Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 306. (Quelle)
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Zultner, Jacob (Festungsdirector zu Karlsburg in Siebenbürgen, geb. in Siebenbürgen gegen Ende des 17. Jahrhunderts, gest. zu Karlsburg am 14. Jänner 1755). Ein Sohn des Weidenbacher Pfarrers Jacob Zultner, der ein geborener Kronstädter war, that er sich frühzeitig in Mathematik und im Zeichnen hervor, trat in die kaiserliche Armee, arbeitete 1713–1726 unter der Direction des k. k. Ingenieurhauptmanns Friedrich Schwarz von Springfels in Wien und kam dann als k. k. Lieutenant nach Karlsburg. Sein Andenken hat sich durch mehrere Pläne und Aufnahmen von Karten Siebenbürgens erhalten. So rührt von ihm der Plan der Stadt Karlsburg und ihrer Vorstädte her, den er 1735 anfertigte, ferner die Abbildung des Kirchencastells von Helsdorf, das er in sauberer Weise in das dortige Kirchenbuch zeichnete. Lorenz Weidenfelder, Pfarrer zu Michaelsberg in Siebenbürgen (geb. 1693, gest. 1755), schreibt ihm auch den Hauptantheil an Plan und Ausführung der über den Rothenthurmpaß in die kleine (frühere österreichische) Walachei führende Karolinenstraße und an der Aufnahme beider Karten von Siebenbürgen und der kleinen Walachei zu, von denen die erstere 1735 und 1740 unter dem Namen des Oberstlieutenants Johann Conrad Weiß, jedoch nur in handschriftlicher Zeichnung, die zweite aber von F. Asner in Kupfer gestochen, mit der zweiten Ausgabe der Kölescher’schen „Auraria Romano-Dacica“ 1780 unter dem Titel: „Valachia Cis-Alutana in suos quinque districtus divisa“ auch im Druck veröffentlicht worden ist. Ferner bestimmte Zultner 1741 als kaiserlicher Commissär die Grenze Siebenbürgens gegen die Walachei in Gemeinschaft mit [307] dem türkischen Grenzcommissär Men Kufetdschi Mechmed Effendi. Nach dieser Grenzbestimmung zeichnete er 1743 im Einvernehmen mit der türkischen Commission eine neue Karte, nach welcher 1769 eine neue Grenzbestimmung und Berichtigung ausgeführt und die k. k. Grenzadler ohne allen Widerspruch aufgestellt wurden. – Jacobs älterer Bruder Georg starb als Pfarrer zu Helsdorf in Siebenbürgen am 22. Jänner 1765 und hinterließ ein noch für die Geschichte zu verwerthendes Tagebuch von 1689–1759. – Ein zweiter Bruder Jacobs, Johann Zultner, diente gleichfalls in der Armee, wurde 1744 von den Franzosen gefangen genommen und nach Straßburg geführt und starb nach seiner Befreiung als Rittmeister bei Graf Kalnoky-Huszaren zu Csik-Taplotza am 7. December 1750.

Trausch (Joseph). Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen, (Kronstadt 1871, Johann Gött und Sohn, gr. 8°.) Bd. I, Seite 543.