BLKÖ:Wolf von Brzezina, Heinrich Samuel

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wolf, Heinrich
Band: 58 (1889), ab Seite: 17. (Quelle)
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20. Heinrich Samuel Wolf von Brzezina (Pfarrer, geb. zu Friedek um die Mitte des 17. Jahrhunderts, gest. zu Teschen am 2. Juli 1705). In Rede Stehender, dessen Vater Bürgermeister der Stadt Friedek in Oesterreichisch-Schlesien war. besuchte daselbst 1675–1679 das Gymnasium. Die Theologie hörte er in Breslau, widmete sich nach erlangter Priesterweihe der Seelsorge, erhielt zuerst die Pfründe zu Tierliczko, 1682 aber verlieh ihm Franz Graf von Oppersdorf die zu Friedek. Als diese Stadt 1688 abbrannte, stellte Wolf die Pfarre theils aus eigenen Mitteln, theils aus milden Beiträgen, die er gesammelt, wieder her, und erscheint er somit als zweiter Stifter dieses Gotteshauses. An der Wand nächst der Sacristeithür im Presbyterium erinnert sein in Stein gehauenes Bildniß noch heute an den Erbauer der Kirche. 18 Jahre war er der Pfarre vorgestanden, als er 1700 in gleicher Eigenschaft nach Teschen kam, wo ihn schon nach kaum fünf Jahren der Tod ereilte. Auch dort hatte er nach dem 1689 stattgefundenen Brande an das Presbyterium der Pfarrkirche die prächtige Capelle und ferner die neue Dechantei erbaut. Später wurde diese in eine Kaserne verwandelt, und eine Denktafel aus schwarzem Marmor, welche zum Andenken an den Erbauer über der Thür der ehemaligen Dechantei eingemauert gewesen, gelangte in den Besitz des Propstes und Gymnasialpräfecten Leopold Johann Scherschnik, der sie in einer in seinem Garten befindlichen gothischen Capelle mit noch anderen Gedenktafeln von Gräbern u. s. w. in die Wand einmauern ließ. Zuletzt war Pfarrer Wolf Domherr in Glogau und apostolischer Protonotar geworden. Wie uns Scherschnik meldet, hat unser Geistlicher in dem Pfarrbuche zu Friedek einen schätzbaren Beitrag zur Geschichte seiner Zeiten hinterlassen. [Scherschnik (L. J.). Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern aus dem Teschener Fürstenthume (Teschen 1810, 8°.) S. 167]. –