BLKÖ:Zwerger, Johann Baptist
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 60 (1891), ab Seite: 333. (Quelle) | |||
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Tarnóczy, kraft des dem dortigen Metropolitansitze zustehenden Rechts zum Fürstbischof von Seckau ernannt, welche Kirchenwürde er zur Stunde noch bekleidet. Mit seiner fürstbischöflichen Würde ist eine Virilstimme im Herrenhause des österreichischen Reichsrathes und im steirischen Landtage verbunden. Er zählt zu den eifrigsten und entschiedensten Mitgliedern der Ecclesia militans, und sein Auftrag im November 1880 an den Diöcesanclerus, bei der Kaiser Joseph-Feier keine gottesdienstliche Function zu halten, erregte gerechtes Aufsehen. Außer seinen bischöflichen Hirtenbriefen, die an oberhirtlicher Strenge nichts zu wünschen übrig lassen, hat er noch folgende Schriften durch den Druck veröffentlicht: „Die Volksschule in ihren Beziehungen zu Familie, Kirche und Staat“ (Wien 1870, Sartori, 8°.); – „Die Reise in die Ewigkeit“ (Gratz 1872); – „Die Kirche Jesu Christi in ihrer Wesenheit und in ihren Beziehungen zur Menschheit“ (ebd. 1880); – „Die Nothwendigkeit der Rückgabe der weltlichen Macht an den Papst, für Katholiken zusammengestellt. Ein Theil des Reinertrages ist für den Peterspfennig bestimmt“ (1870); – „Was lehrt das vatikanische Concil von der Unfehlbarkeit des Papstes?“ (1870). Diese und die vorige Schrift sind auch in čechischer Sprache übersetzt erschienen. Fürstbischof Zwerger erhielt 1883 das Großkreuz des Franz Josephordens und 1889 die Würde eines geheimen[WS 1] Rathes.
Zwerger, Johann Baptist (Fürstbischof von Seckau, geb. zu Altrey in Tirol 23. Juni 1824). Dem geistlichen Stande sich widmend, vollendete er die theologischen Studien und erlangte daraus in Wien die Doctorwürde. Am 12. December 1851 in Trient zum Priester geweiht, wurde er dann zum Hofcaplan an der Burgcapelle in Wien ernannt, wo er mehrere Jahre thätig war. Im Februar 1863 in das Kathedralcapitel von Trient aufgenommen, erhielt er am 9. März 1865 daselbst die Würde eines Dompropstes mit der Leitung des deutschen Diöcesanantheils, und am 3. August 1867 ward er vom Fürsterzbischof von Salzburg,- Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1868, Nr. 1512: „Fürstbischof Zwerger gegen das in der städtischen Mädchenschule vom Gratzer Gemeinderathe eingeführte Turnen“. – Dieselbe, 1868, Nr. 1226. Gratz 27. Jänner: „Fürstbischof Dr. Zwerger und die Presse“. – Dieselbe, 1868, Nr. 1263: Gratz 4. März: „Fürstbischof Dr. Zwerger und die clericale Agitation“. – Dieselbe, 29. August 1871, Nr. 2518: „Eine bischöfliche Streitschrift“. – Dieselbe, 5. Jänner 1871, Nr. 2284.: „Eine politische Kanzelrede“. – Dieselbe, 1872, Nr. 2643: „Eine Predigt des Fürstbischofs Zwerger“. – Dieselbe, 4. Juni 1873, Nr. 3869: Gratz 2. Juni: „Bischof Zwerger’s Hirtenbrief“. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1872, Nr. 218: [334] „Ein Bischof über die Liede“. – Allgemeine Zeitung (Augsburg, Cotta, 4°.) 1874, Nr. 52, S. 760: „Aus Gratz 16. Februar“. – Dieselbe, 27. November 1880, Nr. 332: „Aus Oesterreich 25. November: Verbot des Bischofs Zwerger einer gottesdienstlichen Function aus Anlaß der Kaiser Joseph-Feier“. – Dieselbe, 24. Juli 1885, Nr. 203, S. 2979: „Aus Oesterreich 22. Juli: Der Hirtenbrief des Bischofs Zwerger“. – Südtiroler Volksblatt, 1867, Nr. 96, Beilage. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1861, Nr. 316: „Dr. Zwerger’s Predigt in der Hofburg-Pfarrkirche“. – 1867, Nr. 221: „Ernennung des Trienter Dompropstes Zwerger zum Bischof von Seckau“.
- Porträts. 1) Unterschrift: „Dr. Johann Bapt. Zwerger, | Fürstbischof von Seckau“. Dauthage (gez.) 1867. Druck von Reiffenstein und Resch in Wien. Verlag und Eigenthum von Karl Pendler, Kunsthändler und Besitzer der Ferstl’schen Buchhandlung in Gratz (Fol.). – 2) Ueberschrift: „Fürstbischof Zwerger“. Holzschnitt im „Illustrirten Wiener Extrablatt“ 1872, Nr. 147, ohne Angabe des Zeichners und Xylographen. – Chargen. 1) „Bombe“ (Wiener illustrirtes Witzblatt) 12. März 1871, Nr. 10, S. 59: „Die streitende Kirche“ (in zwei Exemplaren). Pederzani, der Prediger in der Kirche „am Hof“. Bischof Zwerger in Gratz. – 2) Ueberschrift: „Fürstbischof Zwerger“. Zeichnung von C. v. Štur. – 3) „Der Floh“ (Wiener Witzblatt) 1873, Nr. 47, Zeichnung von Lafosse.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: gegeheimen