BLKÖ:Wohlmuth (Nachrichter)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Wohlmuth, Joseph
Nächster>>>
Wohlsberger, N.
Band: 57 (1889), ab Seite: 249. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Franz Joseph Wohlmuth in der Wikipedia
Franz Joseph Wohlmuth in Wikidata
GND-Eintrag: 129294802, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wohlmuth (Nachrichter)|57|249|}}

3. Der Nachrichter Wohlmuth, welcher sein trauriges Amt von 1756 bis 1816 in Salzburg ausübte und in dieser Zeit von 60 Jahren nicht weniger denn 300 Hinrichtungen theils mit dem Schwerte, theils mit dem Stricke vollbrachte. Dieser österreichische Sanson hat ein Manuscript hinterlassen, das unter dem Titel „Memoiren des Scharfrichters Wohlmuth“ zugleich mit den Richtinstrumenten, Schwert und Strick, im Salzburger Museum aufbewahrt wird. Diese Memoiren enthalten die Biographien der Gerichteten, ihre Verbrechen, ihre Art zu sterben u. s. w., und sind die Aufzeichnungen von Wohlmuth eigenhändig gemacht. Dr. Johann Nep. Berger, der ehemalige Reichstagsabgeordnete und nachmalige Sprechminister, hat während eines Curgebrauches in dem nächst Salzburg gelegenen Reichenhall in den Sechziger-Jahren von diesen Memoiren eine Abschrift nehmen lassen und die Absicht gehabt; sie als einen Beitrag zur socialen Geschichte herauszugeben. Sein früher Tod vereitelte dieses Vorhaben.