Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Anton, Erzherzog
Band: 1 (1856), ab Seite: 47. (Quelle)
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d’Antoni, Anton (Tonkünstler, geb. zu Palermo 25. Juni 1801). Vater und Großvater A.’s waren tüchtige Musiker; letzterer Zeitgenosse Paisiello’s, auch ausgezeichneter Tonsetzer. Das Talent hatte sich auf Enkel und Sohn vererbt, und Anton A. componirte schon als 12jähriger Knabe eine Messe zum Feste der h. Cäcilia, welche gefiel. Mit 18 J. schrieb er die Oper „Un Duello“ in Syracus als Operndirector „gli Amanti burlati;“ in Malta in gleicher Eigenschaft „Il Peregrino.“ Auf seinen Reisen in England und Frankreich bildete er sein Talent noch mehr aus. Nach Italien zurückgekehrt, lebte er in Venedig und gab Unterricht in der Musik, zugleich bildete er als Director die Musikbande des ungarischen Regiments Fürst Wied aus. Als er sich später nach Triest begab, übernahm er die Direction der Musikbande des Infanterieregiments Fürst Leopold von Sicilien. In Triest befreundete er sich mit Pacini, arbeitete in classischer Musik, und als Meyerbeer dahin kam, um seine „Kreuzfahrer in Aegypten“ zur Aufführung zu bringen, schloßen die verwandten Seelen innige Freundschaft. Nun brachte A. seine Oper „Armina“ zur Aufführung, die sehr gefiel und sogar für Meyerbeers Werk gehalten wurde. Später begab sich A. nach Florenz, wo er die Oper „Amazilda“ componirte. Mit Donizetti und Bellini sich befreundend, trat er mit beiden in lebhafte Correspondenz. Wieder nach Triest zurückgekehrt, setzte er seine früheren musikalischen Bestrebungen aufs eifrigste fort, und wie er schon früher eine philharmonische Gesellschaft „L’Apollinea“ gestiftet, die 12 Jahre gedauert, so begründete er nun eine neue „Academia filarmonica,“ welche die Excellenzfrau Maria Gräfin Wimpfen, geb. Baronin von Eskeles in ihren Schutz nahm und die am 23. April 1851 eröffnet wurde. A. ist Director [48] dieser Akademie, in welcher classische deutsche und italienische Musik gepflegt wird, und sieht seine Bestrebungen, die Musik in Triest empor zu bringen, von schönen Erfolgen gekrönt. Außer den genannten Opern schrieb er noch: „Giovanna Grey“ deren Aufführung durch die Ereignisse des Jahres 1848 vereitelt wurde, außerdem aber mehrere Cantaten, 4händige Fugen, Canons u. a. Tonstücke.

Bermann (Mor.), Oestr. biogr. Lex. II. Heft. S. 195.