BLKÖ:Widmanstetter, Georg
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| Band: 55 (1887), ab Seite: 261. (Quelle) | |||
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3. Georg Widmanstetter (gest. zu Gratz im Jahre 1615). Sohn des Sebastian (gest. 17. März 1560), Hauptmanns der Benedictinerabtei Göttweih in Niederösterreich. Erzherzog Karl, der Regent der innerösterreichischen Ländergruppe, wollte hinsichtlich seines Bedarfes an Druckerzeugnissen [262] nicht mehr von den Buchdruckern der protestantisch gesinnten Stände abhängen. Er beschloß demnach die Errichtung einer eigenen Officin und die Besetzung derselben mit einem katholischen Buchdrucker. In Ausführung dieses Beschlusses ernannte er unterm 17. October 1585 Georg Widmanstetter aus München zu seinem Hofbuchdrucker und sicherte demselben als Jahresgehalt 100 Kronen und freie Wohnung zu. Widmanstetter hatte anfänglich einen harten Stand in der überwiegend protestantisch gesinnten Stadt, allein er überwand durch Beharrlichkeit die ihm bereiteten Schwierigkeiten, so daß nach Durchführung der Ferdinandeischen Gegenreformation an der Wende des Jahrhunderts die Firma befestigt war, welche dann fast ein Vierteljahrtausend, bis 1807, bestand. 1599 saß Widmanstetter bereits im Stadtrathe von Gratz, welchem dann sein Sohn Ernst (auch als Stadtrichter) und sein Enkel Ferdinand (gleichermaßen als Stadtrichter und als Bürgermeister) angehörten. Außerdem verwaltete Georg Widmanstetter durch eine Reihe von Jahren das städtische Bürgerspital. [Krones (Dr. Franz von). Handbuch der Geschichte Oesterreichs, Bd. III, S. 335. – Hurter (F. von). Geschichte Kaiser Ferdinands und seiner Eltern, Bd. II, S. 312, 320. – (Langetl). Templum aulicum societatis Jesu, 1733, S. 53. – Dr. Peinlich und Schlossar in ihren Schriften über Gratzer Buchdruck im XVI. Jahrhunderte] –