BLKÖ:Wiese, Friedrich (Fabricant)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 56 (1888), ab Seite: 42. (Quelle)
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2. Friedrich Wiese, Zeitgenoß, erscheint als der eigentliche Gründer der Fabrication feuer- und einbruchsicherer Cassen in Oesterreich, in welchem Industriezweige sich ihm 1852 der nachmalige Franz Freiherr von Wertheim [Bd. LV, S. 108] beigesellte Später trennte er sich von seinem Gesellschafter und betrieb die Fabrication für sich allein. Seine Cassen trugen auf allen Ausstellungen die ersten Preise davon. Eigenartig construirt, besitzen dieselben eine dreifache Wand. Die äußere und innere besteht aus 41/2 Zoll dicken Eisenplatten, dann kommt die dritte sogenannte imprägnirte Wand, mit welcher ein eigener patentirter Dampfapparat in Verbindung steht, der in dem Falle, als ein ausbrechendes Feuer so nachhaltige Wirkung auf die Casse ausüben sollte, daß selbst die dreifachen Wände nicht genügenden Schutz gewähren würden, Dämpfe entwickelt, deren Feuchtigkeit, ohne jedoch den Inhalt zu schädigen, diesen vor Zerstörung schützt, wodurch eigentlich die vollkommene Feuersicherheit erst hergestellt ist. Auch erfand Wiese ein Patentschloß mit uncopirbarem Panzerschlüssel. Auf der Wiener Weltausstellung 1873 war er durch eine imposante Ausstellung seiner Cassen aller Formen und Größen vertreten, und die Beilage zu Nr. 28, 1873 des „Neuen Freien Kikeriki“ (Wiener Witzblatt) brachte eine Ansicht der Wiese’schen Ausstellung, mit dem Medaillonbilde ihres Eigners, der in seiner Fabrik über dreihundert Arbeiter beschäftigt. Anläßlich der internationalen Ausstellung 1862 in London wurde Wiese österreichischerseits mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet. –