BLKÖ:Zechmeyer, Leopold

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zechmeister, Adam
Band: 59 (1890), ab Seite: 248. (Quelle)
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Zechmeyer, Leopold (Kupferstecher, geb. in Wien um 1805, gest. daselbst um 1860). Er war ein Zögling der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, an welcher er ein Stipendium genoß, und bildete sich an derselben unter des berühmten Stöber Anleitung im Kupferstechen aus. Bald nachdem der Bezug seines Stipendiums aufgehört hatte, trat er aus der Akademie und erhielt an der k. k. pr. Nationalbank in Wien als Retoucheur eine dauernde Anstellung. Die freie Zeit, die ihm sein Dienst ließ, verwendete er zu kleineren Arbeiten in seiner Kunst. Viele Blätter stach er für das „Bildermagazin für allgemeine Weltkunde“, das, von F. Malven herausgegeben, um die Mitte der Dreißiger-Jahre in Leipzig erschien. 1837 begegnen wir ihm zum ersten Male in der Jahresausstellung der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien mit zehn Ansichten von St. Petersburg, einer Ansicht von Rio Janeiro und einer Aussicht von Corcovado über die Bai von Rio Janeiro, sämmtlich Stahlstiche. In den nächsten Jahren brachte er Ansichten von Marokko und Delhi, vom Escurial und von Canton in China, zwei von Lissabon, eine von Almada, die zweite vom Hügel der Capelle da Nostra Senhora da Monte. 1844 hat er zum letzten Male ausgestellt. Auch für mehrere der im Vormärz 1848 in Wien erschienenen Almanache stach er Blätter nach Zeichnungen von Corbould, Haßlwander, Steinrücker und Anderen. Von sonstigen Stichen seiner Hand sind mir bekannt: „Glaube, Hoffnung und Liebe“ (1838), „Ideal“ (1839), ein „h. Franciscus“ nach Bayer und eine „Madonna“ nach Corregio. Die Wiener Communalbibliothek besitzt von Zechmeyer eine Ansicht des Odeonsaales [249] zu Anfang der Fünfziger-Jahre. Größere Arbeiten auszuführen ließ ihm sein Beruf nicht zu. Von seinen kleineren Blättern verdienen die landschaftlichen den Vorzug; sie sind sauber gestochen; seine Arbeiten für die Taschenbücher sind sehr ungleich und verrathen nicht selten Flüchtigkeit, freilich lassen auch die Originale, nach denen er stach, so z. B. die von Steinrücker, viel zu wünschen übrig.

Die Kataloge der Jahresausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien 1837, 1838, 1839,1841, 1842, 1844. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XXII, S. 227.