Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zsigmondy, Adolf
Band: 60 (1891), ab Seite: 278. (Quelle)
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Zsembery, Joseph (Abgeordneter des ungarischen Landtages im Jahre 1848). Der Sproß einer adeligen Familie des Honther Comitates, wurde er 1848 in den ungarischen Landtag gewählt[WS 1] und zählte zu den eifrigsten Mitgliedern der Bewegungspartei und zu den treuesten Paladinen Kossuth’s. Schon in der Unterhaussitzung vom 12. Juli 1848 verlangte er Landesvertheidigung und daß man, weil der Augenblick günstig, zur Offensive schreite, auch erklärte er bei dieser schicklichen Gelegenheit die Gegner für Räuber und Empörer, die man sofort angreifen und vernichten müsse! In der Sitzung vom 7. August, als Kriegsminister Mészáros ankündigte, daß er sich nach dem südlichen Kriegsschauplatze begebe, um sich persönlich von der militärischen Situation zu überzeugen, bemerkt Zsembery mit großer Zuversicht, daß der Kriegsminister auf den Kriegsschauplatz sich begebe, nicht bloß um sich auf demselben umzusehen, sondern um die Truppen wie Cavaignac mit brennender Cigarre zum Siege zu führen; – in der Sitzung vom 10. August erklärte der Honther Abgeordnete die pragmatische Sanction für eine nunmehr vermoderte Schrift, jetzt sei die Liebe der Völker die pragmatische Sanction; – in der Sitzung vom 28. August verlangt er Reduction der Beamten, deren Zahl unermeßlich u. s. w. Levitschnigg leitet seine Charakteristik Zsembery’s mit der Bemerkung ein: daß derselbe Mitglied der Honther Gespanschaft sei, wo im Vormärz einmal unter einigen Adeligen der Brauch herrschte, Ehrensachen auf ganz einfache Weise auszugleichen: „man ohrfeigte sich!!“

Levitschnigg (Heinrich Ritter von). Kossuth und seine Bannerschaft. Silhouetten aus dem Nachmärz in Ungarn (Pesth 1850, Heckenast, 8°.) Bd. II, S. 242. – Janotyckh von Adlerstein (Joh.). Die letzten zwei Jahre Ungarns. Chronologisches Tagebuch der magyarischen Revolution [1848 und 1849] (Wien 1851, J. P. Sollinger’s Witwe, 8°.) Bd. III, S. 34, 36, 91, 109, 154.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gegewählt