BLKÖ:Westphalen zu Fürstenberg, Friedrich Joseph Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 55 (1887), ab Seite: 175. (Quelle)
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Westphalen zu Fürstenberg, Friedrich Joseph Graf (k. k. Major, geb. am 17. Jänner 1824, gest. zu Schwaben bei Aussig in Böhmen am 22. August 1865). Der drittgeborene Sohn des am 26. Jänner 1863 verstorbenen Grafen Joseph Clemens aus dessen Ehe mit Elisabeth Gräfin Thun-Hohenstein, trat er nach sorgfältiger Erziehung im väterlichen Hause 1843 als Cadet in das damalige 6. Dragoner-Regiment Graf Ficquelmont, wurde 1844 Lieutenant im damaligen 7. Chevauxleger-Regimente Baron Kreß, dem späteren 11. Uhlanen-Regimente Kaiser Alexander, und rückte 1848 in seiner Rangstour zum Oberlieutenant vor. Im Frühlinge dieses Jahres bei Ausbruch des Feldzuges in Italien bewarb er sich um die Erlaubniß, denselben als Volontär mitmachen zu dürfen, da sein Regiment, damals zu Kecskemét in Ungarn stationirt, keine Aussicht zu haben schien, vor den Feind zu kommen. Seine Bitte wurde bewilligt und er dem 2. Dragoner-Regimente König Ludwig von Bayern zur Dienstleistung zugetheilt. In den Reihen desselben machte er den siegreichen Feldzug 1848 in der Lombardei mit. In dem Gefechte bei Volta am 26. Juli wurde er durch einen Schuß und vier Lanzenstiche schwer verwundet, ungeachtet dessen hieb er sich, bereits von piemontesischen Lanziers umringt, mit seltener Geistesgegenwart und Bravour, durch den Dragoner Johann Pichler kräftigst unterstützt, glücklich heraus. Nach dem im August 1848 abgeschlossenen Waffenstillstand rückte er zu seinem eigentlichen Regimente, welches in Ungarn lag, wieder ein, machte in diesem die Einnahme von Wien und den Winter- und Sommer-Feldzug 1848 mit und ward im Laufe desselben zum Rittmeister befördert. Als ausgezeichneter Hippolog der 1856 nach Syrien und Arabien abgegangenen Mission zum Ankauf von Pferden zugetheilt, erhielt er für seine geschickte Verwendung den Orden der eisernen Krone dritter Classe. 1859 rückte er zum Major im Adjutantencorps auf und kam auf den italienischen Kriegsschauplatz. Nach Abschluß des Friedens von Villafranca quittirte er und legte im Unmuth über den Ausgang der Schlacht, da noch drei Armeecorps intact standen, den Militärcharakter gänzlich ab. Graf Friedrich Westphalen vermälte /ich am 1. Februar 1864 mit der Reichsfreiin Christiane von Kanitz und Dalwitz, der Witwe seines Vetters Otto Franz Rhaban, starb aber nach kurzer Ehe im 42. Lebensjahre. Die vorhandenen Kinder sind aus erster Ehe seiner Frau.