« Kapitel B 4 Beschreibung des Oberamts Brackenheim Kapitel B 6 »
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Eibensbach,


Gemeinde III. Kl. mit 296 Einw., wor. 2 Kath. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Michaelsberg eingepfarrt. 15/8 Stunden südwestlich von der Oberamtsstadt.
Der am nördlichen Fuße des bewaldeten Stromberges im stillen malerischen Eibensbachthal gelegene nicht unfreundliche, von einzelnen schönen Tannenbäumen belebte Ort besteht aus einfachen| Bauernhäusern, an denen sich zuweilen Weinreben fröhlich hinaufranken. Verschiedene Häuser, z. B. die Kelter und das Gasthaus zum Adler, sollen aus Steinen der Burg Blankenhorn erbaut sein.

Die zunächst am Bach stehende, einst der h. Maria geweihte Kirche stammt mit ihrem Thurme noch aus romanischer Zeit; dieser steht im Osten und ist an den Ecken mit sehr großen Buckelsteinen besetzt; das Schiff wurde im Jahr 1766 neuerbaut, an seiner Südseite liest man Soli Deo Gloria. 1766. Das flachgedeckte Innere enthält ein kleines altes Krucifix und an der Emporenbrüstung die Apostel angemalt; der Triumphbogen ist noch halbrund (romanisch). Der Thurm, unter dem sich wahrscheinlich eine Krypta befand, erhebt sich massiv und schwerfällig und endigt in ein vierseitiges Zeltdach. Von seinen zwei Glocken zeigt die größere in gothischen Minuskeln die Namen der vier Evangelisten, die andere in altgothischen Majuskeln den englischen Gruß:

Ave Maria gracia plena dominus tecum.

Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Gemeinde. Der Friedhof wurde 1766 außerhalb des Ortes angelegt. Das ansehnliche zweistockige Pfarrhaus wurde 1845 auf Kosten des Staates ganz aus Stein erbaut und ist auch von demselben zu unterhalten. Das vereinigte Schul- und Rathhaus enthält im untern Stock das Schulzimmer, im obern die Rathsstube und die Wohnung des Schulmeisters. Eine Kelter mit zwei Bäumen besteht.

Meist gutes, nur ziemlich kalkhaltiges Trinkwasser liefern stets hinreichend ein laufender, drei Pump- und ein Schöpfbrunnen. Auch auf der Markung sind einige Quellen, unter denen der Milchbronnen zu erwähnen ist, in einer Klinge des Strombergs fünf Minuten von Blankenhorn entfernt; ihren Namen hat die Quelle von ihrem weißlichen kalkhaltigen Wasser. Der durch den Ort fließende nicht bedeutende Eibensbach wird weiter unten Flügelaubach genannt.

Die Vicinalstraße von Güglingen nach Ochsenbach führt hier durch.

Die Haupterwerbsquellen der Einwohner bestehen in Getreide-, Futter-, Wein- und Obstbau, Viehzucht und im Winter besonders auch in Holzarbeiten in den benachbarten Wäldern; die gewöhnlichen Handwerke werden meist nur nebenher besorgt. Schuster und Weber sind am zahlreichsten vertreten. Eine Schildwirthschaft und zwei Speisewirthschaften bestehen; eine Ziegelei wird mit Erfolg betrieben und beutet die hiesige Lehmgrube aus.

Die Vermögensverhältnisse gehören nicht zu den glänzenden; der begütertste besitzt 20, der Mittelmann 10, die ärmere Klasse 3 Morgen Feld; ein Drittheil der Güter liegt auf angrenzenden Markungen.

Die nicht große Markung, von der überdieß beinahe die Hälfte| mit Wald bestockt ist, hat, soweit sie für den Ackerbau benützt wird, eine flachwellige, von dem Eibensbach-Thälchen durchfurchte Lage; das für den Feldbau benützte Land besteht größtentheils aus einem tiefgründigen fruchtbaren Lehm, der gegen den Stromberg hin allmählig thonig wird, bis er an den Vorhügeln des Strombergs in den eigentlichen Keupermergel übergeht und dort meist dem Weinbau dient. Der Boden des übrigen mit Wald bestockten Theils besteht aus den Zersetzungen der verschiedenen Keuperschichten. Der Ort, welcher nur gegen Norden vor Winden nicht geschützt ist, theilt im allgemeinen das Klima des Zabergäus und wird von Hagelschlag selten heimgesucht.

Die Landwirthschaft wird mit Anwendung des Brabanterpflugs gut betrieben und mit ermunterndem Beispiel geht der dermalige Ortsvorsteher Bödinger voran. Zur Besserung des Bodens werden außer den gewöhnlichen in gut angelegten Düngerstätten fleißig gesammelten Düngungsmitteln noch verschiedene Düngersurrogate angewendet. Zum Anbau kommen die gewöhnlichen Cerealien, Kartoffeln, viel Futterkräuter, Reps und Hanf. Von den Felderzeugnissen können jährlich nur 200 Scheffel Getreidefrüchte nach außen abgesetzt werden.

Der Wiesenbau liefert meist gutes Futter, von dem auch theilweise verkauft wird.

Der Weinbau umfaßt etwa 60 Morgen und wird in der im Unterland üblichen Weise betrieben; es werden vorzugsweise Silvaner gezogen und auf den Morgen kommen 2800–3000 Stöcke zu stehen. Die beste Lage ist der Sindlesberg. Der Wein ist gut und lagerhaft, jedoch im ersten Jahr etwas rauh; sein Absatz geht in verschiedene Gegenden des Landes und theilweise ins Badische. Der höchste Ertrag eines Morgens beträgt 6 Eimer. Die Preise eines Eimers bewegten sich in den letzten 10 Jahren von 16–50 fl.

Von Bedeutung ist die Obstzucht, welche sich mit Luiken, Fleinern, etwas Goldparmänen, Bratbirnen, Pomeranzenbirnen, Palmischbirnen und Zwetschgen beschäftigt. Die Jungstämme werden größtentheils in den Weinbergen nachgezogen. Das Kernobst wird meist vermostet und in günstigen Jahren können noch gegen 1000 Sri. nach außen abgesetzt werden.

Aus den vorhandenen 137 Morgen Gemeindewaldungen werden jährlich etwa 40 Massenklafter geschlagen, die zum Verkauf kommen, was der Gemeindekasse etwa 600 fl. einträgt. Eigentliche Weiden sind 12 Morgen vorhanden, die man mit der Brach- und Stoppelweide an einen fremden Schäfer um 80–90 fl. jährlich verpachtet; überdieß trägt die Pferchnutzung 50–60 fl. der Gemeindekasse ein. Auf der Weide laufen 100–150 Stück Landschafe. Von den Allmanden werden 7–8 Morgen ärmeren Einwohnern gegen ein unbedeutendes Pachtgeld zum Anbau überlassen.

| Pferdezucht wird nicht getrieben, dagegen ist die Rindviehzucht, welche sich mit einem tüchtigen Neckarschlag beschäftigt und durch 2 Farren (Kreuzung von Neckarschlag und Simenthaler Race) nachgezogen wird, in gutem Zustande und bildet einen namhaften Erwerbszweig der Einwohner. Mit entbehrlich gewordenem Vieh wird einiger Handel getrieben.

An besonderen Stiftungen sind vorhanden: 1) zu Brot für Arme 106 fl. 10 kr.; 2) zu Geldalmosen 483 fl. 8 kr.; 3) zur Unterstützung armer Kranker 900 fl.; 4) zur Anschaffung von Schulbüchern 105 fl. 10 kr.; 5) für Knaben, welche vom Ort die lateinische Schule in Güglingen besuchen, 50 fl. Die Unterstützungen werden nur von den Zinsen der angeführten Kapitalien geleistet.

Der Ort Eibensbach, früher Ibenspach, Ybenspach geschrieben, hat seinen Namen von dem durch denselben fließenden Eibensbach, dieser selbst von dem Eibenbaum, welcher sich zwar jetzt nicht mehr hier findet, aber früher überhaupt in Deutschland häufiger war als heutzutage. Das Wappen enthält eine Armbrust.

Eibensbach erscheint erstmals im J. 1380 als im württembergischen Besitz befindlich und zwar in der Widdumsverschreibung für die Gemahlin Gr. Eberhards des Milden, Antonia (s. oben VII, 1). Nach einem Bericht des Vogts von Güglingen aus dem J. 1582 war Eibensbach allwegen ein baufälliger lüderlicher Fleckh gewesen, welcher nichts dann ein Stücklein Weingart und 40 Morgen Walds hat.

Daß eine adelige Familie dieses Namens bestanden habe, ist nicht bekannt; Bürgerliche Namens Ybenspach, Eibenspacher etc. kommen im 15.–17. Jahrhundert hier und in der Umgegend vor.

Den 16. März 1457 bestätigte Bischof Reinhard von Worms die Kaplanei, welche Private in der hiesigen der Jungfrau Maria gewidmeten Kapelle, einer Filiale der Pfarrkirche zu Güglingen, mit Einwilligung des dortigen Pfarrrektors Johannes Hildbrand gestiftet hatten, und bei welcher das Kloster des h. Grabes in Speier die Präsentation, der Bischof von Worms die Kollatur hatte. Den 6. Febr. 1541 aber verkaufte das Kloster diese Kaplanei mit dem Kirchensatz und sonstigen Rechten zu Güglingen an den Herzog Ulrich von Württemberg (s. Güglingen).

In den ersten Jahren nach der Reformation war Eibensbach ein Filial von Frauenzimmern, im J. 1588 wurde es, mit eigener Kirche und Schule, ein Filial des Diakonates Güglingen; durch höchste Entschließung vom 18. Jan. 1843 ist hier eine eigene Pfarrstelle errichtet worden, zu deren Ausstattung ein Theil der Besoldung der aufgehobenen Diakonatstelle in Güglingen verwendet wurde.

Eine Viertelstunde südlich von Eibensbach liegt auf einem Vorsprung des Stromberges, tief im Walde und von schroffen Schluchten umgeben, die halb zerfallene Burg Blankenhorn, der Bauart| nach eine der stärksten und ältesten unseres Landes; die aus großen Buckelquadern (schöner rauhkörniger Keupersandstein) aufgeführten Mauern haben 9 Fuß Dicke. An der nach Süden gekehrten, am leichtesten zugänglichen Seite ziehen sich zwei bedeutende tiefe Gräben quer über den schmalen Bergrücken hin, dahinter eine 25′ hohe gemauerte Brustwehr, und dann erhebt sich breitschirmend der noch über 60′ hohe, etwa 100′ lange, ganz fensterlose auch 9′ dicke Mantel, jetzt auf der Krone mit Waldbäumen bewachsen; ein seltsamer und großartiger Anblick dem Wanderer, der von der Höhe des Strombergs herabsteigt. Der Eingang der beinahe im Rechteck gebauten Burg befand sich von jeher an der Westseite; hier öffnet sich ein halbzerstörtes frühromanisches Rundbogenportal, geschmückt mit schlichtem Kämpfergesims und aus großen Werkstücken sehr sauber und sorgfältig ausgeführt. Über die breite am Boden liegende steinerne Schwelle des Thores eingetreten, empfängt uns der einstige ziemlich enge Burghof, mit Gesträuch und verwildernden Obstbäumen bewachsen. Zur Rechten erblickt man eine stark zertrümmerte mit dem Mantel gleichlaufende 7 Fuß dicke Mauer und dann diesen selbst, der das einst an ihn stoßende Wohngebäude weit überragte und früher eine bedeckte mit Schießscharten versehene Zinne besaß, weiter unten lief innen am Mantel eine auf Kragsteinen ruhende hölzerne Altane hin, von der aus an der Südwestecke in der Mauerdicke des Mantels ein Treppchen noch jetzt hinaufführt. Zwischen dem Mantel nun und der schon genannten inneren von einem Rundbogenportal durchbrochenen Mauer lag das Hauptwohngebäude, von dem noch jetzt vier Stockwerke und der Keller zu entdecken sind. An der Ostwand zeigen sich vier (unten eines oben drei) sehr tief eingeschrägte Lichtöffnungen, innen an der Wand 7, im Licht nur 1/2 Fuß breit, und wieder von ganz vortrefflicher Arbeit. Vielleicht war hier die Schloßkapelle. Die östliche Mauer läuft, sich einmal in ganz stumpfem aber doch außen und innen sorgsam ausgeschafftem Winkel brechend, noch weit gegen Norden fort, wird aber immer schwächer und mangelhafter, und ist endlich ganz ihrer Quaderbekleidung beraubt. Von der Nordmauer erhielten sich bloß unbedeutende Reste, dagegen ist der frühere Brunnen noch vorhanden. Sehr zu beachten sind endlich die an den Buckelsteinen der Burg so häufigen und so verschiedenen, auf ein hohes Alterthum hinweisenden Steinmetzzeichen, die wir hier vollständig geben:

| Die meisten befinden sich an der äußeren Seite der Mauern, doch sind auch an der innern zu finden. Ferner sitzt außen in der westlichen Mauer, ziemlich weit rechts vom Eingang ein glatter, gegen 6 Fuß langer Sandstein, worin in sehr großen und sehr alterthümlichen lateinischen Buchstaben, leider in der Mitte verdorben, schwach eingeritzt ist:

Und noch einmal auf einem kleineren Steine kommt, so scheint es, ein ähnliches Wort vor. Das große A sieht man als Steinmetzzeichen häufig am ganzen Gebäude.

Von der inneren Eintheilung und den Kellergewölben der so alten und merkwürdigen Burg wäre durch Ausräumung und Nachgrabung noch Manches zu finden, denn der Schutt liegt noch sehr hoch umher. Vor einiger Zeit wurde in der Nähe der Burg, ungefähr 2 Fuß tief, beim Ausgraben einer alten Eiche ein sog. Kelt (eherner Meißel) gefunden.

Ein Geist soll sich zuweilen als haariger Mann auf der Burg zeigen.

Jedes geschichtlichen Anknüpfungspunktes entbehrt die Sage von dem wilden Ritter Wolf von Blankenhorn und seinen beiden Gattinnen, der unglücklichen Elisabethe vom Stromberg und der Kunigunde von Sachsenheim, welche auch zum Gegenstand eines Romans („Wolf von Blankenhorn und Kunigunde von Sachsenheim, eine altschwäbische Geschichte.“ Augsburg bei C. H. Stage 1793) geworden ist. S. hierüber J. B. R[othacker] Süddeutschlands Sagen, Reutlingen 1837 S. 38–44 und Klunzinger 3, 133–143. Der Name Wolfs lebt aber noch im Munde des Volks; noch jetzt wollen öfters Leute des Nachts zwischen 11 und 12 Uhr denselben auf einem mit Pferden bespannten Wagen durch das Dorf fahren hören, während sie ihn nie zu Gesicht bekommen, sondern nur das Gerassel vernehmen.

Dann ist hier aus E. Meiers Schwäbischen Sagen folgende anzuführen: Ein armer Kuhhirt aus Eibensbach hütete einst im Spätherbst in der Nähe der Ruine Blankenhorn und sah, als er mit seiner Herde „heimfahren“ wollte, eine große schöne Schlüsselblume (primula veris) stehen. Die hatte er sonst nie in dieser Jahreszeit blühen sehen, brach sie sich deßhalb ab und steckte sie an| den Hut. Alsbald ward ihm der Hut so auffallend schwer, daß er ihn abnahm; da steckte statt der Blume ein silberner Schlüssel daran, und zugleich sah er eine schneeweiße Jungfrau vor sich stehen, die sagte ihm: mit dem Schlüssel möge er die Thür aufschließen, die er plötzlich am Berge erblickte, und möge von den goldenen und silbernen Schätzen, die er finden werde, so viel mitnehmen, als er wolle. Dann fügte sie hinzu: „Vergiß aber das Beste nicht!“ und das wiederholte sie ihm dreimal. Darauf öffnete der Mann mit dem silbernen Schlüssel die Thür und füllte seine Taschen und Ärmel mit Gold und Silber, ward aber alsbald von solcher Angst befallen, daß er mit seinen Schätzen forteilte und in der Eile nicht daran dachte, auch den Schlüssel mitzunehmen. Hätte er den nicht vergessen, so wäre ihm auch später der Zugang zu den Schätzen geöffnet geblieben, und zugleich würde er das weiße Fräulein erlöst haben. So aber konnte er die Thür später nicht wieder finden, obwohl er mehrmals darnach suchte. Für sich freilich bedurfte er keiner weiteren Schätze; denn er hatte gleich das erste Mal sich reichlich versehen.

Indeß besorgte er, daß seine Mitbürger nicht glauben würden, er habe auf ehrliche Weise so viel Geld erworben, und wanderte deßhalb aus nach Amerika; bevor er aber fortzog, hat er die vorstehende Geschichte in Eibensbach erzählt. – Später hat er noch einmal aus Amerika geschrieben und soll unter Anderem geäußert haben:

Eibensbach und Blankenhorn
Thut mir und meinen Kindern wohl.

Das ist aber schon lange her, daß dieß geschehen ist. Nachgehends hat schon mancher bei Blankenhorn nach Schätzen gesucht und gegraben, aber keiner hat etwas gefunden. (Mündlich aus Brackenheim.)

Etwa 600 Schritte von dem unteren Ende des Dorfs findet sich an dem fahrbaren Feldweg, der von Eibensbach nach Güglingen führt, der sog. Streckfußbrunnen. Die Sage geht, daß Eibensbach früher größer gewesen und dieser Brunnen noch im Dorf gestanden sei. Man findet daselbst zuweilen noch Bruchstücke von Ziegeln und Backsteinen.

Urkundliches über die Gründung der Burg und ihre ältesten Besitzer, welche sich wohl nach ihr nannten, findet sich nirgends; auch die Behauptung von Crusius, sie sei ein Raubschloß gewesen, ist jedenfalls nicht begründet (vergl. Klunzinger 3, 133). Erstmals erscheint sie (Blanchenhorn geschrieben), wie auch die benachbarte Stadt Güglingen, als ein Besitzthum der Familie von Neuffen; im J. 1241 stellte hier eine Urkunde aus Heinrich II. von Neuffen, welcher in der Geschichte K. Friedrichs II. und K. Heinrichs (VII.) eine nicht unbedeutende Rolle spielte und den berühmten Minnesänger Gottfried von Neuffen zum Sohn hatte (Stälin 2, 584). Eben dieser Sohn folgte ihm im Besitze der Burg und theilte dieselbe – nach den im| Folgenden genannten Urkunden vom 3. Febr. 1320 und 18. Okt. 1321 zu schließen – unter seine beiden Kinder: Rudolf und Maria. Ersterer verkaufte, beziehungsweise verpfändete gegen das Ende des 13. Jahrhunderts seine Hälfte mit Güglingen an Gerlach von Breuberg, von diesem löste sie der erste Gemahl seiner Tochter Elisabeth, Graf Konrad von Flügelau, wieder ein und vererbte sie um 1313 auf seinen Oheim, den Grafen Heinrich von Eberstein, weßhalb Elisabeth und ihr zweiter Gemahl, Zeisolf von Magenheim, den 3. Febr. 1320 gegenüber diesem Heinrich ausdrücklich auf Güglingen und die halbe Burg Blankenhorn verzichteten. Aus dem ebersteinischen Besitze kam diese Hälfte jedoch mit Güglingen bald an Württemberg (das Genauere s. bei Güglingen). – Die andere Hälfte brachte Maria von Neuffen ihrem Gemahle, Ulrich von Magenheim, bei und vererbte sie auf ihre Tochter Maria und deren Gemahl Graf Otto von Hohenberg zu Nagold † 1299. Allein der Sohn des letztgenannten Ehepaares, Burkhard, verkaufte sie mit anderem Besitz in der Gegend den 18. Okt. 1321 an Graf Eberhard den Erlauchten von Württemberg (s. o. S. 179).

Den 12. Aug. 1327 verpfändete Gr. Ulrich III. von Württemberg die Feste mit Antheilen an verschiedenen anderen Zabergäuorten vorübergehend an Kurmainz (s. o. S. 179). Im J. 1420 wird sie als der Herrschaft Württemberg eigen aufgeführt; in den Jahren 1432/3 waren die Neipperg hier pfandberechtigt.

Seit 1462 wurde Blankenhorn nach einem Bericht des Güglinger Untervogts vom J. 1551 mit seinen Zugehörden an Garten und Gehölz den Forstmeistern und anderen Personen überlassen (St.-A.), den 6. Sept. 1472 zwar von Graf Eberhard im Bart dem Ritter Hermann von Sachsenheim samt dem Berg, Brunnen, dem unteren Garten und 25 Morgen Holz als Mannlehen verliehen, wobei der Graf sich auch die Öffnung desselben und die Erhaltung in redlichem gutem Bau versprechen ließ (Sattler Grafen 3. Forts. Beil. 57), allein die Sachsenheim scheinen, ohne Zweifel wegen Baufälligkeit, keinen Gebrauch mehr von demselben gemacht zu haben, denn um 1480 ließ es der Forstmeister Bartholomäus Lutz abbrechen und das Holz und Dachwerk verkaufen, worauf der Burgstadel unbewohnt stehen blieb (St.-A.).


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