Bei der Marien-Bergkirche von L.

Textdaten
Autor: Eduard Mörike
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Titel: Bei der Marien-Bergkirche von L.
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aus: Morgenblatt für gebildete Leser 1846, Nr. 51, S. 201
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Auflage:
Entstehungsdatum: 1845
Erscheinungsdatum: 28. Februar 1846
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Originalherkunft:
Quelle: MDZ München und Commons
Kurzbeschreibung: Gedicht auf die Bergkirche zu Laudenbach bei Weikersheim
Noch 1846 auch in Ottmar Schönhuths Monat-Rosen (4. Jg., S. 145f.) nochmals veröffentlicht Google
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Bei der Marien-Bergkirche von L.
Einem Freunde zum Geburtstag, der dort begangen wurde.

O liebste Kirche sondergleichen,
Auf deinem Berge ganz allein,
Im Wald, wo Linden zwischen Eichen
Um’s Chor den Maienschatten streun!

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Aus deinem grünen Rasen steigen

Die alten Pfeiler prächtig auf,
An Drachen, Greifen, Laubgezweigen
Reich bis zum letzten Blumenknauf.

Und Nachtigall und Kuckuck freuen

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Sich dein und ihrer Einsamkeit;

Sie kommen jährlich und erneuen
Dir deine erste Frühlingszeit.

Der Wohllaut deiner Orgeltöne
Schläft, ach, manch lieben langen Tag,

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Bis einmal sich dein Thal der Schöne

Deines Geläutes freuen mag.

Dort, wo aus gelbem Stein gewunden
Die Treppe hängt, Ein Blumenkranz,
Vertieft sich heut in Abendstunden

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Mein Sinn in ihre Zierde ganz.


Sieh! ihre leicht geschlung’nen Glieder
Verklären sich in rothes Gold!
Und horch, die Spindel auf und nieder
Gehn Melodien wunderhold!

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Musik der hundertfachen Flöte,

Die mit dem lezten Strahl verschwebt,
Und schweigt, bis sie die Morgenröthe
Des gleichen Tages neu belebt.

 E. Möricke.