Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zablatzky, Franz
Band: 59 (1890), ab Seite: 63. (Quelle)
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Zabira, Georg (Geschichtsforscher, geb. zu Siatista in Macedonien um 1754, gest. zu Szabadszállás in Ungarn am 19. September 1804). Der Sohn eines Apothekers, kam er, in Thessalonich erzogen, 1764 als Kaufmannsdiener nach Szabadszállás in Ungarn. Neben seinem Berufe betrieb er eifrig das Studium alter und moderner Sprachen. Während eines längeren Aufenthaltes in Kalocsa verkehrte er dort viel mit Gelehrten, benutzte stark die bischöfliche Bibliothek und begann eine eigene Büchersammlung anzulegen. Auch hielt er für seine griechischen Glaubensgenossen Schule, den Ertrag seiner Bemühungen zum Büchereinkauf verwendend. Noch in späteren Jahren besuchte er, um sich wissenschaftlich noch weiter auszubilden, auswärtige deutsche Universitäten. 1795 ließ er eine Ausgabe von Cantemir’s Begebenheiten der Kantakuzenen und Brankowanen auf seine Kosten drucken. In seinem Nachlaß befand sich ein Θεατρον ἑλληνικον oder ein Verzeichniß und Biographien aller neugriechischen Schriftsteller, die seit der Eroberung Constantinopels gelebt. In seinem Testamente vermachte er alle seine Bücher und Handschriften der griechischen Kirche in Pesth, und sein Universalerbe (seines Bruders Sohn) war verpflichtet, jährlich 100 fl. für den Bibliothekar und 50 fl. zur Anschaffung neuer Bücher zu entrichten.

Allgemeine Literatur-Zeitung, 1805, Intelligenzblatt Nr. 79, S. 636.