merklin Horsch gehabt, erkauft, Cr. Urk.
4. Das reiche Almosen zu Cr., dem 1512 Jörg v. Thann 2 fl. von seinem Gut zu O. stiftet, erkauft 1544 und 46 Güter zu O., St.A.
5. Die gemeine Samenung der Brüderschaft zu Cr. erkauft 1487 ein Gut von Conz Bayer, Cr. Urk.
6. Das Kloster Andenhausen (Anhausen) 1428 kauft Prior Heinrich von Hans Eckhart zu Cr. ein Gut und den Garten im Lampersbach. 1499 vertauscht Prior Joh. Reinhart das Gütlein zu O. gegen ein Gut zu Volkershausen an Jakob Reitheinz, Kaplan im Spital zu Cr. (Cr. Urk.).
1732 hatte das Kastenamt Crailsheim 20, das reiche Almosen 4, die Johannispflege 3, die Schulpflege 3, der Spital 6, das Kapitel Crailsheim 1, die Kaplanei 2, die Pfarrei Onolzheim 10, das Gotteshaus Ingersheim, Vellberg und Westgartshausen je 1, die Herren von Crailsheim auf Morstein 2, der Heilige in Jagstheim und Dinkelsbühl je 1 Unterthanen. Vom Zehnten gehörten 8/16 dem Dekan zu Cr., 5/16 dem Kastenamt, 3/16 sog. Vellberger Zehnten der Familie Hamberger in Feuchtwangen, ein besonderes Zehntlein dem Kaplan auf dem Kirchhof zu Cr., ebenso ein besonderer Zehnten dem Pfarrer zu O., der Kreuzbergzehnten dem Kastner zu Cr.
Zu Anfang des 16. Jahrhunderts bestand hier ein Wildbad, das von Crailsheim aus viel besucht wurde, Stieber S. 42.
Im 30jährigen Krieg hatte der Ort viel zu leiden. 1634 10. August flieht der Pfarrer vor den Kaiserlichen, welche 4 Personen erschlagen. Dem Pfarrer wird seine „ewige“ Kuh (s. u.) genommen. 1635 10. Febr. wird der Schultheiß von ihnen erstochen. Nachdem 1633 Dez. Schweden unter Mitzlaff, 1635 23. Dez. unter Oberst Wangler, 1636 Febr. kaiserl. Artillerie, 1638 Juli Dragoner vom Rübländischen Regiment in O. gelegen, kommen 1640 Kaiserliche unter Oberst Neuneck 10. März bis 7. April, 9. Dez. Soldaten von Mercys Armee. Der | Pfarrer gerieth in Konflikt mit dem tollen und vollen Feldkaplan, sein Haus wurde erbrochen, der Hausrath geraubt, der Schlot angezündet und er bis Weidelbach mitgeschleppt, wo man ihn am 12. Dez. losließ, nachdem er 3 Tage nichts zu essen und trinken bekommen. 1644 10. Febr. finden sich Sporkische Reiter, 1646 im Juli entführen die Bayern die Kirchenuhr, welche die Gemeinde von dem Juden Aaron wieder um 1 fl. 12 kr. einlöst. (Stift.Rech.).Von späteren Kriegsereignissen sind zu nennen: 1675 liegt am 1. Mai 1 Kompagnie von Lüneburger Kriegsvolk in O. 1688 verbrennen die Franzosen am 20. Okt. 4 Gebäude in O. Dem Pfarrer werden Mobilien und Schweine geraubt. 1707 bezog der Markgraf ein Lager zwischen Roßfeld und Onolzheim. 23.000 M. liegen in O. und Altenmünster. Am 72. Juni ziehen sie nach Heilbronn, um sich vor Philippsburg mit General Thüngen zu vereinigen (Kb.)
Kirchliches. Onolzheim gehörte bis nach der Reformation zur Pfarrei Crailsheim. 1404 4. Okt. wurde Chor und Altar der Kapelle der hl. Maria von dem Würzburger Weihbischof Nikol. Posseck geweiht und erhielt 1415 von Wilhelm, Bischof von Damascus, einen Ablaßbrief. 1476 2. Aug. stiftete die Gemeinde eine ewige Messe in die Kapelle mit Zustimmung Barbaras v. Zipplingen, Witwe Karl Truchsessen, gen. Greners, bischöfl. Bestätigung vom 22. Aug. 1476. Die Heiligenpflege erwarb 1429 von Peter Regensburger zu Cr. den Zehnten auf den Äckern im Landzwingenhof und Ödenhof, 1468 3. Jan. von Adam v. Ellrichshausen 2 Güter (Cr. Urk.), 1473 von der Heiligenpflege zu Jagstheim ein Gut und 1475 einen halben Hof von Mich. Hörner zu Rotenburg. 1477 wird die abg. Kapelle des heil. Jodocus erwähnt, W. F. 10, 41. Die Reformation wurde um 1525 eingeführt. Die Pfarrei besaß eine ewige Kuh. 1609 brannte am 12. Apr. die Pfarrscheune ab.
Errata
- ↑ S. 400 Z. 7 v. u. l. Rüddern, Tiefenbach. Altenmünster. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
- ↑ S. 401 Z. 16 v. u. l. Hornberg. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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