BLKÖ:Zamoyski, Andreas Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 143. (Quelle)
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II. Besonders denkwürdige Sprossen des Grafengeschlechtes Zamoyski.

1. Andreas (geb. 1717, gest. 10. Februar 1792). Ein Sohn Michaels und Annas geborenen Dzialińska. König Stanislaus August, welcher dessen Kenntnisse und Eifer für das Beste des Vaterlandes zu schätzen wußte, ernannte ihn nach Johann Małachowski zum Kron-Großkanzler, welche Würde Andreas, als auf des russischen Generals Repnin Befehl mehrere polnische Würdenträger nach Kaluga in die Gefangenschaft abgeführt wurden, niederlegte. Als man dann auf dem Reichstage 1776 den Beschluß faßte, [144] dem Lande ein neues, den Verhältnissen und der Zeit angemessenes Rechtsstatut zu geben, wurde Zamoyski mit Abfassung desselben betraut. Zwei Jahre arbeitete er daran, dann ließ er das Werk: „Zbiór praw sądowych na mocy konstytucyi r. 1776 ... ułożony i na Sejm r. 1778 podany“, d. i. Sammlung der Rechtsgesetze auf Befehl der Constitution vom Jahre 1776 angelegt und dem Reichstage 1778 vorgelegt (Warschau 1778, Gröll, Fol.) drucken. Die Aufnahme jedoch, welche von Seiten des Reichstages die Arbeit fand, war eine ganz ungünstige. Während man aber im Lande dieses Werk verurtheilte, fand es im Auslande solche Würdigung, daß es der Wolsteiner Pastor Gottfr. Nikisz ins Deutsche übersetzte und unter dem Titel: „Sammlung gerichtlicher Gesetze für das Königreich Polen“ (Warschau 1780, Gröll, Fol.) herausgab. Der Kron-Großkanzler Andreas wurde von Kaiser Leopold II. am 24. November 1791 in den österreichischen Grafenstand erhoben. Aus der Ehe mit seines Neffen Clemens Witwe Constanze geborenen Fürstin Czartoryska hinterließ er eine Tochter Anna, später vermälte Alexander Fürst Sapieha-Kodeński, und einen Sohn Stanislaus, welcher das Geschlecht fortpflanzte. [Chodynicki (Ignacy). Dykcyonarz uczonych Polaków, d. i. Lexikon gelehrter Polen (Lemberg 1833, Millikowski, 8°.) Bd. III, S. 393. –Bentkowski (Felix). Historyja literatury pólskiej. Wystawicna w spisie dzieł drukiem ogłoszonych, d. i. Geschichte der polnischen Literatur. Dargestellt in einer Aufzählung der durch den Druck veröffentlichten Schriften (Warschau und Wilna 1814, Zawadzki, 8°.) Bd. II. S. 160 u. f. – Encyklopedyja powszechna, d. i. Allgemeines (polnisches) Conversations-Lexikon (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXII (1868), S. 268–278; eine sehr ausführliche quellenmäßige Biographie.] –