BLKÖ:Wrazfeld von Siegimfeld, August

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wraždil, Emanuel
Band: 58 (1889), ab Seite: 170. (Quelle)
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Wrazfeld von Siegimfeld, August (k. k. Major, geb. in Böhmen 1804, gest. daselbst zu Kuttenberg am 26. März 1857). Ein Sohn des 1814 geadelten und mit dem Prädicate von Siegimfeld ausgezeichneten Hauptmanns Joseph, trat er, nachdem er seine Ausbildung in der Wiener Ingenieurakademie erlangt hatte, 1824 in das Geniecorps, in welchem er im nächsten [171] Jahre Lieutenant, dann stufenweise vorrückend Hauptmann wurde und als solcher im Jahre 1848 in Venedig stationirte. Von dort bald darauf zu den Befestigungsarbeiten in Verona beordert, verunglückte er in Ausübung seines Berufes durch einen Sturz, brach beide Füße und blieb zeitlebens ein Krüppel. So aus einer glänzenden Laufbahn, wozu ihn seine Kenntnisse und sonstigen Eigenschaften berechtigten, in bedauerlichster Weise herausgerissen, lebte er ein beklagenswertes Dasein, gemildert durch wissenschaftliche Thätigkeit, der er sich seitdem mit allem Eifer hingab. Er schrieb die gediegenen Artikel über Befestigungs- und Geniewesen, welche das von Meynert und Hirtenfeld herausgegebene leider unvollendet gebliebene „Oesterreichische Militär-Conversation-Lexikon“ enthält, in welchem sie mit der Anfangschiffre seines Namens „Wr.“ bezeichnet sind. Für die „Oesterreichische Militär-Zeitung“ aber lieferte er mehrere kriegsgeschichtliche Artikel. Nach dem vorerwähnten Unfall lebte er einige Zeit in Wien, zog sich dann mit seiner Gattin nach Znaim zurück, und als er diese durch den Tod verloren, übersiedelte er zu seiner Schwester in Kuttenberg, wo er unter deren Pflege nach unsäglichen Leiden im Alter von 53 Jahren starb.

Militär-Zeitung (Wien, 4°.) 1857, Nr. 87, S. 694.