Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Witzthumb, Ignaz
Nächster>>>
Wlasak, Franz
Band: 57 (1889), ab Seite: 181. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Aloisiu Vlad in Wikidata
GND-Eintrag: 130493163, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wlád, Alois|57|181|}}

Wlád, Alois (ungar. Reichstagsabgeordneter, geb. zu Ábrány am 24. Februar 1822). Der Sproß eines alten angesehenen Adelsgeschlechtes, dessen schon im fünfzehnten Jahrhunderte Erwähnung geschieht. Er ist der jüngste Sohn des Ábrányer Seelsorgers Daniel Wlád und Evas geborenen Orián. Die unteren Schulen und das Studium der Rechte beendete er in Großwardein, wo er 1845 das Advocatenexamen glänzend bestand, zu Gyülvész im Torontaler Comitate trat er als herrschaftlicher Advocat seine praktische Laufbahn an, begab sich dann von dort nach Temesvár und nahm zuletzt, 1848, seinen dauernden Aufenthalt zu Lugos im Krassóer Comitat. Von Seite des Nagy-Zorlenczer Bezirkes zum Landtagsdeputirten gewählt, war er als solcher bis Ende 1848 in Pesth, 1849 aber in Debreczin und Szegedin thätig. Ueber seine Wirksamkeit innerhalb der Jahre 1840 bis 1861 fehlen alle Nachrichten, wahrscheinlich widmete er sich während dieser Zeit der Advocatur in Lugos. 1861 wurde er zum Obernotär des Krassóer Comitates ernannt und noch im nämlichen Jahre in den Landtag gewählt, welchen ein kaiserliches Einladungsschreiben vom 14. Februar 1861 auf den 2. April dieses Jahres in die königliche Freistadt Ofen einberief. Auf diesem Landtage, dem ersten nach 14jähriger Pause, schloß er sich der gemäßigten Partei an und hielt in der Unterhaussitzung vom 1. Juni eine Rede für die Adresse. (Man vergleiche zum Verständniß der politischen Situation die Biographie von Paul Jámbor [Bd. X, S. 60.] Für sein eifriges und erfolgreiches Wirken zu Gunsten der romanischen Nation wurde ihm vom siebenbürgischen Frauenvereine ein kostbarer Kranz verehrt. Gedachte Rede und noch zwei andere am 8. und 11. Juni gehaltene erschienen unter dem Titel: „Három országgyülési beszéde. Tartotta 1861 Junius 1, 8, 11-én“ (Pesth, Emich, 8°.) im Druck. Seit 16. September desselben Jahres wirkte Wlád als erster Beisitzender des Krassóer Comitats-Gerichtshofes und als Präsident des Strafgerichtes. 1865 wurde er zum dritten Male in den Landtag gewählt. Lange vor seiner parlamentarischen und amtlichen Thätigkeit war er bereits als Publicist aufgetreten. Von Jugend auf mit dem Studium der ungarischen Nationalliteratur beschäftigt, nahm er als Mitarbeiter an den hervorragenden politischen Blättern des Landes thätigen Antheil und förderte in seinen Artikeln vornehmlich die Interessen des romanischen Volkes, dem er nach seiner Abstammung angehört. Er sammelte diese in den Journalen zerstreut gedruckten Artikel und gab sie in einem Bande unter dem Titel: „A román nép és ügye; védelmezve a magyar időszaki sajtó terén s az országgyülési szószéken“, d. i. Das rumänische Volk und dessen Angelegenheit. Vertheidigt auf dem Felde der ungarischen Journalistik und auf dem reichstägigen Rednerstuhl“ (Lugos 1863, Traunfellner Wenzely, 8°.), heraus. In diesen Artikeln[WS 1], welche von patriotischem [182] Geiste durchweht sind, fordert er die verschiedenen Völkerschaften Ungarns zur brüderlichen Eintracht und Vereinigung unter einander auf. Schon im April 1861 ertheilte ihm das Krassóer Comitat den Adelsbrief, der von der königlich ungarischen Hofkanzlei am 2. Jänner 1862 bestätigt wurde. Wlád hat sich zweimal verheiratet, zuerst mit Anna Stranin und nach deren Tode mit Maria Karátsonyi. Aus erster Ehe ist ein Sohn, aus zweiter sind sechs Söhne und eine Tochter vorhanden.

Originea familiei Wlad nobile de Selisce. Scrisa de Aloyseo Wlád de Selisce stb. (Logosiu 1865). – Nagy (Iván). Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Ungarns Adelsfamilien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1865, Moriz Ráth, gr. 8°.) Bd. XII, S. 241–249. – Aranyos (Kákay). Licht- und Schattenbilder zur Charakteristik des ungarischen Landtages. Aus dem Ungarischen (Pesth 1867, Lauffer, gr. 8°.) S. 92. – Pesth-Ofener Zeitung, 1861, Nr. 132: „Wlád’s Rede für die Adresse“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Aritkeln.