BLKÖ:Wittstock, Heinrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 57 (1889), ab Seite: 179. (Quelle)
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Wittstock, Heinrich (Schulmann, geb. zu Bistritz in Siebenbürgen am 20. März 1826). Nachdem er in seinem Vaterlande die Vorbereitungsstudien beendet, ging er, dem geistlichen Berufe sich widmend, nach Wien, wo er 1844 an der Facultät[WS 1] die evangelisch-theologischen Vorträge hörte und dann zunächst dem Lehrfache sich zuwandte. Er wurde nun Lehrer am Gymnasium in Bistritz, im December 1862 Rector desselben und im April 1869 Pfarrer zu Heltau, in welcher Stellung er sich noch befindet und zugleich Senior für den Hermannstädter Bezirk der siebenbürgischen evangelischen Landeskirche A. C. ist. In seinem Lehramte schriftstellerisch theils als Schulmann, theils als Historiker thätig, hat er in den Programmen des Bistritzer Gymnasiums veröffentlicht: „Kurzer Abriß der Geschichte des Bistritzer Gymnasiums“ [1851/52] wozu Steph. Kelp’s „Leges scholae Bistricianae circa docentes notandae“ A. S. 1596 im Schulprogramm für 1852/53 einen Nachtrag bilden; – „Ueber Eintheilung der epischen Poesie“ [im III. Programm dieser Schule]; – „Die Stellung von Bistritz im Thronstreite zwischen Ferdinand I. und Johann Zapolya nebst Anhang urkundlicher Beilagen“ [im Programm für 1859/60]; – „Aelteres Zunftwesen in Bistritz bis ins 16. Jahrhundert“ [im Programm für 1863/63] und in den Programmen für 1863, 1864, 1865, 1866, 1867 und 1868 sind auch die ausführlichen Schulnachrichten aus seiner Feder. Als Festschriften gab er heraus: „Beiträge zur Reformationsgeschichte des Nösner Gaues“ (Wien 1858, 8°.) als Festgabe des Bistritzer evangelischen Gymnasiums zum 50jährigen Jubiläum von Georg Paul Binder; – „Sagen und Lieder aus dem Nösner Gelände“ (Bistritz 1860) als Festgabe der Stadt Bistritz an die 1860 daselbst versammelten Mitglieder des Vereines für siebenbürgische Landeskunde (als Ergänzung dieser Festschrift sei hier Daniel Csallner’s im Programm des Bistritzer Obergymnasiums für 1865/66 veröffentlichte Monographie über den Nösner Gau erwähnt); im „Siebenbürgigen Schul- und Kirchenboten für 1867“ erschien Wittstock’s „Gutachten der Bistritzer Lehrerconferenz über die Umgestaltung der Volksschullehrer-Seminare der deutsch-evangelischen Kirche Siebenbürgens“, wovon auch bei Filtsch in Hermannstadt ein Sonderabdruck herauskam. Ueberdies beschäftigt sich Wittstock, wie wir aus einer Citation im Schäßburger Gymnasialprogramm für 1862 S. 46 erfahren, mit Forschungen über die ursprünglichen Verhältnisse der norddeutschen Ansiedlung in Siebenbürgen.

Trausch (Joseph). Schriftsteller-Lexikon oder biographisch-literarische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen (Kronstadt 1871, Joh. Gött, gr. 8°.) Bd. III, S. 502.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Fecultät.