Ballschuhtasche
[68] Ballschuhtasche. Die feinen Lackschuhe der Herren wie die
zartfarbigen Tanzschuhe der Damen müssen sehr sorgfältig aufbewahrt werden,
wenn sie sich längere Zeit frisch halten sollen. Nach jedem Gebrauch
müssen die Schuhe erst sorgsam gesäubert werden: die Lackschuhe reibt
man mit feinem Oel ab, die Stoff- und Seidenschuhe werden mit warmem
Kartoffelmehl und peinlich sauberer Bürste abgebürstet. Dann aber muß
man einen Ort haben oder einen Behälter, in dem die Schuhe nicht feucht
werden, sich nicht berühren und nicht gedrückt werden. Stiefeltaschen, die
man beliebig in unbeachteter Ecke, im Schranke oder wo man will,
aufhängen kann, sind dazu am praktischsten. Ebenso hübsch wie einfach stellt
man sie aus sandfarbener Leinwand her. Man schneidet vier Streifen
von 60 cm Länge und 57 cm Breite – für Damenschuhe entsprechend
kleiner – und bestickt zwei dieser Streifen ringsherum oder an drei
Seiten mit einer Kreuzstichkante, worauf man je zwei Streifen, einen
bestickten und unbestickten, zu einer Tasche zusammenfügt. Der obere
Rand wird etwa 3 cm breit gesäumt und mit drei Knopflöchern und
Knöpfen zum Schließen versehen. Eine etwa 38 cm lange und 4 cm
breite Spange desselben Stoffes, der dazu doppelt genommen und mit
schmalem Börtchen versehen wird, verbindet die beiden Taschen miteinander.
Für sehr zarte Schuhe kann man die Taschen noch mit hellem Satinfutter
versehen, sie auch aus besticktem Flanell mit Seidenstickerei reicher –
aber auch unpraktischer arbeiten. L.