BLKÖ:Wurmbrand-Stuppach, Friedrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 58 (1889), ab Seite: 296. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Friedrich Wurmbrand-Stuppach in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wurmbrand-Stuppach, Friedrich|58|296|}}

14. Friedrich, der in den bewegten Zeiten des 15. Jahrhundert lebte, war Lorenz v. Wurmbrand’s und Katharinens Truchseß von Emmerberg zweitgeborener Sohn. Er that sich wiederholt in den Kämpfen seines Vaterlandes hervor, so 1446 bei der Belagerung von Neustadt durch den Ungarkönig Hunyady und wieder bei der Belagerung derselben Stadt im Jahre 1452 durch Grafen Ulrich von Cilli, als dieser die Auslieferung des jungen Königs Ladislaus vom Kaiser Friedrich III. (IV.) erzwingen wollte. Auch in der harten Belagerung, welch der Kaiser in seiner Wiener Burg 1462 von seinem Bruder Albrecht zu erdulden hatte stand Friedrich in den Reihen der dem Kaiser treu gebliebenen Mannen und bewährt sich als tapferer Streiter. Infolge der in allen diesen Kämpfen bewiesenen Treue nahm ihn auch der Kaiser Friedrich unter seine Ministerialen auf. Als dann der berühmte Franciscanermönch Johann Capistran auf dem Stephanskirchhofe in Wien zur Befreiung Belgrads aus den Türkenhänden aufforderte, eilte auch Friedrich von Wurmbrand in die Reihen der Kämpfer, welche den Osmanen diese Vormauer Ungarns in der Stunde der höchsten Noth entrissen. In jenen Tagen, in welchen die Zwistigkeiten zwischen Papst Eugen und den Vätern des Baseler Conciliums (1431–1443) nicht ohne Einfluß auf die Gemüther blieben, war er mit seiner Gemalin Ursula für sein Seelenheil besorgt und wandte sich in seiner Glaubensnoth zu gleicher Zeit an den Papst und an das Concilium, von welchen ihnen Ersterer die Freiheit gab in Bezug auf die Wahl ihres Beichtigers und der gemachten Gelübde; letzteres aber durch den Cardinal Bernhard „vermöge der Auctorität des ah. Kirchenrathes von Basel, der im heiligen Geiste rechtmäßig versammelt ist und die allgemeine Kirche vorstellt“, ihnen die Erlaubniß ertheilte, zu ihrer und ihrer Hausgenossen Erbauung einen Tragaltar zum Messelesen zu haben. Beide Privilegien aus dem Jahre 1445 theilt dem Wortlaute nach das Zedler’sche „Universal-Lexikon“ mit. Was nun Würden, Aemter und Besitz Friedrichs von Wurmbrand anbelangt, so stand er seit 1450 als Hofcavalier in Kaiser Friedrichs Diensten, dann nahm er den Titel eines obersten Erb-Landküchenmeisters in Steiermark an. Von dem Grafen Hugo von Montfort erhielt er jene Güter, die ehedem Eigenthum der Familie von Stadeck waren, dann von Herzog Albrecht 1437 einige Besitzungen, welche in der Nähe von Stuppach lagen und zum Wartensteiner Dominium gehörten. Friedrich von Wurmbrand hatte sich zweimal vermält, zuerst mit Barbara von Dexenpeck (?) und dann mit Ursula von Zwingendorf[WS 1] verwitweten von Schauhingen. Nur von Letzterer hatte er Kinder, und von den Söhnen pflanzten Johann und Anton, aber nur der Letztere dauernd, den Stamm fort. [Zedler’s Universal-Lexikon, Bd. 60. Sp. 74 und 75.] –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Zwingenberg