BLKÖ:Zoričich, Matteo

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 262. (Quelle)
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Zoričich, Matteo (Schriftsteller, geb. zu Pancov in Dalmatien im 18. Jahrhundert, gest. in seinem Kloster San Lorenzo zu Sebenico am 20. Juli 1773). Er trat in jungen Jahren in das Minoritenkloster San Lorenzo zu Sebenico, zu dessen Berühmtheiten er sowohl seines gottesfürchtigen Wandels als seiner Gelehrsamkeit wegen zählt. Von ihm sind im Druck erschienen: „Osmina dillovagna duhovnoga“, d. i. Octave geistlicher Uebungen (1765); – „Brojnica u slavni jezik ilirski“, d. i. Vertheidigung der berühmten illyrischen Sprache (1766); – „Zarcalo razlicnih dogadzajah, obiti prilikah zaduše pravovirnih“, d. i. Spiegel für besondere Verkommenheiten zum Gebrauche rechtgläubiger Seelen, 2 Bände; – „Uprava mnogo koristna ispovidnika“, d. i. Besonders nützliche Anleitung für den Beichtvater (1781): – „Aritmetika u slavni jezik illiricki“, d. i. Arithmetik in der berühmten illyrischen Sprache. – Unserer Zeit gehört Anton Zoričich, den wir aber auch Zorčich geschrieben finden, an. Derselbe stammt auch aus Sebenico und that sich als Dichter hervor durch Herausgabe des Werkes: „Vila dalmatinska“, einer Sammlung südslavischer Gedichte, welche bei Gebrüder Battara 1852 in Zara gedruckt erschienen ist. Betreffs des Matteo Zoričich machen wir auf die Sonderbarkeit aufmerksam, daß derselbe die illyrische Sprache immer mit dem Beiwort slavni, berühmt oder glorios, ausstattet, eine Eigenthümlichkeit, der wir bei den europäischen Cultursprachen – welche doch die eigentlich berühmten sind – nie begegnen.

Gliubich di Città vecchia (Simeone Abb.). Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna et Zara, 1856, 8°.) S 322. – Fabianich (Donato P.). Storia dei frati minori dai primordi della loro istituzione in Dalmazia e Bosnia fino ai giorni nostri (Zara 1864, Battara, 8°.) tom. II, p. 306.