Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zubow, Alexander
Band: 60 (1891), ab Seite: 291. (Quelle)
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Zubowski, Caspar (Schriftsteller, geb. auf dem väterlichen bei Lublin gelegenen Gute 1797, Todesjahr unbekannt). Seine Jugend verlebte er am Hofe des Fürsten Adam Czartoryski und befreundete sich mit dem Dichter Vincenz Pol, der damals in Lublin lebte. Als er 22 Jahre alt war, verließ er wegen widriger Vorfälle im Elternhause dasselbe, kaufte sich ein Stück Land, warb Ansiedler, bebaute das unwirthbare Stück selbst und gründete so das Dorf Kozarzów, in welchem er seinen eigenen Hof mit den nöthigen Wirthschaftsgebäuden selbst herstellte. 1845 verkaufte er seine Besitzung, lebte einige Zeit in Posen bei seiner Schwester, bis er 1846 nach Krakau übersiedelte, als österreichischer Unterthan zwei Realitäten erwarb und daselbst bleibenden Wohnsitz nahm. Um diese Zeit begann er zu schreiben und veröffentlichte kleine polemisirende national-ökonomische und die städtischen Angelegenheiten betreffende Schriften, z. B.: „Dwa a dwa sa cztery“, d. i. Zwei und zwei macht vier (Krakau 1849, 8°.); – „Odpowiedz na odpowiedz“, d. i. Antwort auf Antwort (ebd. 1849, 8°.), gegen die Zeitung „Czas“ gerichtet; – „Nasi mandaryni i ich cele“, d. i. Unsere Mandarine und ihre Ziele (Breslau 1850, 8°.); – „Kongregacyia kupiecka i cech czyli dalszy ciag rzeczy perciw przywilejom“, d. i. Die kaufmännische Congregation und die Zünfte oder weiterer Verlauf der Angelegenheit gegen die Privilegien (Krakau 1850, 8°.); – „Nasze sprawy, przeszlośc, i terazniejszośc wady, stronnictwa, zakonczenie“, d. i. Unsere Angelegenheiten, ihre Vergangenheit, Gegenwart, Fehler, Parteilichkeit und Ende (Breslau 1852, 8°.). Alle diese mit satyrischer Laune geschriebenen Flugschriften, nur in Auflagen von 500 Exemplaren verlegt, wurden ihres zeitgemäßen polemisirenden Inhalts wegen rasch aufgekauft und gehören heutzutage zu den [292] bibliographischen Seltenheiten. Aber auch auf dramatischem Gebiete versuchte er sich, und wir kennen von ihm: „Ciocia swatka“, d. i. Die Tante als Brautwerberin, Lustspiel in 1 Act (Krakau 1861); – „Dwór pański“, d. i. Der Herrenhof, Drama in 3 Acten (Posen 1859); – „Pismaki“, d. i. Die Scribenten, dramatisches Bild in 1 Act (1863); – „Rzemieslnik“, d. i. Der Gewerbsmann, Lustspiel in 4 Acten (Krakau 1861). Außerdem schrieb er eine Reihe humoristischer Gemälde, geschöpft aus der Physiognomie des gesellschaftlichen Lebens der Stadt Krakau, welche aber nicht gedruckt worden sind. Um die Mitte der Sechziger-Jahre, damals etwa 67 Jahre alt, war Zubowski noch am Leben.