BLKÖ:Zaccaria, Franz Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zaccaria, Francesco
Band: 59 (1890), ab Seite: 67. (Quelle)
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Zaccaria, Franz Anton (gelehrter Theolog, geb. nach Einigen in Mailand, nach Anderen in Venedig am 27. März 1714, gest. 10. October 1795). In den Schulen der Jesuiten gebildet, hegte er den Wunsch, in deren Orden einzutreten, und als sich ihm in der Heimat Hindernisse entgegenstellten, seine Absicht auszuführen, ging er nach Wien und trat dort im Jahre 1731 in denselben. Das Noviciat beendete er in Görz, wo er gleichzeitig im Lehramte thätig war; dann begab er sich nach Rom, empfing dort die Priesterweihe und wirkte einige Zeit im Missionsdienste zu Ancona, Fermo, Pistoja, an welch letzterem Orte er auch Vorlesungen hielt. Einen Antrag des Cardinals Querini, die Präfectenstelle an der Bibliothek in Brescia zu übernehmen, lehnte er ab, nahm aber zwei Jahre später den Präfectenposten an der herzoglichen Bibliothek in Modena an. Bis 1768 wirkte er in dieser Stellung, als er dieselbe plötzlich auf Befehl des Herzogs verlor. So kränkend diese Maßregel für ihn war, sie wirkte doch nicht weiter nachtheilig auf sein Fortkommen, denn er wurde bald darauf Bibliothekar des Profeßhauses seines Ordens in Rom. Die Päpste Clemens XIII., Clemens XIV, und Pius VI. wendeten ihm ihre ganze Huld zu und erhöhten seine Bezüge. Letzterer ernannte ihn zum Präsidenten der Akademie für Kirchengeschichte und zum Professor dieses Faches am Gymnasium der Sapienza. Bei vorgerücktem Alter ward Zaccaria vom Papste mit vollen Bezügen in Ruhestand gesetzt, den er bis zu seinem mit 81 Jahren erfolgten Tode genoß. Groß ist die schriftstellerische Thätigkeit dieses gelehrten Theologen, welche in Cuccagni’s „Elogio“ ausführlich dargestellt sich findet. Indem wir derselben im Allgemeinen gedenken, erwähnen wir seine: „Storia letteraria d’Italia“ und „L’Antifebronio“ durch welche zwei Werke sein Name wohl am bekanntesten geworden, dann die „Memorie [68] sopra le chiese di Cremona, di Crema, di Lodi, di Cesena, di Osimo, Marmora Salonitana“, die „Storia del Tridentino Concilio“, die Biographien der heiligen Märtyrer Fedele, Carpoforo, die „Storia delle Badie di Arona e di Leno“, seine Instituzione antiquaria numismatica und lapidaria und schließlich „Storia polemica del celibato sacro“. In der christlichen Inschriftenkunde gilt er als Autorität, und über die Satzungen und Regeln der alten Liturgie bildet sein 1767 erschienener „Thesaurus theologicus“ eine Hauptquelle. In Handschrift hinterließ er einen „Commentario della sua propria vita“.

Cuccagai (Luigi), Elogio storico dell’Abbate F. A. Zaccaria (Roma 1796, 8°.). – Dandolo (Girolamo), La caduta della republica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’anni. Studii storici (Venezia 1855, Naratovich, 8°.) Appendice, p. 296. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien, 8°.) Bd. VI, S. 211.
Porträt. Unterschrift: „Francesco Antonio Zaccaria“. Musitelli inc. [in sprechend ähnlichem Umriß, 8°.].